Zuzügler-Werbung
Apenrader setzen auf gemeinsame Strategie
Apenrader setzen auf gemeinsame Strategie
Apenrader setzen auf gemeinsame Strategie
Auch wenn die Fördekommune nach Überzeugung der Stadtratsabgeordneten allein schon viel Gutes und Schönes zu bieten hat, so plädieren sie für eine Zusammenarbeit mit den drei anderen nordschleswigschen Kommunen.
Die Kommune Apenrade hat auf ihrer Sitzung am Mittwoch eine neue Zuzügler-Strategie mit einem dazugehörigen Handlungskatalog verabschiedet. Ein wichtiger Punkt in diesem Katalog ist die Vermarktung.
„Wie können wir potenzielle Zuzügler darauf aufmerksam machen, was wir so alles Gutes zu bieten haben?“, formulierte Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) auf der Ratssitzung die Problemstellung. Als Zielgruppe haben die Apenrader Pendler, Studierende, Exil-Nordschleswiger, Personen, die nach Studium oder Berufsausbildung am Anfang ihrer Karriere stehen, Kleinkindfamilien aus den Großstädten und ausländische Arbeitnehmer (nicht nur Deutsche).
Viel zu bieten
Eine schöne Natur, eine spannende Geschichte, ein interkulturelles Milieu (mit deutscher Minderheit und Grenznähe) und eine funktionierende Infrastruktur seien zwar allesamt Pfunde, mit denen die Kommune Apenrade wuchern könnte, die aber kaum ausreichen, um potenzielle Zuzügler anzulocken.
Gute Schulen und unterschiedliche Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Sport- und Freizeitstätten und ein reichhaltiges Kulturangebot sowie unterschiedliche Wohnungsangebote seien auch vonnöten.
Keinen Streit anzetteln
Auch wenn die Kommune Apenrade allein vieles davon zu bieten hat, so sind die Stadtratsabgeordneten zu der Erkenntnis gekommen, dass es keinen Sinn ergibt, sich mit den Nachbarkommunen um die Zuzügler zu streiten, sondern dass eine gemeinsame Strategie viel erfolgversprechender ist. Wo Apenrade liegt, weiß womöglich kaum jemand nördlich von Kolding, ist den Kommunalpolitikern der Fördestadt durchaus bewusst. Allerdings ist Nordschleswig durchaus ein Begriff, und das gelte es in Zusammenarbeit mit den Kommunen Tondern (Tønder), Hadersleben (Haderslev) und Sonderburg (Sønderborg) zu nutzen.
Sozialdemokrat fordert Konsulent
Apropos Wohnungsangebot, so forderte ausgerechnet ein Sozialdemokrat, nämlich Povl Kylling Petersen, dass die Kommune Apenrade Geld in die Hand nehmen sollte, um einen externen Konsulenten mal untersuchen zu lassen, für welches „Segment“ Wohnungen noch gebaut werden müssen. „Wer möchte eine einzigartige Natur und stadtnahe Strände? Sind es Rentner oder Familien mit Kindern? – Wir haben zwar unsere Vermutungen, aber bräuchten vielleicht konkretere Analysen“, argumentierte Kylling Petersen wohlwissend, dass seine eigene Parteiführung in Kopenhagen (København) den übermäßigen Gebrauch externer Beratungsunternehmen ablehnt. Diese Diskussion gilt es sicherlich noch mit den Vertretern der drei anderen nordschleswigschen Kommunen zu führen.
Kommune ist mehr als „Moin-Moin“
„Es muss gewährleistet sein, dass sich die Vermarktung Nordschleswigs als attraktives Wohngebiet nicht auf ,Sønderjysk Kaffebord‘, ,Moin-Moin‘ und günstiges Dosenbier beschränkt. Wir haben doch so viel anderes und so viel mehr zu bieten“, betonte Bürgermeister Andresen abschließend. Ihm sei es wichtig, dass bei der künftigen Vermarktung Nordschleswig (Sønderjylland) auch als moderner Landesteil mit spannenden Berufs- und Karrierechancen dargestellt wird.