Natur & Bildung

So soll der neue Lernort am Schliefsee aussehen

So soll der neue Lernort am Schliefsee aussehen

So soll der neue Lernort am Schliefsee aussehen

Hoptrup
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Um das kleine Pumpenhaus am Schliefsee soll ein Pavillon aus Holz errichtet werden. 365 Tage im Jahr soll er geöffnet sein. Foto: Realdania/Pax Architects

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Der Schliefsee ist ein fantastischer Ort. Das meint die Stiftung Realdania, die zusammen mit der Naturbehörde und der Carlsberg-Stiftung das kleine Pumpenhaus zu einem Ort der Naturvermittlung umgestalten will. Nun steht der Gewinner eines Architekturwettbewerbs fest – somit gibt es auch schon einen Entwurf.

Die Stiftung Realdania, die gemeinnützige Projekte fördert, ist sich sicher: Der Schliefsee (Slivsø) bei Hoptrup hat einen X-Faktor, also das gewisse Etwas, das den See besonders macht.

Im Sommer wurde dieser im Rahmen der landesweiten Förderinitiative „Stedet Tæller X“ von Realdania und Ny Carlsbergfondet ausgewählt (wir berichteten). Insgesamt werden laut der Naturbehörde neun Orte in Dänemark architektonisch und künstlerisch aufgewertet, in der Hoffnung, dass sie zu einem Anziehungspunkt werden – für jung und alt, für Einheimische und Gäste. Ein weiterer Ort in Nordschleswig ist im Übrigen der Süderstrand auf Röm. 

Altes Pumpenhaus wird erweitert

Doch zurück zum Schliefsee und den neuesten Entwicklungen: Dort soll das alte Pumpenhaus ein Ort werden, an dem es um Naturvermittlung und Naturerlebnisse gehen soll, ein Ort, den auch Bürgerinnen und Bürger mit eingeschränkter Mobilität besuchen können – so der Plan. 

Im Herbst wurde ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben; und junge Architektenbüros konnten ihre Visionen einreichen. Die Behörde hat mit den Stiftungen sowie auswärtigen Fachleuten nun 19 Vorschläge unter die Lupe genommen. PAX Architects, Aarhus, haben gewonnen und sich die Prämie von 125.0000 Kronen sichern können. Ihre Idee heißt „Potentialer ved Slivsø – udsigt giver indsigt“. Laut Realdania war es ein Wettbewerb speziell für junge Archtiketenbüros, die nicht mehr als fünf Jahre auf dem Markt sind. 

Lernort 365 Tage im Jahr

Für Inge Gillesberg, Försterin in Nordschleswig, ist es wichtig, dass der Lern- und Erlebnisort an 365 Tagen im Jahr genutzt werden kann. Der See hat in der Tat eine erzählenswerte Geschichte: Einst erstreckte sich ein Fjord vom Kleinen Belt aus tief ins Landesinnere. Im Laufe der Zeit entstand jedoch ein Strandwall, der den Fjord vom Meer abschirmte und so die Entstehung eines Sees ermöglichte. Die Tiefe des Sees nahm allmählich ab, da er verlandete, bis er schließlich in den 1950er-Jahren trockengelegt wurde. Dies wurde dann im Jahr 2004 rückgängig gemacht.

Der Schliefsee bei Hoptrup in der Kommune Hadersleben ist der drittgrößte See in Nordschleswig. Foto: Ute Levisen

Das Architektenbüro Pax zeigt auf seiner Internetseite seine Idee. Das alte Pumpenhaus auf der Nordost-Seite des Sees bleibt bestehen. Um das kleine Backsteingebäude herum soll ein Pavillon aus Holz entstehen. Das Gebäude wird somit vergrößert, der Backsteinbau bleibt erhalten. Auch die Umgebung der Pumpenstation soll in den Vermittlungs- und Lernort einbezogen werden. Kleine Pfade verbinden eine quadratische Plattform am See mit einem kreisförmigen Aufenthaltsort unter freiem Himmel und dem Pavillon, auf dem sich eine Aussichtsplattform befindet. Realdania fördet das Projekt mit 4,9 Millionen Kronen. 

Realisierung in „einigen, wenigen Jahren“

Einige, wenige Jahre werde es schon dauern, bis der Lernort fertig sei, so Christian Bo Berg Mikkelsen, Projektverantwortlicher seitens der Naturbehörde, dem das Gelände gehört. Nun stehe zunächst die behördliche Genehmigung an, dann der Bau. Die finanziellen Mittel seien aber vollständig vorhanden, so Mikkelsen, der sich freut. „Wir können direkt loslegen.“ Er wünscht sich, dass Schulklassen den Ort als Lernort für sich entdecken. Der Ort soll jeden Tag offen sein für alle. Was Vandalismus angeht, hält er die Gefahr für überschaubar.

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