Statistik

Kommune Sonderburg: Besorgniserregender Anstieg an Unfällen

Kommune Sonderburg: Besorgniserregender Anstieg an Unfällen

Sonderburg: Besorgniserregender Anstieg an Unfällen

Paul Sehstedt
Sonderburg/Sønderborg
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In der Kommune Sonderburg verunglücken im Vergleich zu den Kommunen Nordschleswigs besonders viele Verkehrsteilnehmer. Foto: Paul Sehstedt (Archivfoto)

Sonderburg verzeichnet fast doppelt so viele Verkehrsfälle wie die übrigen Kommunen in Nordschleswig. Bürgermeister Erik Lauritzen will jetzt die Schwerpunkte erfassen lassen.

Mit 54 Verkehrsunfällen, die sich 2019 auf den Straßen in der Kommune Sonderburg ereigneten, ist die Unfallrate innerhalb eines Jahres um fünf Unfälle angestiegen. Innerhalb von vier Jahren ist das ein Anstieg um zehn Fälle.

Sonderburg ist trauriger Spitzenreiter der Statistik. Während die Kommunen Apenrade (Aabenraa), Hadersleben (Haderslev) und Tondern (Tønder) im gleichen Zeitraum je nur 28 Unfälle registrierten, mahnt der Anstieg in Sonderburg die Kommune nun dazu, die Schwerpunkte zu erfassen.

Zahlen stammen von der Verkehrsbehörde

„Wir müssen uns eingehender mit diesen Unfallzahlen beschäftigen“, erklärte Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.), auf Anfrage des „Nordschleswigers“. Die Schlusslichtposition soll nach seinen Worten ernsthaft analysiert werden. Die staatliche Verkehrsbehörde „Trafikstyrelsen“ hatte kürzlich in ihrem statistischen Jahresbericht die Unfallzahlen in den einzelnen dänischen Kommunen veröffentlicht.

Sonderburg hat einen sehr umfangreichen Pendlerverkehr, und das hohe Verkehrsaufkommen bedeutet natürlich auch ein größeres Unfallrisiko.

Erik Lauritzen, Bürgermeister

Doch warum ist Sonderburg trauriger Spitzenreiter? „Sonderburg hat einen sehr umfangreichen Pendlerverkehr, und das hohe Verkehrsaufkommen bedeutet natürlich auch ein größeres Unfallrisiko“, so eine Erklärung von Bürgermeister Lauritzen.

„Der Berufsverkehr wird hauptsächlich auf dem übergeordneten Straßennetz abgewickelt, aber dort liegen auch zahlreiche Ortschaften, die vom Durchgangsverkehr belastet werden. Wir haben im Finanzhaushalt Mittel reserviert, die zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse verwendet werden sollen, und wir stehen im ständigen Dialog mit der Polizei, ob unsere Lösungsvorschläge auch von ihr gutgeheißen werden können. Die Polizei hat nämlich in solchen Fragen immer das letzte Wort.“

Wird die kommunale Verwaltung vom Rettungsdienst „Sønderborg Brand og Redning“ über die Unfälle informiert, damit diese statistisch erfasst werden können? „Der Rettungsdienst meldet nur die Unfälle, zu denen er gerufen wird“, sagt der Bürgermeister.

Sonderburg hat die höchste Bevölkerungsdichte

Er gibt zu bedenken, dass auch die Bevölkerungsdichte Einfluss auf das Verkehrsaufkommen hat. Sonderburg hat mit einer Fläche von 495 Quadratkilometern und rund 75.000 Bürgern eine Dichte von 150 Personen pro Quadratkilometer, während die Zahl beispielsweise für Apenrade 62 Personen beträgt. In Tondern wohnen nur 32 Bürger je Quadratkilometer und in Hadersleben 68 Menschen.

„Die kleineren Unfälle, die wir nicht gemeldet bekommen, werden nicht von uns berücksichtigt“, setzt Lauritzen fort. „Dennoch muss ich zugeben, dass wir in Bezug auf die hohen Unfallzahlen mehr unternehmen müssen, um die Rate abzubauen. Wichtig ist jedoch, dass wir die richtigen Maßnahmen ergreifen, und das können wir nur durch gründliche Unfallanalysen.“

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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