Kriminalität

Hackerangriff auf nordschleswigsche Schulen schwerwiegender als befürchtet

Hackerangriff auf nordschleswigsche Schulen schwerwiegender als befürchtet

Hackerangriff auf Schulen schwerwiegender als befürchtet

Lorcan Mensing/Ritzau
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Gemeinsam mit der Nationalen Einheit für besondere Straftaten (NSK) hat die Polizei für Südjütland und Nordschleswig eine umfassende Untersuchung des Vorfalls eingeleitet. Foto: Annette Riedl/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Internet-Diebe haben Daten von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Angestellten verschiedener Bildungseinrichtungen in Nordschleswig gestohlen. Der Hackerangriff hat sich inzwischen als weitaus umfassender herausgestellt als ursprünglich angenommen. Expertinnen und Experten bezeichnen den Vorfall als eine der schwerwiegendsten IT-Sicherheitsverletzungen in Dänemark.

Ein tief greifender Hackerangriff auf fünf nordschleswigsche Schulen hat zu einem enormen Datenleck geführt. Die Bildungseinrichtung EUC Syd, die als IT-Zentrum für die fünf betroffenen nordschleswigschen Schulen fungiert, hat Berichten zufolge rund 40.000 aktuelle und ehemalige Angestellte, Schülerinnen und Schüler und auch deren Eltern darüber informiert, dass ihre persönlichen Daten möglicherweise gestohlen wurden.

Ursprünglich hieß es, dass sensible Informationen von bis zu 8.000 Schülerinnen und Schülern sowie Angestellten der folgenden fünf Schulen kompromittiert worden seien: Sønderborg Statsskole, Gråsten Landbrugsskole, Privatskolen-Als, Sønderborg International School und EUC Syd.

Einer der schwerwiegendsten Fälle in Dänemark

Peter Kruse, Mitbegründer des IT-Sicherheitsunternehmens CSIS, äußerte gegenüber DR, dass dieser Angriff einer der schwerwiegendsten Fälle sei, die Dänemark je im Bereich der Informationssicherheit erlebt hat. „Wir haben die Verantwortung, persönliche Daten in öffentlichen Einrichtungen ordnungsgemäß zu behandeln, aber hier ist offensichtlich ein Versagen aufgetreten“, so Kruse.

Der Hackerangriff wurde erstmals am 31. August entdeckt, jedoch erfuhr die Polizei erst am Montag von dem Vorfall, nachdem „DR” darüber berichtet hatte. Nun hat die Polizei für Südjütland und Nordschleswig in Zusammenarbeit mit der Nationalen Einheit für besondere Straftaten (NSK) eine umfassende Untersuchung eingeleitet.

Die Polizei ermittelt weiter

Der stellvertretende Inspektor der Polizei für Südjütland und Nordschleswig, Søren Rønnov, erklärt in einer Pressemitteilung, dass noch nicht genau bekannt sei, welche sensiblen persönlichen Daten gestohlen wurden. „Wir fordern die betroffenen Bürgerinnen und Bürger bereits jetzt auf, sich bestmöglich vor dem Identitätsdiebstahl und Missbrauch von Informationen zu schützen”, sagt Rønnov.

Die Polizei fordere die betroffenen Personen außerdem dazu auf, nicht zu versuchen, an das durchgesickerte Material zu gelangen, und es nicht weiterzugeben, wenn man im Besitz davon sein sollte. Die Behörden würden nun weiterhin intensiv daran arbeiten, das Ausmaß des schwerwiegenden Hackerangriffs zu klären.

Mehr lesen