Gesetzesvorschlag
Mountainbikeverein kämpft um seinen Lebensnerv
Mountainbikeverein kämpft um seinen Lebensnerv
Mountainbikeverein kämpft um seinen Lebensnerv
Im Pamhuler Wald tut sich etwas: Das Gebiet soll in Zukunft einer von 13 Naturnationalparks im Land werden. Doch für Outdoor-Sportler wie die Mountainbiker vom Verein HMIF MTB könnte dies weitreichende Konsequenzen haben. Der Verein hat sich daher mit einer Stellungnahme an die Umweltbehörde gewandt.
Mehr Artenvielfalt und einen Wiederaufbau der Natur, das möchte das Umweltministerium mit der Ernennung neuer Naturnationalparks erreichen. 888 Millionen Kronen sind für diese politische Vereinbarung, auf die sich Regierung und Parlament im vergangenen Jahr geeinigt hatten, vorhergesehen.
13 neue Naturnationalparks sollen im ganzen Land entstehen, unter anderem im Pamhuler Wald und Hindemai in der Kommune Hadersleben – dem Lebensnerv der Mountainbike-Abteilung von Hoptrup Marstrup Idrætsforening, kurz HMIF MTB.
Gute Zusammenarbeit mit der Naturbehörde
Seit 2013 haben die Radsportler mit den Mountainbike-Trails im Pamhuler Wald ihre eigene Trainingsstrecke vor der Haustür. In enger Zusammenarbeit mit der staatlichen dänischen Naturbehörde Naturstyrelsen und den Pamhule Trail Builders erschließen sie immer wieder neue Mountainbike-Strecken in dem Waldgebiet westlich von Hadersleben und sorgen für deren Instandhaltung.
„Wir haben eine hervorragende Zusammenarbeit mit Naturstyrelsen. Wir stehen in ständigem Kontakt und wissen immer genau, an welcher Stelle gerade ein Dachs baut, sodass wir bei unseren Touren Rücksicht auf Natur und Tiere nehmen können“, erklärt Vereinsvorsitzende Signe Marie Plenge.
Vereine beziehen Stellung
Mit der Vereinbarung, im Rahmen derer derzeit an einem Entwurf zur Änderung verschiedener Natur- und Wald- und Artenschutzgesetze gearbeitet wird, fürchtet der Verein jedoch um seine Trainingsstrecke. Denn mit der Ernennung des Pamhuler Waldes zum Naturnationalpark käme unter anderem auch eine Vergrößerung des dortigen Wildtierbestandes ins Gespräch.
„Wir sind froh, dass das Thema Naturschutz und Artenvielfalt auf die politische Tagesordnung gesetzt wird. Denn auch wir sind für Naturschutz, schließlich macht die Natur einen großen Teil unseres Sports aus. Aber wir möchten, dass uns Outdoor-Sportlern der Zugang zur Natur trotz dieser Maßnahmen erhalten bleibt“, so Plenge.
Über den dänischen Sportverbund, Danmark Idrætsforbund (DIF), hat der Mountainbikeverein daher am Freitag zusammen mit anderen Outdoor-Sportvereinen eine Stellungnahme zu dem Gesetzesvorschlag bei der Umweltbehörde eingereicht. Darin fordern, sie dass auch bei verstärkten Naturschutz- und Rewilderings-Maßnahmen die Interessen der Outdoor-Sportler im Gesetzesentwurf berücksichtigt und konkret verankert werden.
Kein Museum
„Es ist wichtig, dass diese Gebiete weiterhin für den Outdoor-Sport zugänglich bleiben und nicht zu einer Art Museum werden, wo die Leute nur still vorbeigehen dürfen“, meint Signe Marie Plenge.
Insbesondere bei der geplanten Wiederansiedlung von Wildtieren in den zukünftigen Naturnationalparks müsse der Outdoor-Sport mitgedacht werden, lautet die Forderung des Vereins.
„Wenn auf unseren Trainingsarealen auf einmal Bisons grasen, dann können wir unseren Sport quasi nicht mehr ausüben, schon gar nicht mit unseren Kinder-Trainingsgruppen“, erklärt Vereinsvorsitzende Signe Marie Plenge.
Trendsportart
87 Kinder sind in dem Mountainbikeverein HMIF MTB inzwischen Mitglied. Doch nicht nur im Kinder- und Jugendbereich hat der Verein im vergangenen Jahr einen enormen Anstieg an Mitgliedern verbuchen können, auch bei den Erwachsenen sind die Mitgliederzahlen in die Höhe geschossen.
„Mountainbiking ist total im Trend“, so Plenge, die selbst leidenschaftliche Mountainbikerin ist, „besonders in Zeiten von Corona, wo jeglicher Hallensport untersagt ist.“