Landwirtschaft

Gewerkschaft: Unwürdige Arbeitsbedingungen in Betrieb aus Tingleff

Arbeitsbedingungen in Betrieb aus Tingleff angeprangert

Arbeitsbedingungen in Betrieb aus Tingleff angeprangert

Tingleff/Tinglev
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In einem Milchviehbetrieb bei Tingleff sollen eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter aus Spanien schlecht behandelt worden sein (Modellfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Es machte in der Transportbranche die Runde und ist laut Gewerkschaft 3F auch ein Problem in der Landwirtschaft: Ausbeutung von Arbeitskräften. Berichtet wird unter anderem von der Odyssee eines spanischen Geschwisterpaares in einem Betrieb bei Tingleff.

Droht Dänemark mit Katar wegen Ausbeutung und Unterdrückung von Arbeitskräften verglichen zu werden?

Das Magazin „Fagbladet3F“ des Gewerkschaftsverbandes „3F“ hat in jüngster Zeit mehrfach über ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Landwirtschaft berichtet, die angeblich ausgenutzt und schlecht behandelt worden sind. Es ist von Zwangsarbeit und sogar Menschenhandel die Rede.

Nicht nur für die Gewerkschaft drängt sich die Frage auf, ob es sich um schwarze Schafe oder ein umfangreicheres Problem handelt.

Für Aufsehen sorgte vor einigen Jahren bereits eine Transportfirma mit Niederlassung in Pattburg, die Fahrer aus Drittländern unter haarsträubenden Bedingungen hausen ließ und schlecht bezahlte. Der Vorwurf des Menschenhandels wurde ebenfalls ins Spiel gebracht, im späteren Verfahren aber fallen gelassen.

Aktuell berichtet „Fagbladet3F“ unter anderem über einen ukrainischen Futtermeister und zwei asiatische Frauen, die in Landwirtschaftsbetrieben kategorisch ausgenutzt und irregulär beschäftigt wurden.

Erzählt wird auch das kurze Gastspiel eines spanischen Geschwisterpaares bei einem Landwirt in der Nähe von Tingleff.

Fluchtartig abgereist

Laut 3F waren der Mann und seine Schwester unzumutbar untergebracht, wurden beschimpft und schikaniert, schlecht bezahlt und mussten sieben Tage die Woche arbeiten.

Nach nicht einmal drei Monaten verließen der 25-jährige Spanier und seine 34-jährige Schwester angeblich fluchtartig den Milchviehbetrieb des aus den Niederlanden stammenden Landwirts.

Von August bis November hielt sich der Spanier auf dem Hof bei Tingleff auf. Die Schwester war etwas später dazugestoßen. Das Center gegen Menschenhandel (CCM) vergleicht die Behandlung der beiden mit Menschenhandel, berichtet das Magazin.

Der Landwirt hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Haltlose Vorwürfe

Die Unterkunft sei modernisiert worden, und das Geschwisterpaar habe sich anfangs nicht darüber beschwert. Er sei gern bereit, die noch ausstehenden Zahlungen zu leisten.

Der Spanier hatte dem Bericht von „Fagbladet3F“ zufolge erst einmal nur 10.000 Kronen für den Zeitraum 20. August bis 7. November erhalten, seine Schwester für die Periode 23. September bis 7. November bei weniger Arbeitsstunden 5.000 Kronen. Gut und gern 50.000 Kronen stehen ihnen noch zu, wie sie sagen. Der Landwirt meint, es seien nur 30.000 Kronen.

Der Arbeitgeber gesteht ein, sich mal im Ton vergriffen zu haben, weil das Paar das Fenster offen gelassen hatte. Er habe sich sonst aber nichts vorzuwerfen, so der Landwirt, der sich an den Pranger gestellt fühlt. Der Vorwurf des Menschenhandels sei völlig an den Haaren herbeigezogen.

 

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