Bund Deutscher Nordschleswiger

Ein Alter und ein Neuer im Vorsitz des Folketing-Ausschusses für die Minderheit

Ein Alter und ein Neuer im Vorsitz des Ausschusses für die Minderheit

Der Ausschuss für die Minderheit hat den Vorsitz gewählt

Kopenhagen
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Jesper Petersen (l.) aus Woyens war bereits Mitglied im alten Kontaktausschuss; Frederik Bloch Münster aus Esbjerg ist neu dabei. Foto: Walter Turnowsky

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Jesper Petersen von der Sozialdemokratie ist Vorsitzender und Frederik Bloch Münster von den Konservativen zweiter Vorsitzender des neuen Kontaktausschusses. Beide haben einen engen Bezug zu Nordschleswig.

Der profilierte sozialdemokratische Folketingsabgeordnete Jesper Petersen aus Woyens (Vojens) ist Vorsitzender des neu gegründeten Folketing-Ausschusses für die Deutsche Minderheit. Damit leitet ein Politiker die Arbeit, der die Volksgruppe bereits gut kennt. Sein Vize, der konservative Frederik Bloch Münster aus Esbjerg, ist neu im Ausschuss. Die Familie seines Vaters stammt aus Nordschleswig, und er freut sich auf die kommende Aufgabe. 

„Ich sehe es als meine Aufgabe an, der Minderheit zuzuhören und dafür zu sorgen, dass sie sich von der Politik gehört fühlt“, sagte Bloch Münster unmittelbar nach seiner Ernennung. 

Der alte Kontaktausschuss war beim Kulturminister angesiedelt, der auch den Vorsitz hatte. Dies hat jedoch in den vergangenen Jahren zu sehr unregelmäßigen Sitzungen geführt. Daher hat der Dachverband der Minderheit, der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN), sich dafür eingesetzt, dass der Ausschuss direkt beim Folketing angesiedelt wird.

Der Vorsitzende verspricht wesentlich mehr Aktivität

Mit Beginn des neuen Folketingsjahres Anfang Oktober haben die Abgeordneten das Anliegen umgesetzt und am Mittwochvormittag hat sich der Ausschuss für die Deutsche Minderheit  konstituiert.

„Jetzt hat das Folketing die Initiative und wir brauchen nicht darauf zu warten, dass der Kalender einer Ministerin oder eines Ministers passt. Daher werden wir aktiver sein und sowohl Sitzungen hier auf Christiansborg abhalten als auch Nordschleswig besuchen“, so der Ausschussvorsitzende Petersen.

Der Ausschuss wird erst bei der kommenden Sitzung, voraussichtlich im Dezember, die eigentliche Arbeit aufnehmen. Da es bei der ersten Sitzung ausschließlich um Formalitäten ging, war der BDN am Mittwoch noch nicht mit dabei. 

Im Gegensatz zum alten Kontaktausschuss sind die Vertreterinnen und Vertreter der Minderheit nämlich nicht Mitglieder des Ausschusses. Die Geschäftsordnung des Folketings lässt das nämlich nicht zu. Petersen versichert jedoch, dass der BDN immer eingeladen und in die Planung einbezogen wird. 

Man kann mehr über den Hintergrund für den neuen Ausschuss in folgenden Artikeln lesen:

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