Rechercheergebnis

Zumindest ethisch verwerflich: Ex-Leiter eines Frauenhauses betrieb Luxus-Peepshow in Millionenvilla in Süderhaff

Ethisch verwerflich: Ex-Frauenhausbetreiber leitete Luxus-Peepshow in Süderhaff

Ex-Frauenhausbetreiber leitete Luxus-Peepshow in Süderhaff

Süderhaff/Sønderhav
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Die Villa mit den neun Zimmern und fünf Bädern (Archivfoto) wurde laut Boligsiden.dk im September 2023 für 10,25 Millionen Kronen zum Kauf angeboten. Foto: Lilienhoff/fla.de

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Zwei investigative Journalistinnen von „Fyens Stifttidende“ und „TV 2 Fyn“ haben herausgefunden, dass „Mansion Voyeur“ von einem Mann betrieben wurde, der früher Frauen aus sozialen oder psychischen Schwierigkeiten herausgeholt hat.

Seit einiger Zeit schon war es unter den Anwohnenden von Süderhaff ein offenes Geheimnis, dass hinter den schmiedeeisernen Toren der Millionenvilla mit der Adresse Sønderhavvej 10a an der Flensburger Förde eine exklusive Version einer Peepshow betrieben wurde. Dass dieses Erotikunternehmen allerdings von einem Mann geführt wurde, der zuvor auf der Insel Fünen eine Einrichtung geleitet hatte, in der Frauen aus Gewaltbeziehungen Schutz fanden, ist das Ergebnis gemeinsamer Recherchen von „Fyens Stiftstidende“ und „TV 2 Fyn“. Auch wenn es nicht verboten ist, so ist es zumindest ethisch verwerflich, erst recht, wenn der Gewinn aus dem Betrieb des Krisencenters zur Finanzierung der Luxus-Peepshow benutzt wurde. 

Ethisch zweifelhaftes Gebahren

Das pikante Streamingangebot mit dem Namen „Mansion Voyeur“ soll inzwischen vom Netz genommen worden sein. Gegen die Betreibergesellschaft läuft nämlich ein Konkursverfahren, schreiben die Journalistinnen Thea Kaadt und Anna Munch Heydorn in ihrem gemeinsamen Artikel.

Ob dem Direktor auch juristische Verfehlungen anzukreiden sind, wird sich im Laufe des weiteren Konkursverfahrens eventuell noch zeigen. 

Gleiche Gesellschaft, neuer Name

Das Geschäftsprinzip: Über das Internet konnte sich die Kundschaft Zugang zu den Bildern der Überwachungskameras verschaffen, die in allen Räumen der Villa installiert worden waren. Auf diese Weise konnten sie dann gegen Geld sehen, wie leicht bekleidete Frauen ihren Tag gestalteten.

Das Duo Kaadt/Heydorn hat nun herausgefunden, dass es sich bei einem der Betreiber der „Mansion Voyeur“ um einen Mann handelt, der vormals ein Krisencenter auf Fünen betrieben hat. Das Center wurde zwar inzwischen geschlossen, die Gesellschaft, die dahinterstand, allerdings nicht. Laut Recherchenetzwerk hat es nur einen Namenswechsel gegeben. Nachfolgend soll es auch eine Änderung der Geschäftsadresse gegeben haben. Unter dem neuen Namen wurde dann das erotische Streamingangebot aufgebaut. 

Weder dem Rechercheteam, noch dem Konkursverwalter sei es bislang gelungen, Kontakt zum Direktor der Gesellschaft aufzunehmen, heißt es in dem Artikel. Auch dem anberaumten Termin im Verwaltungsgericht sei er in der vorigen Woche unentschuldigt ferngeblieben.

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