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Seniorenkreis Bau besucht Christian-Lassen-Museum in Jardelund

Seniorenkreis Bau besucht Christian-Lassen-Museum in Jardelund

Seniorenkreis Bau besucht Museum in Jardelund

Bau/Bov  
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Man könnte meinen, die Familie Lassen könnte jeden Moment wieder zurückkehren. Foto: Fælleslandboforeningen for Sydslesvig

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Der Hof aus dem Jahr 1892 steht quasi genauso da, wie ihn der letzte Bewohner, Christian Lassen, vor knapp 25 Jahren verlassen hat. Er hinterließ das Anwesen und eine größere Geldsumme dem Landwirtschaftlichen Hauptverein für Südschleswig, mit der Auflage, aus dem Hof eine Art Heimatmuseum zu machen.

Der Seniorenkreis Bau beginnt die neue Veranstaltungs-Saison bereits am Montag, 14. August, mit einer Fahrt ins Christian-Lassen-Museum nach Jardelund (Jarlund).

Christian Lassen war mit Leib und Seele Landwirt und entstammte einer Familie, die mindestens seit Mitte des 18. Jahrhunderts dort im Sanderbereich der Schleswigschen Geest, nordwestlich von Flensburg, ansässig war. Der Familienhof mit Schankwirtschaft wurde 1889 durch einen Brand zerstört und 1891 neu aufgebaut.

Der Vater von Christian Lassen hieß Peter Lassen. Er verstarb 1917. Seine Witwe musste fortan den Hof mit den 80 Hektar Land, 10 Hektar Torfmoor und (bis 1943) mit der kleinen Schankwirtschaft mithilfe der Kinder alleine betreiben. Foto: Fælleslandboforeningen for Sydslesvig

Politisch aktiv

Christian Lassen war dänischer Gesinnung und hat sich auf verschiedenen Ebenen in die politische Arbeit eingebracht. Er war ein bescheidener Mann, der nicht viel Aufhebens um seine Person machte, war allerdings auch eine mutige und meinungsstarke Persönlichkeit.  Christian Lassen verblieb genau wie alle seine Schwestern unverheiratet.

Als er 2003 als letzter der ursprünglichen neunköpfigen Geschwisterschar starb, hinterließ er dem Landwirtschaftlichen Hauptverein für Südschleswig (Fælleslandboforeningen for Sydslesvig e. V.) das Anwesen sowie die stolze Summe von rund 900.000 Euro, mit der Auflage, aus dem Familienhof ein Museum zu machen.

In der guten Stube ist der Kaffeetisch gedeckt, als würden Gäste erwartet. Foto: Fælleslandboforeningen for Sydslesvig

Einweihung am ersten Todestag

Das Museum wurde zum ersten Todestag von Christian Lassen am 4. September 2004 eröffnet und zeigt, wie die Familie in den letzten Jahrzehnten gelebt hat. Die Ausstellung enthält ausschließlich Objekte, die ursprünglich in den Gebäuden gefunden wurden.

Erhalten geblieben sind Fahrräder, Landmaschinen, Haushaltsgeräte und mehr als 1.000 Briefe. Letztere geben Einblicke in das Leben der Familie, die den Vater schon sehr früh verlor. Die strenge und disziplinierte, im Grundtvigschen Denken erzogene Mutter führte mithilfe ihrer Kinder den Hof weiter. Sparsamkeit, Bescheidenheit und Enthaltsamkeit prägten das Leben der Familie.

Es gab für Christian Lassen keinen Grund, sich einen modernen Gas- oder Elektroherd anzuschaffen. Der alte Herd funktionierte ja noch tadellos. Foto: Fælleslandboforeningen for Sydslesvig

Führung und Kaffeetafel

Die Mitglieder des Seniorenkreises erwartet am 14. August im Christian-Lassen-Museum in Jardelund um 14.30 Uhr eine informative Führung sowie Kaffee und Kuchen.

Die Fahrt wird mit Privatautos bewerkstelligt. Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Parkplatz an der Bingohalle in Krusau (Kruså). Dort werden Fahrgemeinschaften gebildet.

Wer zu Hause abgeholt werden möchte, sollte dies bei der Anmeldung bei Christa Kath, Tel. +45 60 26 62 06, E-Mail: christa.steinmetz@mail.dk, oder Bernd Olsen, Tel. +45 61 41 44 31, olsenbande55@hotmail.com angeben. Anmeldeschluss ist der 7. August. Die Teilnahme kostet 50 Kronen pro Person.

Der alte rote Trecker steht noch in der Scheune. Foto: Fælleslandboforeningen for Sydslesvig
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