Deutsche Minderheit
Großes Interesse für ein unangenehmes Thema
Großes Interesse für ein unangenehmes Thema
Großes Interesse für ein unangenehmes Thema
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Thorbjørn Philippsen führte die Mitglieder des Rothenkruger Donnerstagsclubs kürzlich behutsam durch einen wahren Dschungel voller wichtiger Entscheidungen, die eigentlich nicht erst im letzten Lebensdrittel getroffen werden sollten.
Über Tod und Krankheit zu sprechen, das ist für viele unangenehm und wird viel zu häufig auf die lange Bank geschoben. Nichtsdestotrotz ist es ratsam, sich beizeiten um Dinge wie Testament, Vorsorgevollmacht und Ähnliches zu kümmern, lautete die grundlegende Botschaft von Thorbjørn Philippsen. Die Ausführungen des Rechtsanwalts aus Sonderburg (Sønderborg) beim jüngsten Nachmittag des Rothenkruger Donnerstagsclubs machten deutlich, dass man immer mal wieder seine Entscheidungen überprüfen und den aktuellen Gegebenheiten anpassen sollte.
Wer nicht verheiratet ist, aber seinen Partner oder seine Partnerin absichern möchte, sollte unbedingt ein Testament machen, so der Rat des Rechtsanwalts.
Nicht alle sterben an Altersschwäche
Nicht allen ist es vergönnt, mit über 90 Jahren an Altersschwäche nach einem erfüllten Leben zu sterben. Krankheit oder Unfall treffen auch jüngere Menschen, dessen sollte man sich bewusst sein und schon frühzeitig an den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall denken.
Philippsen sprach nicht nur über Testamente und was sie beinhalten müssen, damit sie bei den Angehörigen möglichst für Klarheit sorgen und auch vor Gericht Bestand haben, sondern führte die Anwesenden auch durch den Dschungel an Vollmachten und Verfügungen.
Es gibt Betreuungsverfügungen, Vorsorgevollmachen, Patientenverfügungen und Behandlungstestamente, diverse Spezialvollmachten wie für die Bank.
Das ist bei Vollmachten zu bedenken
Vorlagen für solche Dokumente sind häufig kostenlos im Internet zu finden, können ausgedruckt und ausgefüllt werden. Wer allerdings auf Nummer sicher gehen möchte, sollte diese Dokumente von einer Rechtsanwaltskanzlei prüfen lassen. Denn leider zeige sich häufig, dass die am Küchentisch ausbaldowerten Formulierungen vor Gericht keinen Bestand haben und noch schlimmer, die Hinterbliebenen vor offenen Fragen im Regen stehen lassen. Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte würden die Gefahren und Risiken kennen. Das koste zwar etwas, sei aber gut angelegtes Geld, betonte er.
Thorbjørn Philippsen hielt seinen Vortrag zur Überraschung des Vorstandes des Donnerstagsclubs auf Deutsch. Er hatte nämlich einige Jahre in Deutschland gelebt.
Er beantwortete im Anschluss Fragen aus dem Publikum, und davon gab es viele, zumal der Clubraum der Deutschen Schule Rothenkrug mit 25 Personen gut gefüllt war.