Kultur
Mit Unbekanntem die Welt neu erkunden
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Wie entstehen Requisiten, Bühnenbilder und Choreografien? Die Deutsche Schule Rapstedt hatte am Freitag die Möglichkeit, im Rahmen eines Workshops den Entstehungsprozess des Tanzprojekts „Schneiderin des Nebels“ interaktiv mitzuerleben. Von Tanzen bis Malen mit riesigen Pinseln – die Kinder konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Die letzten Vorbereitungen wurden vor dem Workshop noch erledigt. Gabriele Beismann holte die Papierbahnen aus dem Auto, Stela Korljan und Mircea Suciu-Korljan die Kabelrolle und Silke Lazarević eine große Pergament-Decke.
Sie sind die Leiterinnen und Leiter des Workshops zum Tanzprojekt „Die Schneiderin des Nebels“. In der Deutschen Schule Rapstedt (Ravsted) fand am Freitag die praktische Veranstaltung zum Stück statt, das vergangenen Sonntag seine Premiere in Tondern (Tønder) feierte. Dort konnte man einen Blick hinter die Kulissen werfen und sehen, wie die Tänze, Bühnenbilder und Requisiten entstanden. „Ein wichtiger Gedanke ist die Nachhaltigkeit“, sagt Stela Korljan. Man sehe so den Prozess des Stückes, versichert die Choreografin. So können außenstehende Kinder, die nicht auf der Bühne standen, den Entstehungsprozess des Stückes nachvollziehen.
Den Workshop mit den 26 Kindern aus verschiedenen Klassenstufen eröffnete Silke Lazarević in einem Klassenraum der Schule. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörten gespannt der Präsentation zu, indem die sie einen kurzen Einblick in das Stück erhielten.
Nach der kurzen Einführung war für die Kinder Bewegung in der Turnhalle angesagt. Stela Korljan, eine der zwei Choreografen des Tanzprojekts, machte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein kleines Warm-up. „Wichtig ist, dass ihr bei allem, was ihr macht, Spaß habt“, so Korljan.
Nachdem die Muskeln warm waren, übernahm der zweite Choreograf, Mircea Suciu-Korljan, die Leitung. Er studierte mit den Kindern der Klassenstufen fünf bis sieben ein Teil des originalen Tanzstückes ein.
Unter den Workshop-Teilnehmenden waren auch Louis und Siri. Sie sind Teil der Tanzgruppe, die am vergangenen Sonntag auf der Bühne stand. Fast schon schüchtern erzählte Siri, dass sie sehr aufgeregt vor ihrer ersten Vorstellung war und dass sie nun auch in ihrer Freizeit zum Ballett gehen würde. Louis’ Lampenfieber hielt sich aber im Gegensatz zu dem seiner Tanzkollegin noch in Grenzen. „Ich habe mich angestrengt und fand das richtig cool mit dem Publikum“, so der Elfjährige.
Parallel zum Tanzen gab es einen weiteren Workshop, geleitet von Silke Lazarević, die für das Bühnenbild und die Kostüme (im Tanzstück) zuständig war. Sie experimentierte zusammen mit den Kindern mit Pergamentpapier. „Wir wollen den Kindern Dinge anbieten, die sie nicht aus ihrem Alltag kennen“, so die gelernte Goldschmiedin. Der Workshop sei für sie ein aktives Erleben des Entstehungsprozesses.
Das Arbeiten mit Pergamentpapier, das aus Kalbs- und Ziegenhaut gewonnen wurde, sprach auch die zehnjährige Leah an. Sie ist die kleine Schwester von Siri. „Ich finde den Tag heute richtig gut“, Tanzen sei aber nicht so ihr Ding. „Ich finde es lustig, dass man mit unterschiedlichen Materialien malen kann, die man nicht kennt“, sagt Leah.
Nach einer kurzen Pause ging es für die Kinder nach draußen. Bei sonnigem Wetter rollte Gabriele Beismann Papierbahnen auf dem Schulhof aus und stellte weiße Folienwände auf. Von Malen mit Schatten bis zur Verwendung von riesigen Pinseln – hier konnten die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Beismann ist Künstlerin und kommt von der Kulturschule in Tondern. „Ich finde das Pingpong-Spiel spannend zwischen Tanz und Kunst.“ Die Kinder sollen durch die verschiedenen Methoden Erfahrungen sammeln, so Beismann. „Es geht vornehmlich darum, Spaß zu haben und etwas Neues zu entdecken. Es gibt hier kein Falsch“, so die Künstlerin.
Durch den Workshop konnten die Kinder den Entstehungsprozess des Stückes „Schneiderin des Nebels“ miterleben. Am 5. Juni wird das Tanzprojekt noch mal in Rensburg aufgeführt.