Deutsche Minderheit

Kooperation bringt Gesundheit auf den Stundenplan

Kooperation bringt Gesundheit auf den Stundenplan

Kooperation bringt Gesundheit auf den Stundenplan

Feldstedt/Felsted
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Oliver, Diego und Hanya messen die notwendige Menge Mehl für die Nudeln ab, die sie herstellen wollen. Foto: Jan Peters

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Ernährung ist ein wichtiger Baustein für gesundes Leben: Schülerinnen und Schüler der Deutschen Privatschule Feldstedt lernten gesunde Lebensmittel kennen, probierten diese und kochten gemeinsam. Der lokale Herzverein machte das möglich.

„Vorbeugen ist besser als heilen“, sagt ein altes Sprichwort. Kürzlich beklagte ein Medizinprofessor den ungesunden Lebensstil der Däninnen und Dänen, die ein geringeres Alter erreichen werden als ihre skandinavischen Nachbarn. Vorsorge sei die richtige Lösung, erklärte dazu die „Vorsorge-Allianz für die Gesundheit in der Zukunft“ (Forebyggelsesalliancen For Fremtidens Sundhed). Das berichtete „TV2".

An der Deutschen Privatschule Feldstedt (DPF) findet schon seit einigen Jahren zielgerichteter Ernährungsunterricht statt, der den Kindern vermittelt, was gesund ist. Initiatorin war die heute pensionierte Lehrerin Jutta Draht, die Vorsitzende im hiesigen Herzverein (Hjerteforening). 

Auch die Maßeinheiten, die für das Kochen nach Rezepten notwendig sind, lernten die Kinder kennen. Foto: Jan Peters

„Wir möchten dann einsetzen, wenn es noch nicht zu spät ist, wenn noch keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes-2 durch Übergewicht und falsche Ernährung vorhanden sind“, sagt Draht.

Deshalb war – nach Einladung des Herzvereins – Malene Iskov an der Schule zu Gast. Die Ernährungsberaterin hatte einige Zutaten im Gepäck, mit denen die Fünft- und Sechstklässlerinnen und -klässler spannende Gerichte zaubern sollten. 

Doch erst gab es etwas Ernährungstheorie. „Was bedeutet das Essen für unseren Körper?“, fragte sie. „Wir brauchen es für die Organe, für die Knochen und um Energie zu bekommen“, wusste Oliver. 

Aus diesen Zutaten wird später der Salat hergestellt. Foto: Jan Peters

Bewusstsein für Ernährung schaffen

„Die Kinder sollen ihre Essgewohnheiten ändern“, lautet Iskovs Hauptziel. Ihr Unterricht ist kurzweilig und lustig. „Das ist wichtig, denn der Unterricht soll Spaß machen“, sagt Jutta Draht. 

Und die Gerichte, die die Kinder dann selbst zubereiten, müssten gut schmecken. „So führen wir sie – wenn sie es noch nicht tun – dahin, sich gesünder zu ernähren. Wir schaffen Bewusstsein, wie man sich besser ernähren kann – und warum“, sagt die Ernährungsexpertin.

In kleinen Gruppen mischen die Jungen und Mädchen dann Vollkorn- mit Weizenmehl. Hinzu kommen Eier. Dann wird geknetet. „Ihr müsst richtig doll kneten“, rät Malene Iskov. „Je besser ihr knetet, desto besser wird die Pasta“, erklärt sie. 

Malene Iskov erklärt das „Schlüsselloch-Symbol“ und fragt nach der Bedeutung weiterer Symbole. Foto: Jan Peters

Später werden noch andere Köstlichkeiten gemacht: Pesto-Schnecken, Humus, Kichererbsensalat und amerikanische Pfannkuchen stehen bald auf dem Tisch und werden hungrig verschlungen. Leicht zuzubereiten und lecker müssten die Speisen sein, sagt Iskov. 

Das scheint Erfolg gehabt zu haben: „Es hat den Kindern richtig gut geschmeckt“, berichtet Jutta Draht.

Erkrankungen vermeiden

Heute wird jedes Jahr bei über 55.000 Menschen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung diagnostiziert. Über eine halbe Million leben mit einer solchen Erkrankung, die die zweithäufigste Todesursache ist.

„Wenn wir bei den Kindern heute erreichen, dass sie sich gesünder ernähren, können wir viele der Folgeerkrankungen vermeiden – und das beabsichtigen wir mit dem Unterricht“, sagt Draht.

Neugierde wecken

Doch nicht nur gesundes Essen steht für Malene Iskov auf dem Lehrplan. „Wenn wir Hülsenfrüchte zubereiten und diese essen, sorgen wir auch für das Klima, denn solche Nahrungsmittel können klimaschonend produziert werden“, berichtet sie.

Besonders toll findet sie, dass die Kinder sich nicht scheuen, neue Speisen zu probieren. „Das ist toll, wenn die jungen Menschen offen für Neues sind“, findet sie, denn nur so könnten neue Dinge auf den Speiseplan kommen.

Das Ei wird mit dem Mehl gemischt: Malene Iskov zeigt, wie das am besten funktioniert. Foto: Jan Peters

Hjerteforening Aabenraa – Herzverein Apenrade

Der Herzverein „Hjerteforeningen Aabenraa“ wurde 1988 gegründet und ist ein Lokalverein des landesweiten „Hjerteforeningen“. Dabei konzentriert sich die lokale Zweigstelle auf Hadersleben (Haderslev), Woyens (Vojens) und Gramm (Gram) und bietet dort ihre ehrenamtliche Arbeit an.

Ziel ist es, neben der Aufklärung von Herzerkrankungen auch Prävention zu betreiben. Zudem begibt sich der Verein in den politischen Dialog und möchte Politik und Gesellschaft für das Thema „Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ sensibilisieren.

https://lokal.hjerteforeningen.dk/aabenraa/

Vorsorge-Allianz für die Gesundheit der Zukunft 

Der Zusammenschluss verschiedener Interessengemeinschaften und -organisationen setzt sich dafür ein, vorbeugend zu handeln und so die Gesundheit zu erhalten. Zu den Zielen gehört unter anderem, dass sich die Menschen gesünder ernähren. 

Die Vorsorge-Allianz für die Gesundheit der Zukunft  (Forebyggelsesalliancen For Fremtidens Sundhed) hat folgende Mitglieder:

  • AIDS-Stiftung, Aleris, Alzheimerforeningen, Astma-Allergi Danmark, Capio Privathospital, Danica Pension, DanishCare, Danmarks Apotekerforening, Dansk Firmaidræt, Dansk Selskab for Geriatri, Dansk Selskab for ledelse i Sundhedsvæsenet, Danske Skoleelever, Danske Tandplejere, Danske Ældreråd, Fonden Mental Sundhed, Gigtforeningen, Høreforeningen, Kosmetik- og hygiejnebranchen, Lungeforeningen, Medicoindustrien, MSD Danmark, Nyreforeningen, Optikerforeningen, Psykiatrifonden, SMVdanmark
https://danicapension.dk/om-danica-pension/presse/presse/artikler/pressemeddele…
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