Stadtgestaltung

Wie ein Haderslebener Sweater zur Giebelkunst wurde

Wie ein Haderslebener Sweater zur Giebelkunst wurde

Wie ein Haderslebener Sweater zur Giebelkunst wurde

Hadersleben/Haderslev
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Mike Tylak bei der Gestaltung der Giebelwand: Auf einem Lift stehend, verewigte er seine Kindheitserinnerungen an der Hauswand. Foto: Jacob Schultz

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In Hadersleben zieht ein neues Kunstwerk die Blicke auf sich. Es erinnert an eine riesige Ritterrüstung. „Haderslev Sweater“, so lautet der zeitgemäße Name des Giebelkunstwerks von Mike Tylak am Rande der Altstadt. Es ist bereits die vierte große Wandmalerei in der Domstadt.

An der Peripherie der Mittelalterstadt ist seit ein paar Wochen ein neues Kunstwerk zu sehen – und es ist kaum zu übersehen, denn es ziert den Giebel des Hauses am Lansenervej 1. 

Der in Hadersleben geborene Mike Tylak hat die Giebelwand des Hauses genutzt, um seine Kindheitserinnerungen in der Domstadt zu verewigen. In den vergangenen Wochen hat er sie, hoch oben auf einem Lift stehend, an die Hauswand gebannt. 

So sieht der Street-Art-Sweater am Giebel aus. Foto: Ute Levisen

Kunst im Jubiläumsjahr

Vier Jahre zuvor hatte der Street-Art-Künstler Andreas Welin aus Sønderborg (Sonderburg) anlässlich des Jubiläumsjahres der Volksabstimmung im Jahre 1920 ein weiteres markantes Giebelwerk an der Großen Straße vollendet.

Die Planung von Tylaks Werk dauerte lange, wie Hans Vilhelm Bang vom Haderslebener Kunstverein berichtet, der das Projekt als Koordinator für die Kulturorganisation „Kulturelt Samvirke“ der Kommune Hadersleben begleitet hat.

Der Sonderburger Künstler Andreas Welin stellte 2020 das Giebelkunstwerk zum Jubiläum fertig. Foto: Ute Levisen

Gute Ideen waren gefragt

„Kulturelt Samvirke hat sich mit Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum befasst und seine Mitglieder um Vorschläge gebeten“, erklärt Bang. 

Hanne Christiansen, die den Haderslebener Kunstverein in der Kulturorganisation vertritt, brachte verschiedene Ideen in den Vereinsvorstand ein, der sich schließlich für Mike Tylaks Entwurf entschieden hatte. Die Finanzierung stellte „Kulturelt Samvirke“ sicher.

Projektkoordinator Hans Vilhelm Bang freut sich über die Giebelkunst, die binnen der vergangenen acht Jahre an Hauswänden in Hadersleben entstanden ist (Archivbild). Foto: Ute Levisen

Giebelkunst auch am Damm

Die Tradition der Giebelkunst in Haderslev begann 2017, als der Künstler Rick Towle aus Apenrade (Aabenraa) ein umfangreiches Projekt mit drei Haderslebener Schulen durchführte. Sct. Severin, Sdr. Otting und die Hammeleffer Schule wirkten mit. Die Ergebnisse sind heute an Giebeln am Haderslebener Damm zu bewundern und zeigen Porträts von zwölf Persönlichkeiten, die die Stadtgeschichte geprägt haben.

Es folgte eine weitere Giebelmalerei von Jes Mogensen aus Ragebøl, die er „Træ med figurer“ nannte. Sie ist an der Großen Straße 36 zu sehen ist.

Hans Bang ist zufrieden: „Vier Giebelillustrationen und Kunstwerke binnen acht Jahren – es ist erstaunlich, dass wir das geschafft haben!“

Hanne Christiansen vom Kunstverein und ihr Vorstand setzten sich für den Entwurf von Mike Tylak ein (Archivbild). Foto: Ute Levisen
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