Landschaftsschutz

An den Plänen für den Pamhuler Wald scheiden sich die Geister

An den Plänen für den Pamhuler Wald scheiden sich die Geister

An den Plänen für Pamhule scheiden sich die Geister

Hadersleben/Haderslev
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Ein Teil von Pamhule Skov soll als unberührter Wald ausgewiesen werden. (Archivfoto) Foto: Ute Levisen

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Ein Bürgertreffen im Pamhuler Wald sollte Klarheit über die Pläne der dänischen Naturbehörde verschaffen, einen Teil des Pamhuler Walds als unberührtes Waldgebiet auszuweisen. An der Frage, inwieweit dieses Vorhaben beim Treffen in der vergangenen Woche geglückt ist, scheiden sich jedoch die Geister.

75.000 Hektar Waldfläche möchte die dänische Regierung in den kommenden Jahren im Rahmen des Natura-2000-Projektes in Naturnationalparks mit unberührtem Waldgebiet verwandeln. Zu den auserkorenen Gebieten gehört neben dem Rinkenisser Wald sowie weiteren Waldgebieten in Nordschleswig auch der Pamhuler Wald westlich von Hadersleben, der mit seinen Mountainbike-Trails bei vielen Outdoor-Sportlern eine zentrale Anlaufstelle ist.

Diese bangen aufgrund der Pläne der dänischen Naturbehörde seit geraumer Zeit um ihren Lebensnerv. Denn wie es aussieht, würden die Mountainbike-Aktivitäten durch die Naturschutz- und Rewilderings-Maßnahmen in Zukunft stark eingeschränkt.

Gemischte Gefühle nach Bürgertreffen

Ein Treffen vor Ort sollte den Bürgerinnen und Bürgern in der vergangenen Woche Klarheit über die Pläne der Naturbehörde verschaffen. Geglückt sei dies jedoch nur bedingt, meint Kim Michaelsen vom Verein „Pamhule Trailbuilders“, der für die Erschließung und Instandhaltung der Moutainbike-Strecken im Pamhuler Wald verantwortlich zeichnet.

Die Trails im Pamhuler Wald werden von vielen Outdoor-Sportlern genutzt. Foto: Naturstyrelsen

Der Vorsitzende der Trailbuilders nahm am 17. August zusammen mit Signe Marie Plenge, Vorsitzende der Mountainbike-Abteilung des Sportvereins „Hoptrup-Marstrup Idrætsforening“, kurz HMIF-MTB, sowie gut weiteren 40 interessierten Bürgerinnen und Bürgern an der Informationsveranstaltung samt Ortsbegehung im Pamhuler Wald teil.

„Ich gehe mit gemischten Gefühlen aus der Veranstaltung“, sagt Kim Michaelsen im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. Er hatte sich nach eigener Aussage konkretere Informationen erhofft: „Ich habe den Eindruck, dass vielen Leuten nicht klar ist, was sie sich unter einem unberührten Waldgebiet vorzustellen haben. Und wer in dieser Hinsicht Antworten haben möchte, muss sich wirklich auf Informationssuche begeben und in die Materie einarbeiten.“

Zurück zum Ursprung

Auch das jüngste Bürgertreffen habe an dieser Situation nicht viel geändert, findet Michaelsen: „Natürlich konnten uns die Mitarbeiter erklären, was ein unberührtes Waldgebiet ist, aber wie das im Pamhuler Wald im Detail umgesetzt werden soll und welche Konsequenzen das ganz konkret für unseren Sport hat, wissen wir noch immer nicht.“

Der Haderslebener Wildpark ist ein beliebtes Ausflugsziel. Foto: Annika Zepke

Im Rahmen der Etablierung der Naturnationalparks sollen Teile der betroffenen Wälder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden, das heißt nicht in der Region beheimatete Baumarten wie die Sitka-Fichte oder die Douglasie sollen gefällt werden. Einige Bereiche sollen darüber hinaus eingezäunt werden, damit die Natur sich dort möglichst ungestört regenerieren kann.

Gespaltene Meinungen

Die Wege und Pfade sollen im Pamhuler Wald zwar weiterhin für Besucher zugänglich bleiben, wie Inge Gillesberg, Leiterin der Zweigstelle der Naturbehörde in Nordschleswig, versichert, inwieweit Sportveranstaltungen wie die MTB-Challenge nach 2022 dort noch stattfinden dürfen, sei jedoch weiterhin fraglich.

Kim Michaelsen war daher nach dem Bürgertreffen in der vergangenen Woche nicht weniger beunruhigt: „Ich bin auf jeden Fall nicht weniger besorgt um unsere Zukunft“, so der leidenschaftliche Mountainbiker. Was ihm jedoch ein wenig Ruhe verschaffe sei die Tatsache, dass er mit dieser Haltung nicht alleinstehe: „Ich hatte das Gefühl, die meisten der Anwesenden standen dem Vorhaben der Naturbehörde skeptisch gegenüber.“

Ob nach 2022 noch Sportveranstaltungen wie die MTB Challenge im Pamhuler Wald ausgetragen werden dürfen, ist fraglich. (Archivfoto) Foto: Ute Levisen

Försterin und Abteilungsleiterin Inge Gillesberg hat hingegen einen etwas anderen Eindruck vom Bürgertreffen: „Natürlich gibt es einige, die der Ansicht sind, dass unser Vorhaben eine schlechte Idee ist. Und diese Haltung darf man natürlich haben. Im Allgemeinen denke ich aber, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern gute Argumente und Antworten geben konnten.“

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