Fussball

Superliga-Reife nur bei Sønderjyske zu erkennen

Superliga-Reife nur bei Sønderjyske zu erkennen

Superliga-Reife nur bei Sønderjyske zu erkennen

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Maxime Soulas im Kopfballduell gegen einen AaB-Spieler. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

AaB hat das Spitzenspiel der 1. Division gegen Sønderjyske mit 0:1 verloren und muss ein weiteres Mal die Aufstiegsparty verschieben. Die Hellblauen sind vom ersten Tabellenplatz nicht mehr zu verdrängen.

Die Sønderjyske-Fußballer haben nach dem Superliga-Aufstieg den nächsten Erfolg in der Tasche. Die Hellblauen stehen drei Spieltage vor Saisonende bereits als Sieger der 1. Division fest. Nach dem 1:0-Heimsieg im Spitzenspiel gegen AaB ist man nur noch in der grauen Theorie vom ersten Tabellenplatz zu verdrängen.

Der Pokal und die höheren Einnahmen bei der Ausschüttung der Fernsehgelder sorgen in erster Linie auf der Führungsetage für Freude, für die Mannschaft ist es vielleicht sogar wichtiger, dem Konkurrenten mit Hinblick auf die nächste Saison einen Denkzettel verpasst zu haben.

Die Sønderjyske-Fußballer durften kurz vor Spielende jubeln. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Die Sønderjyske-Fußballer hatten in den vier Spitzenspielen der Saison stets das Gefühl, besser als AaB zu sein, bis hierhin hatte es keinen Sieg gegen den dänischen Meister von 2014 gegeben. 

„Der Aufstieg war das alles überschattende Ziel, aber danach war der erste Tabellenplatz das nächste Ziel. Gleichzeitig war AaB die einzige Mannschaft, die wir in dieser Saison nicht geschlagen haben. Es war auch mit Hinblick auf die nächste Saison wichtig, uns selbst zu beweisen, dass wir das hinkriegen. Wir haben zweimal in Aalborg richtig gut gespielt und haben jetzt endlich den Sieg geholt, an einem Tag, wo die Leistung nicht so gut war“, sagt Sønderjyske-Rechtsverteidiger Andreas Oggesen zum „Nordschleswiger“.

Sønderjyske lief nicht zur Höchstform auf, bewies dennoch nicht zum ersten Mal in der laufenden Saison, dass man als Kollektiv bereits weiter ist als AaB. 

Niedergeschlagene AaB-Fußballer vor enttäuschten Fans. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

AaB ist zwar zu stark für die 1. Division, blieb aber erneut den Nachweis schuldig, dass man stark genug ist für die Superliga. In Aalborg muss man sich für den Kampf um den Klassenerhalt in der nächsten Saison weitaus größere Sorgen machen als bei Sønderjyske.

Mit einem Punktgewinn in Hadersleben wäre für AaB die Rückkehr ins Oberhaus perfekt gewesen. Der Superliga-Absteiger war ganz offensichtlich auf ein torloses Unentschieden aus, stellte sich hinten rein und hatte bis auf einen Freistoß knapp am Torpfosten vorbei überhaupt nichts zu bieten. So muss AaB nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen weiter auf die Aufstiegsparty warten.

„Ich mache mir keine Gedanken, wie es bei AaB aussieht. Ich habe aber ganz klar das Gefühl, dass wir reif für die Superliga sind. Dieses Gefühl habe ich schon lange. Und für die restlichen drei Spiele ist es wichtig, dass wir das gute Gefühl bewahren und mit in die Superliga nehmen“, so Andreas Oggesen.

Melker Widell (links) wurde 20 Minuten vor Schluss vom Platz gestellt. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Auch sein Trainer will alles dafür tun, dass die Siegermentalität an den letzten drei Spieltagen nicht verloren geht.

„Es ist untypisch, dass man schon vier Spieltage vor Saisonende aufgestiegen ist. Da ist es unsere Aufgabe, dass wir nicht in ein Tief stürzen. Wir müssen das Siegergefühl wahren und mit einem guten Gefühl in die nächste Saison gehen“, meint Thomas Nørgaard.

„Wir arbeiten mit vielen internen Zielen, und es war wichtig für uns, dass wir nicht durch eine Saison gehen, ohne alle Gegner mindestens einmal geschlagen zu haben. Wir hätten zuvor schon einen Sieg gegen AaB verdient gehabt, und es ist ein Paradox, dass wir es ausgerechnet an einem Tag schaffen, wo ein Punkt für AaB von signifikanter Bedeutung ist und wir eine schlechte erste Halbzeit hinlegen. Wir waren aber in der zweiten Halbzeit dominant und verdienten den Sieg“, meint der Sønderjyske-Trainer nach einem Spitzenspiel arm an Höhepunkten.

Dalton Wilkins im Zweikampf mit Malthe Højholt. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Sønderjyske schoss in der zweiten Halbzeit wenigstens aufs Tor, kam aber erst zum Torerfolg, als Richard Odada sich im eigenen Strafraum ein unnötiges Foul an José Gallegos leistete.

Kristall Mani Ingason verwandelte vom Elfmeterpunkt und verhöhnte anschließend – wenig sympatisch – die AaB-Fans, die weiter auf ihre Aufstiegsparty warten müssen.

 

Sønderjyske - AaB (0:0) 1:0

1:0 Kristall Mani Ingason (88./Foulelfmeter).

Sønderjyske: Nicolai Flø – Andreas Oggesen (60.: Jacob Buus), Maxime Soulas, Daniel Gretarsson, Dalton Wilkins – Sefer Emini (74.: Søren Andreasen), Tobias Sommer, Ivan Nikolov (60.: Lukas Björklund) – Tobias Klysner (45. Mads Agger), Kristall Mani Ingason, Olti Hyseni (60.: José Gallegos).

Rote Karten: Melker Widell (AaB/69.), Kristall Mani Ingason (Sønderjyske/90.+3).

Gelbe Karten: Jacob Buus, Kristall Mani Ingason – Melker Widell. Schiedsrichter: Svend Funder. Zuschauer: 5.425.

Mehr lesen

Leserbrief

Jan Køpke Christensen
„Kæmp for Nørreport som grøn oase“