Solche Aktionen gab es schon in anderen Kommunen: Die Polizei kommt zu Menschen, die ihre Schulden nicht beglichen haben und darüber hinaus nicht vor dem Vollstreckungsgericht (fogedretten) erschienen sind, nach Hause und nimmt sie fest. Dann werden sie vor Gericht gestellt. Über die Geldschuld hinaus gibt es dann weitere Strafen.

Festnahme wegen Schulden

Jetzt soll dieses Verfahren auch in der Kommune Hadersleben zum Einsatz kommen. Die Beamtinnen und Beamten planen derzeit die großangelegte Aktion. „Wenn man Geld schuldet und zu einem vereinbarten Treffen mit dem Vollstreckungsbeamten nicht erscheint, wird man polizeilich angezeigt und gesucht. Das bedeutet, dass solche Menschen festgenommen und vor Gericht gebracht werden“, erklärt Carina Lynge, Polizeikommissarin der Polizei von Südjütland und Nordschleswig (Syd- og Sønderjyllands Politi) in einer Mitteilung.

Lösung ist einfach

Es müsse jedoch nicht zu einer Festnahme kommen, sagt sie. „Bezahlt eure Schulden oder findet gemeinsam mit dem Vollstreckungsgericht eine Lösung; so umgeht man entweder zu Hause oder bei der Arbeit von der Polizei geholt zu werden. Wir wünschen unsere Zeit lieber anders einzusetzen, als sie zu brauchen, um Schuldner festzunehmen“, sagt die Polizistin.

Die Aktion soll bald beginnen, heißt es in der Mitteilung.

Bürgerinnen und Bürger aus der Kommune werden an das örtliche Vollstreckungsgericht an der Haderslebener Bispebroen 2b verwiesen. Das Vollstreckungsgericht ist Teil der Stadt- oder auch Landgerichte. Es ist für alle Zwangsvollstreckungen (privat und öffentlich) verantwortlich.