Umwelt

Grüne Nachbarschaftsbewegung kämpft für mehr Artenvielfalt

Grüne Nachbarschaftsbewegung kämpft für mehr Artenvielfalt

Grüne Nachbarschaftsbewegung kämpft für mehr Artenvielfalt

Hadersleben/Haderslev
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Die Natur und die Gemeinschaft stehen bei der grünen Nachbarschaftsbewegung „Haderslev Grønne Nabofællesskab“ im Fokus. Foto: Annika Zepke

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Eine Anlaufstelle für alle, die die Kommune Hadersleben nachhaltiger machen wollen – das hat sich die grüne Nachbarschaftsbewegung in Hadersleben auf die Fahnen geschrieben. Neben mehr Biodiversität steht vor allem der Gemeinschaftsgedanke im Mittelpunkt von „Haderslev Grønne Nabofællesskaber“. Ihr Motto lautet daher: weniger urteilen, mehr machen.

Jeden zweiten Montag trifft sich die Nachbarschaftsgemeinschaft „Haderslev Grønne Nabofællesskaber“, um sich über Nachhaltigkeit, Biodiversität und andere Umweltthemen auszutauschen.

Gemeinsam – das ist den Mitgliedern ganz wichtig – wollen sie die Kommune Hadersleben etwas grüner und lebenswerter machen. „Hadersleben muss markant grüner werden – im Stadtbild und auch bei der Wasserqualität“, erklärt Svend Brandt, der die grüne Nachbarschaftsbewegung in Hadersleben im Februar ins Leben gerufen hat.

Agnete Muurholm, ihr Mann Svend Brandt und Siemen Baader (v. r.) gehören zum Kern der grünen Nachbarschaftsbewegung in Hadersleben. Am Mittwoch bekamen sie bei ihrem Treffen Besuch vom Miteigentümer des biodynamischen Bauernhofes „Solskin“ bei Christiansfeld, Lolke Lambrecht van Mulligen (l.). Foto: Annika Zepke

Den Anstoß dafür hatte Brandt von Bent Mariager, dem Initiator von „Grønne Nabofællesskaber“, bekommen, wie er erzählt: „Nachdem ich nicht länger im Kommunalparlament sitze, hat er wohl gedacht, dass ich meine Zeit anderen Aufgaben widmen kann“, sagt der frühere Kommunalparlamentsabgeordnete der Einheitsliste in Hadersleben lachend.

Der Austausch fehlte

Auch Siemen Baader habe nicht lange überzeugt werden müssen, Brandt bei seinem Vorhaben zu unterstützen. „Ich bin sofort auf den Zug aufgesprungen. Mir hat schon lange ein Forum für nachhaltigen Austausch gefehlt“, sagt der studierte Physiker und Informatiker, der bereits seit geraumer Zeit für ein Pilotprojekt verantwortlich zeichnet, das Bio-Landwirtschaft und umweltbewussten Konsum vereint.

Wer in unserer Gesellschaft versucht, nachhaltiger zu leben, kann schnell das Gefühl bekommen, auf sich allein gestellt zu sein. Das wollen wir ändern.

Siemen Baader

Auch bei den Treffen der grünen Nachbarschaftshilfe in Hadersleben stehen regenerative Landwirtschaft, Klimaschutz und ein nachhaltiger und umweltbewusster Lebensstil auf der Tagesordnung.

Miyawaki-Wälder für Hadersleben

Seit der Auftaktveranstaltung vor einem halben Jahr hat das Netzwerk bereits zahlreiche neue Mitglieder gewinnen und einige Projekte ins Rollen bringen können. Als „Der Nordschleswiger“ der Initiative am Montag einen Besuch abstattet, ist bereits das nächste Vorhaben im Gespräch: Miyawaki-Wälder.

Hinter dem Namen verbirgt sich eine Aufforstungsmethode, mittels derer sich innerhalb kurzer Zeit kleinere Waldgebiete und somit auch mehr Biodiversität im städtischen Raum schaffen lassen, erklärt Hans Jørgen Andersen.

Hans Jørgen Andersen erklärt die Miyawaki-Methode. Mit dieser möchte die Gruppe auch in Hadersleben Mini-Wälder etablieren. Foto: Annika Zepke

Er hat eigens für das Treffen von „Haderslev Grønne Nabofællesskaber“ einige Informationen über die Miyawaki-Methode zusammengetragen, um die anderen auf den Stand zu bringen. Schließlich möchte die Gruppe in Hadersleben selbst diese Form der Mini-Wälder anlegen, die laut Andersen bis zu 40-mal mehr Sauerstoff aufnehmen können als ein herkömmlicher Wald.

Gemeinsam zur grünen Umstellung

Doch nicht alle Projekte der grünen Nachbarschaftsbewegung müssen gleich einen ganzen Wald umfassen, erklärt Siemen Baader. „Wir sehen uns in erster Linie als eine Art Dachorganisation, bei der die Fäden für grüne Projekte und Ideen zusammenlaufen.“

Vor allem der Austausch innerhalb der Interessengemeinschaft sei daher entscheidend, meint Baader: „Wer in unserer Gesellschaft versucht, nachhaltiger zu leben, kann schnell das Gefühl bekommen, auf sich allein gestellt zu sein. Das wollen wir ändern. Deshalb versuchen wir, Kritik weitestgehend außen vorzulassen und uns stattdessen gegenseitig zu unterstützen.“

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