Inselleben
Inselfähre spart Ulf und Swenja über 1.000 Kilometer im Monat
Inselfähre spart Ulf und Swenja über 1.000 Kilometer im Monat
Inselfähre spart Ulf und Swenja 1.000 Kilometer im Monat
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THEMA INSELN: Diese Themenreihe beleuchtet das Inselleben in Nordschleswig und greift die besonderen Herausforderungen auf, die das Leben auf den Inseln vor Ort mit sich bringt. Swenja Christensen und Ulf Schulze pendeln jeden Morgen und Abend mit der Fähre über den Alsensund zur Arbeit. Was die Fährverbindung für die beiden bedeutet.
Der Alsensund liegt völlig bewegungslos vor dem Fährhafen, als sich Swenja Christensen und Ulf Schulze hinter dem Steuer in die Autoschlange einreihen. Fünf Autos, ein Kastenwagen und ein Lkw warten darauf, auf die Fähre zu fahren.
Das Schiff „Bitten“ nähert sich dem kleinen Anleger. Zehn Autos rollen heraus. Dann schaltet die Ampel an Land auf Grün, und Ulf und Swenja rollen mit den anderen auf die leere Ladefläche.
Zur Arbeit auf den Knivsberg pendeln
126.660 Fahrzeuge haben die Fähre im vergangenen Jahr genutzt, Ulf und Swenja waren fast jeden Tag dabei. Das Paar wohnt in Holm auf Nordalsen (Nordals) und arbeitet in der Hausmeisterei der Bildungsstätte Knivsberg, dem kulturellen Zentrum und Treffpunkt der deutschen Minderheit in Nordschleswig.
Rund 70 Kilometer sind es über den Landweg von Holm bis zum Knivsberg – mit der Fähre sind es nur 43 Kilometer. Somit spart das Paar täglich 54 Kilometer. 270 Kilometer pro Woche und rund 1.000 Kilometer im Monat. Rund 800 Kronen geben die beiden für die Fähre aus, „aber die Fähre spart uns auf der anderen Seite ja auch viel Benzin“, sagt Ulf Schulze.
„Wir genießen die frische Luft, atmen durch“
„Es sind auch nicht nur die eingesparten Kilometer“, sagt Swenja Christensen. „Es ist ein ganz anderes Gefühl, die Fähre zu nehmen. Wir steigen so gut wie immer aus und genießen die frische Luft, atmen durch.“
Die 50-jährige Swenja Christensen ist in Augustenhof auf Nordalsen aufgewachsen – und kennt die Fähre von Kindesbeinen an. Sie ist mit der Fähre „Jacobine“ gefahren, ab 1977 mit der „Jacob Hardeshøj“ und seit 2001 mit der Fähre „Bitten“.
Für Swenja Christensen als eingeborene Inselbewohnerin ist die Fährverbindung nicht wegzudenken. „Ich bin wirklich dankbar, dass es die Überquerung so gibt. Der Landweg über Sonderburg ist sehr, sehr lang, wenn wir mal nicht mit der Fähre fahren können. Muss man ohne Fähre von der Insel, fährt man den ganzen weiten Weg. Dann ist man gefühlt plötzlich weit weg von allem.“
„Wir sind gelegentlich in Odense und Aarhus, wo meine Kinder leben. Im Sommerhalbjahr kriegen wir dann oft noch die letzte Fähre. Im Winter geht die letzte um 19.45 Uhr, da müssen wir dann oft außenrum über die Straße nach Hause fahren. Das ist ein langer Weg.“
Ulf Schulze sagt: „Mit der Fähre Richtung Alsen zu fahren, das hat sowas von nach Hause kommen.“ Der 50-Jährige kommt ursprünglich aus Magdeburg und lebt seit 2017 in Nordschleswig.
Das Fähr-Team leistet Extra-Service
Der Feierabend auf dem Knivsberg wird, wenn möglich, so gelegt, dass die Fähre pünktlich erreicht wird. „Es kommt auch mal vor, dass wir eine oder zwei Minuten zu spät sind und ich bei der Fähre anrufe und darum bitte, dass sie auf uns warten. Bislang haben sie immer gewartet“, erzählt Swenja Christensen.
Eine Extra-Freundlichkeit vonseiten des Fähr-Teams, die man bei Weitem nicht überall findet, sagt die Fährnutzerin. „Generell ist das ganze Team extrem freundlich, und das macht die Überfahrt noch angenehmer.“
Der Feierabend beginnt auf der Fähre
„Wir haben sogar schon mal erlebt, dass die Fähre schon abgelegt hatte und dann nochmal rückwärts zurückgefahren ist, weil jemand dringend mit an Bord musste. Es ist ein sehr persönlicher und sehr, sehr freundlicher Umgang hier“, findet die Hausmeisterin.
Nach rund zwölf Minuten ist die Überfahrt vorbei, die Rampe dockt am Anleger in Ballebro an. Die Autofahrt von Ulf und Swenja geht weiter. Ein Wiedersehen mit der Fähre gibt es am Nachmittag: Der Feierabend beginnt auf der Fähre.
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