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Mit Literatur ins neue Jahr: „Erweitert das eigene Denken“
Mit Literatur ins neue Jahr: „Erweitert das eigene Denken“
Mit Literatur ins neue Jahr: „Erweitert das eigene Denken“
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Die Literatur-Lesung mit Carsten Schlüter-Knauer in der Deutschen Bücherei Sonderburg stieß auf großes Interesse. Es war ein literarischer Abend voller Gedankenanstöße.
Die bereitgestellten Stühle reichten nicht aus, als Prof. Dr. Carsten Schlüter-Knauer am Donnerstagabend zur literarischen Lesung in die Deutsche Bücherei Sonderburg kam.
Unter der Überschrift „Mit Literatur ins neue Jahr“ hatten die Bücherei und der Dozent für Soziologie und Politikwissenschaft an den Fachbereichen Medien und Wirtschaft der Fachhochschule Kiel ins Multikulturhaus geladen – und 24 Personen nahmen auf den schließlich herbeigeschafften Stühlen Platz.
Sogar aus Kiel fanden zwei ehemalige Studierende des Dozenten ihren Weg nach Sonderburg.
Carsten Schlüter-Knauer las nicht nur aus Werken von Busch, Tucholsky oder Gernhardt – er trug die Texte gekonnt vor und interpretierte ihren Kontext.
Das Publikum erfuhr, dass Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ weitaus mehr war als eine Kindergeschichte. Das scharfe Porträt einer Gesellschaft, das mit seiner besonderen bebilderten Darstellung und all den „Schwuppdiwupps“ und „Ritzeratzes“ nicht weniger als die Wiege der Comics war.
Die wundervolle Vermehrung der Mülltonnen
Das Anti-Kriegs-Gedicht von Kurt Tucholsky sprach in diesen Zeiten für sich selbst, und von Robert Gernhardt las Carsten Schlüter-Knauer aus einem jahrzehntealten Text, der satirisch die „wundervolle Vermehrung der Mülltonnen“ beschrieb. Ein passendes Thema für die mit Abfallbehältern reich bestückten Sonderburgerinnen und Sonderburger.
Carsten Schlüter-Knauer bereicherte die Texte durch Hintergrundinformationen zum gesellschaftspolitischen Zusammenhang und forderte das Publikum unter anderem mit den aufgeklärten Märchen von Peter Rühmkorf zum Nachdenken auf.
Abteilungsleiterin Susann Etienne von der Deutschen Bücherei Sonderburg war, ebenso wie das Publikum, begeistert von der Literatur-Lesung.
Ein Abend, der dem Wunsch des Bücherei-Publikums nach Büchern und Literatur entgegenkomme, sagt sie. Wo Krimis und Unterhaltungsromane für Spannung, Unterhaltung und Entspannung sorgen, könne anspruchsvolle Literatur etwas anderes.
„Man bildet sich weiter, und man hat es mit Autorinnen und Autoren zu tun, die nicht nur unterhalten wollen. Die ein anderes Denken, eine andere Einstellung haben. Deren Geschichten die Dinge von einer anderen Seite betrachten. Das erweitert das eigene Denken“, so die Büchereimitarbeiterin.
„Der Wunsch nach einem richtigen Buch wird größer“
„Durch das Lesen eines Werkes, durch das Lesen von Literatur, taucht man ein in eine andere Geschichte. Der Wunsch nach einem richtigen Buch wird wieder größer, das erleben wir deutlich.“
Ein Wunsch, den die Bücherei in Sonderburg gerne bedient. „Wer will, kann sich die Bücher von Tucholsky, Busch und anderen bei uns ausleihen“, sagt Etienne.