Leichtathletik

Geplatzter Olympiatraum lässt sportliche Zukunft von Mathilde Kramer offen

Geplatzter Olympiatraum lässt sportliche Zukunft von Kramer offen

Geplatzter Olympiatraum lässt Zukunft von Kramer offen

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Hoffnung auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris ist für die 31-Jährige aus Loitkirkeby noch nicht ganz erloschen, die Sprinterin bezeichnet die Olympia-Teilnahme aber als unrealistisch und muss sich Gedanken machen, ob es nach dieser Saison überhaupt weitergeht.

Das tat schon verdammt weh, als Mathilde Uldall Kramer und die dänische Sprintstaffel bei den World Relays auf den Bahamas den Preis für eine Verletzungsmisere zahlen mussten und die Qualifikation für die Olympischen Spiele im August in Paris verpassten.

„Wir leben in der Hoffnung, dass wir es vor Ablauf der Frist Ende Juni noch schaffen, aber wir werden nicht mehr in der A-Formation antreten können, und deswegen ist es nicht weiter realistisch“, sagt Mathilde Uldall Kramer zum „Nordschleswiger“.

Kürzungen nach einer enttäuschenden Saison?

Die 31-Jährige aus Loitkirkeby (Løjt Kirkeby) nahm mit der dänischen 4x100-Meter-Staffel an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio teil und muss sich vielleicht darauf einstellen, dass es eine zweite Olympia-Teilnahme nicht mehr geben wird. Das verpasste Ticket für Paris hat die Zukunft der dänischen Sprintstaffel in Gefahr gebracht.

„Ich werde die Entscheidung über meine sportliche Zukunft erst nach der Saison treffen. Nach einer Olympiade laufen immer Verträge aus, und wir werden sehen, ob es überhaupt eine Zukunft für die Sprintstaffel gibt. Team Danmark und Dansk Atletik Forbund werden entscheiden, ob wir nach einem enttäuschenden Jahr weiter gefördert werden“, so Mathilde Uldall Kramer.

Seit der Olympia-Teilnahme in Tokio ist die Sprinterin aus Loitkirkeby von Verletzungen geplagt gewesen, die schimmste zog sie sich im vergangenen Sommer zu. Eine Fußverletzung setzte ihr zehn Monate lang zu.

Erstmals seit Jahren verletzungsfrei

„Ich bin quasi seit Tokio verletzt gewesen, aber zuletzt bin ich verschont geblieben. Mittlerweile bin ich auf dem Weg zurück zu meinem alten Niveau, aber das ist eben das Frustrierende am Staffel-Leben, dass jetzt, wo ich Fortschritte mache, meine Mannschaftskameradinnen eine Verletzung nach der anderen haben“, sagt die 31-Jährige, die in zwei Wochen mit der Sprintstaffel an den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom teilnehmen wird.

„Wir wollen eine bessere Figur abgeben, als es bei den World Relays auf den Bahamas der Fall war. Wir hatten das Gefühl, dass wir dort den Löwen zum Fraß vorgeworfen wurden. Wir wollen zeigen, dass wir dazugehören und zwar mit einer Aufstellung, die wir vorher kennen, und nicht mit einer, die beim Warmmachen erfunden wird“, so Mathilde Uldall Kramer.

Die World Relays auf den Bahamas wurde von zahlreichen Verletzungen geprägt.

Mental schwer zu verdauen

„Der Auftakt war chaotisch. Wir versuchten, den Fokus zu wahren, aber der Glaube daran verschwand immer mehr, als die eine nach der anderen passen musste. Ich habe mich mittlerweile an den Gedanken gewöhnen können, aber das verpasste Olympia-Ticket war mental schon schwer zu verdauen, auch weil wir die erforderliche Zeit schon zweimal gelaufen waren“, erzählt die Sprinterin.

Nach den Europameisterschaften in Rom warten Ende Juni auch die dänischen Meisterschaften in Hvidovre, bevor die letzten beiden Olympia-Tickets im Rahmen eines Punktesystems vergeben werden.

„Wir haben die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Wenn ich weiß, wie es ausgeht, werde ich eine Entscheidung treffen, ob ich die Energie habe, die Saison noch zu Ende zu bringen. Ich bin auf einem guten Weg, habe aber mein altes Niveau noch nicht erreicht. Ich habe die Freude an der Leichtathletik wiedergefunden und genieße im Augenblick einfach, dass ich meinem Körper wieder vertrauen und beim Sprint voll durchziehen kann“, sagt Mathilde Uldall Kramer.

 

Mehr lesen