Handball-Abenteuer

Aus Sonderburg über Minnesota, Kalifornien, Puerto Rico und Frankreich nach Saudi-Arabien

Aus Sonderburg über Kalifornien nach Saudi-Arabien

Aus Sonderburg über Kalifornien nach Saudi-Arabien

Apenrade/Aabenraa
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Hjalte Nordquist Clausen im Duell gegen den Champions-League-Finalisten aus Kielce. Foto: DN

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Hjalte Nordquist Clausen hat mit 18 Jahren seine Handball-Karriere noch vor sich, aber schon einen ersten Höhepunkt hinter sich. Der Sonderburger durfte mit CalHeat aus San Francisco beim Super Globe in Saudi-Arabien gegen den Champions-League-Finalisten aus Kielce spielen.

Bonusmeilen hat er in den vergangenen Monaten reichlich gesammelt. Hjalte Nordquist Clausen aus Sonderburg (Sønderborg) ist um die halbe Welt geflogen, um Handball zu spielen.

Der 18-Jährige lebt derzeit in Minnesota im Norden der USA, spielt für CalHeat in San Francisco und durfte in der vergangenen Woche mit dem Nordamerika-Meister am Super Globe, der Weltmeisterschaft für Klub-Mannschaften, in Saudi-Arabien teilnehmen.

Duell gegen Champions-League-Finalist

„Ich bin es nur gewohnt, in Sonderburg oder hier in den USA in bescheidenen Umgebungen Handball zu spielen, und dann steht man plötzlich in einem ganz anderen Rahmen beim Super Globe in Saudi-Arabien. Alles war sehr professionell. Wir haben in einem feinen Hotel gelebt, sind verwöhnt worden und haben gegen eine der besten Mannschaften der Welt gespielt. Das hat wirklich Spaß gemacht“, sagt Hjalte Nordquist Clausen zum „Nordschleswiger“.

Hjalte Nordquist Clausen mit dem Siegerpokal nach dem Qualifikationsturnier auf der Karibikinsel Puerto Rico. Foto: DN

CalHeat war nicht unerwartet gegen Barlinek Industria Kielce chancenlos. Der Champions-League-Finalist setzte sich mit 49:23 durch. Clausen kam nicht zum Torerfolg, machte sich aber mit einer Zwei-Minuten-Strafe bemerkbar.

„Dylan Nahi musste gebremst werden“, lacht der 18-Jährige: „Es hat Spaß gemacht, sich mit einigen der besten Handballer der Welt zu messen. Und für uns war es ein Erfolg, denn wir haben als erste nordamerikanische Mannschaft überhaupt ein Spiel beim Super Globe gewonnen.“

Platz zehn in der Endabrechnung

Hjalte Nordquist Clausen trug ein Tor zum 27:22-Sieg in den Platzierungsspielen gegen die University of Queensland aus Australien bei. Cal Heat verlor das Spiel um Platz neun gegen Al-Noor aus Saudi-Arabien mit 24:29 und belegte in der Endabrechnung Platz zehn unter den zwölf teilnehmenden Mannschaften bei der Klub-WM.

In der Vorrunde hatte es ein 22:29 gegen dem Club Al-Najma aus Bahrain und das 23:49 gegen Kielce für den Nordamerika-Meister gegeben, der sich im Juli beim Qualifikationsturnier auf der Karibikinsel Puerto Rico durchgesetzt und sich eine Woche lang in Frankreich auf dem Trainingsgelände von Montpellier auf den Super Globe vorbereitet hatte.

Daniel Eggert (hintere Reihe, Zweiter von links) und Hjalte Nordquist Clausen (hinter Reihe, Vierter von rechts) mit der siegreichen Mannschaft von CalHeat beim Qualifikationsturnier auf Puerto Rico. Foto: CalHeat

Hjalte Nordquist Clausen ist von dem Riesenerlebnis in Saudi-Arabien wieder in die USA zurückgekehrt, wo er seit Mitte 2021 lebt. 

Sein Vater ist von Danfoss nach Minnesota abberufen worden, doch dort gehört Handball nicht gerade zu den beliebtesten Sportarten.

2.500 Kilometer Entfernung

„Ich habe das Schuljahr 2020/21 bei SINE verbracht, und als mein Vater danach einen Job in den USA bekommen hat, wollte ich weiter Handball spielen. Ich habe Martin Branick angerufen, ein Däne, der CEO des amerikanischen Handball-Verbandes ist, und er hat mir CalHeat empfohlen“, erzählt der Sonderburger.

Der Haken dabei ist nur, dass Minnesota von San Francisco Luftlinie rund 2.500 Kilometer entfernt liegen.

 

Daniel Eggert war der zweite Sonderburger in der Mannschaft von CalHeat – sieben Tore erzielte er beim Super Globe. Foto: Privat

„An den Trainingseinheiten kann ich nicht teilnehmen, aber viele CalHeat-Spieler leben nicht in San Francisco. Wir fliegen dann zu den Turnieren ein, die über das ganze Land verteilt sind. Ich trainiere mit einer lokalen Mannschaft hier in Minnesota, die aber nur einmal die Woche Training hat. Das heißt, dass ich mich selbst fit halten muss“, sagt Hjalte Nordquist Clausen, der das letzte Jahr in der High School zu Ende absolviert und im Sommer 2024 nach Sonderburg zurückkehren wird.

„Ich denke, ich werde dann in der U19-Mannschaft von SønderjyskE spielen, es so gut machen wie ich kann, und dann sehen wir, ob ich eine Chance bei SønderjyskE bekomme oder anderswo spielen werde“, so der 18-Jährige, der vorher noch zwei Turniere mit CalHeat absolvieren wird, darunter die nationalen Meisterschaften im Mai.

 

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