Fußball
Public Viewing in Kopenhagen: Jubeln konnte nur die Hälfte
Public Viewing in Kopenhagen: Jubeln konnte nur die Hälfte
Public Viewing in Kopenhagen: Jubeln konnte nur die Hälfte
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Ein Teil der deutsch-dänischen Gemeinschaft in Kopenhagen traf sich am Sonnabendabend, um gemeinsam das Länderspiel zu sehen. Die deutsche Botschaft, die Petri-Gemeinde und die Anwaltskanzlei Advores hatten eingeladen.
Auf dem Weg zur Hafencity „Nordhavn“ ist Kopenhagen am Sonnabendabend rot und weiß: dänische Nationaltrikots so weit das Auge reicht. Doch vor dem zum Bürohaus umgebauten ehemaligen Silo „Portland Towers“ sind dann einzelne weiße oder pink-lila Jerseys zu sehen.
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In dem Gebäude hat nämlich auch die deutsche Botschaft Unterschlupf gefunden. Im obersten Stockwerk, 50 Meter über der Stadt, hatte sie gemeinsam mit der Petri-Gemeinde und der deutsch-dänischen Anwaltskanzlei Advores zum gemeinsamen Schauen – oder Public Viewing, wie es auf Neudeutsch heißt – des Länderspiels zwischen Dänemark und Deutschland eingeladen.
Und auch wenn die deutschen Trikots in dem Raum überwiegen, sind auch so einige rote zu sehen. Einzelne haben sicherheitshalber beide angezogen. Nicht wenige sind jedoch auch in „Zivil“ erschienen. Die wirklich eingefleischten Fans der einen oder anderen Mannschaft feiern woanders. Hier geht es ausgesprochen deutsch-dänisch zu.
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Mit dabei sind auch zwei junge Frauen aus der deutschen Minderheit: Sofie Knauer und Ronja Hallmann. Knauer in roter Bluse drückt Dänemark die Daumen.
„Mein Freund ist Deutscher und hält mit Deutschland, deshalb bin ich heute für Dänemark“, sagt sie und fügt hinzu, dass sie sonst auch schon mal das deutsche Team unterstützt.
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Hallmann ist in neutraler Kleidung erschienen und zeigt bei der Frage auf ihr Bier: „Ich bin deshalb hier“, also zum gemütlichen gemeinsamen Feiern. Die Stimmung im Raum zeigt, dass sie nicht die Einzige ist.
Der Hausherr, Botschafter Pascal Hector, erinnert auf Dänisch an jenes Länderspiel, das im Königreich niemand vergessen wird – auch jene nicht, die zu jung sind, um es überhaupt erlebt zu haben: den 2:0-Sieg über Deutschland beim EM-Finale 1992. Er spricht jedoch auch das Vereinende des Fußballs an, das ja an diesem Abend im Zentrum stehen soll.
„Heute Abend werden wir unterschiedlichen Teams die Daumen drücken, aber egal, wie es ausgeht, können wir ab morgen gemeinsam für den Rest der EM gemeinsam eine Mannschaft unterstützen“, sagt er.
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In den ersten 20 Minuten haben jene, die Deutschland die Daumen drücken, den meisten Grund zur Freude am Spiel. Doch danach jubeln mal die einen und mal die anderen. Wobei viele auch applaudieren, ganz gleich, an welchem Ende des Spielfelds eine gute Aktion stattfindet.
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Die dänischen Fans, die während der Spielunterbrechung unter dem Wasserfall im Westfalenstadion tanzen, lösen bei allen im Raum ein freundliches Lächeln aus: typisch dänisch eben.
Nach dem erneuten Anfang kommt dann etwas unerwartet das Tor von Joachim Andersen – und Sofie Knauer jubelt. Doch dann erscheinen die drei Buchstaben auf dem Bildschirm, die für dieses Spiel entscheidend werden sollen: VAR. Und nach nervösen Sekunden dann die Entscheidung, es war Abseits. Ronja Hallmann versucht, ihre Freundin aufzumuntern.
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Minuten später dann das Bangen auf deutscher Seite. Nach Sichtung der Videoaufzeichnung entscheidet der Schiedsrichter auf Elfmeter für Deutschland und jene, die Deutschland die Daumen drücken, können jubeln: Kai Havertz verwandelt den Strafstoß.
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Danach erneut wechselseitig Spannung und Seufzer in beiden Lagern, als die eine oder andere Mannschaft Chancen herausspielt und vergibt. Als dann Jamal Musiala nach 15 Minuten das 2:0 schießt, gibt es im ganzen Raum Applaus.
Das Spiel ist damit praktisch entschieden, und es ist allen klar, welche der beiden Mannschaft sie im weiteren Turnier unterstützen können.