Deutsche Minderheit

Abschiedstränen in Pattburg: Gleich zwei Klassen sagten Adieu

Abschiedstränen in Pattburg: Gleich zwei Klassen sagten Adieu

Tränen in Pattburg: Gleich zwei Klassen sagten Adieu

Pattburg/Padborg
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Der Galatisch in Pattburg mit den Abgangsschülerinnen der Klassen 6 und 7. Foto: kjt

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Elf Jugendliche der Klassenstufen 6 und 7 verlassen die Deutsche Schule Pattburg. Die gemeinsame Zeit hatte augenscheinlich geprägt und zusammengeschweißt. Davon zeugten die Tränen der Rührung zum Ende der Entlassungsfeier. Wehmütig wurde es nach 24 Jahren an der Schule auch für Lehrer Frank Hansen.

Für sie war vorn in der Mitte der Turnhalle ein Galatisch positioniert, und sie hatten sich für den besonderen Anlass in Schale geworfen: Elf Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 und 7 rückten am Freitag bei der Entlassungsfeier der Deutschen Schule Pattburg in den Mittelpunkt. 

Da es in Pattburg künftig keine 7. Klasse mehr gibt, wurden gleich zwei Jahrgänge verabschiedet.

Es wartete ein unterhaltsames und emotionales Programm auf die Abgängerinnen und Abgänger und deren Familien. 

Schulleiterin Birgit Pedersen richtete persönliche Worte an die Abgangsklassen und wünschte ihnen für den weiteren Weg alles Gute.

Schulleiterin Birgit Pedersen auf der Schulentlassfeier. Sie und alle anderen an der Pattburger Schule trugen das T-Shirt, das als Erkennungszeichen für das Knivsbergfest vorgesehen war. Foto: kjt

Noch persönlicher wurde es, als sich Klassenlehrerin Kerstin Schröder an die elf Jugendlichen wandte. Sie hob die Besonderheiten und Tugenden aller hervor und überreichte Abschiedspräsente. Da kam Wehmut auf und so mancher im Raum hatte da schon einen Kloß im Hals.

Cooler Rap

Für einen Stimmungswandel und Heiterkeit sorgten die Klassen 4 und 5, die mit Musiklehrerin Angelika Thiele einen kecken Rap für die Abgangsklassen einstudiert hatten.

Für eine gelungen Showeinlage sorgten die coolen Rapperinnen und Rapper der Klassen 4 und 5. Foto: kjt

Mit ihrem Song „Rap-Huhn“, lustig abgewandelt von „Rebhuhn“, verbreiteten sie ein wenig Konzertatmosphäre. Der Auftritt wusste zu gefallen und wurde nicht nur am Galatisch, sondern auch an den Gästetischen mit Applaus quittiert.

Die 5. Klasse trug ebenfalls mit einer Darbeitung zur Entlassungsfeier bei. Foto: kjt

Einen Abschiedsauftritt hatten auch die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse, die die großen Kolleginnen und Kollegen mit besonderen Worten und Sprüchen auf ihren weiteren Lebensweg schickten.

Die Abgangsklassen ließen es sich nicht nehmen, sich bei den Lehrkräften und dem übrigen Mitarbeiterstab „für eine tolle Zeit“ zu bedanken. An alle richteten die Jungen und Mädchen persönliche Worte und überreichten Präsente.

Die Abgangsschülerinnen und -schüler bedankten sich beim gesamten Mitarbeiterstab. Foto: kjt

Ein Zeugnis für Lehrer Hansen

Im Rahmen der Entlassfeier verabschiedeten sich Mitarbeiterstab und Schülerschaft auch von Lehrer Frank Hansen, der nach 24 Jahren an der Schule in den Ruhestand geht.

„Heute bekommen nicht nur die Schülerinnen und Schüler ein Zeugnis, sondern auch du, da du ebenfalls die Schule verlässt“, wandte sich Schulleiterin Birgit Pedersen an den scheidenden Lehrer.

Der konnte sich über recht gute Noten freuen, die über Rückmeldungen aus der Schülerschaft und dem Kollegium vergeben worden waren. 

Mehrmals bekam Hansen die Note 1. In Dänisch gebe es allerdings noch Luft nach oben, so die Schulleiterin mit einem Lächeln, als sie aus dem Zeugnis vorlas. Frank Hansen zeigte sich einsichtig und nahm die 4 in Dänisch mit einem Lachen an.

Positiv sind wiederum die Bemerkungen im Zeugnis. „Teamplayer“ und „bester Mann auf Klassenfahrten“ sind die Attribute.

Ließ sich gern auf die Schippe nehmen: Frank Hansen Foto: kjt
Abschiedsgeschenk für Frank Hansen von seiner 5. Klasse Foto: kjt

Als immer nett, fair und unparteiisch beschrieb die 5. Klasse Frank Hansen, den sie als Klassenlehrer hatten. „Du bist ein Superlehrer“, hieß es von den Kindern. 

Trauma 2. Liga

Dass Herr Hansen immer gern aus einem Witzebuch vorgelesen hat, mit Witzen, die irgendwie gar nicht so lustig sind, das sei halb so wild, ergänzte die 5. Klasse und löste prompt großes Gelächter aus. Auch die Marotte, dass HSV-Fan Frank Hansen auf die Rückkehr seines Vereins in die 1. Fußball-Bundesliga hinfiebert und das immer wieder zum Ausdruck bringt, sei ihm verziehen.

Ein Abschiedsständchen für Herrn Hansen (r.) Foto: kjt

In Anlehnung an seine HSV-Affinität sangen alle Kinder und der gesamte Mitarbeiterstab dem geschätzten Pädagogen die umgedichtete inoffizielle Vereinshymne „Hamburg, meine Perle“. Es war ein weiterer emotionaler Augenblick der Entlassungsfeier.

Selbstverständlich bekam der 64-Jährige auch jede Menge Geschenke.

„Heute ist euer Tag und ich möchte mich daher kurzfassen“, sagte Frank Hansen in Richtung der 6. und 7. Klasse, um sich dann an alle zu wenden und sich für  24 Jahre an der Schule zu bedanken. 

Dann war der Moment für ihn und für die elf Abgangsschülerinnen und -schüler gekommen. Es hieß, endgültig Abschied zu nehmen. Die Schulzeit in Pattburg ist zu Ende. Ein letztes Mal wird man aus der Tür marschieren.

Das ging unter die Haut und ließ bei vielen wehmütig die Tränen in die Augen schießen. 

Verlassen die Pattburger Schule und bekamen am Ende der Entlassungsfeier ein Eis: (vordere Reihe von links) Anja Traustadòttir (7. Klasse), Naja Petersen (7.), Ann-Sofie Madsen (7.), Johanna Thomsen (6.), Niklas Bahler (7.), Alex Schultz (7.) und Maxi Nölke (7.). Hintere Reihe v. l.: Neyla Krümmel (6.), Emilie Littmark (6.), Caroline Olsen (7.) und Anton Essner (6.). Foto: kjt
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