Deutsche Minderheit

Plötzlich heißen zwei Vereine Fördekreis und das sorgt für Irritation

Plötzlich heißen zwei Vereine Fördekreis und das sorgt für Irritation

Irritation: Plötzlich heißen zwei Vereine Fördekreis

Kjeld Thomsen/Sara Eskildsen
Bau/Bov  
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Blick über die Flensburger Förde, von der die Namen der Sozialdienstvereine im Raum Gravenstein und Bau abgeleitet worden sind. Der eine Verein heißt „Sozialdienst Fördekreis“, der andere neuerdings „Fördekreis Bau“. Ohne Ortsname ist eine Verwechslung vorprogrammiert (Archivfoto). Foto: kjt

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Der Seniorenkreis Bau hat sich in Fördekreis Bau umbenannt und diese Namensfindung sorgt im Sozialdienst Fördekreis für Unverständnis. Von der Förde im Osten kommt auch schon ein Vorschlag, wie eine Namensänderung aussehen könnte.

Seit 1978 gibt es den Sozialdienst Fördekreis. 46 Jahre nach Gründung wird der Name Fördekreis nun auch von einem anderen Verein der deutschen Minderheit verwendet. Der Seniorenkreis Bau (Bov) hat sich mit Fördekreis Bau einen neuen Namen gegeben – in Anlehnung an den Treffpunkt im Haus Quickborn an der Flensburger Förde.

„Wir halten es weiterhin für unglücklich"

Das sorgt im ehemaligen Fördebezirk der alten Kommunen Gravenstein (Gråsten) und Broacker (Broager) für Unverständnis und Irritation. „Wir halten es weiterhin für unglücklich, dass es zweimal den Namen Fördekreis gibt. Die Minderheit ist nicht sehr groß, und dass zwei Vereine sehr ähnliche Namen haben sollen, ist absolut nicht notwendig", sagt der Kassierer des Sozialdienstes Fördekreis, Rainer Naujeck.

Auf der Generalversammlung des Sozialdienstes Nordschleswig sprach Naujeck die unglückliche Namensgleichheit offen an. Er nahm zwei Zitate im „Nordschleswiger“ als Beispiel, um darauf hinzuweisen, dass es zu Verwirrung kommen kann. „Man kann da aber nicht den Journalisten die Schuld geben, die müssen sich in der Überschrift begrenzen. Das ist ein strukturelles Problem, kein Problem der Journalisten“, sagt Naujeck.

Christa Kath ist Vorsitzende des Fördekreises Bau, der zuvor Seniorenkreis Bau hieß. Foto: kjt

Die Vorsitzende des „Fördekreises Bau“, Christa Kath, sieht kein Problem in der Namensgebung ihres Vereins. „Es sollte immer der komplette Name genannt sein, dann ist es ja deutlich, um welchen Sozialdienstverein es sich handelt“, so Kath mit einem Wink mit dem Zaunpfahl an die Lokalredaktionen des „Nordschleswigers“. 

„Wir werden das im Vorstand besprechen. Ob wir die Namensänderung wieder zurücknehmen, ist aber offen“, sagt Christa Kath. „Wir werden auch selbst darauf achten, dass stets der Begriff Bau mit auftaucht“, ergänzt die Vorsitzende.

Bau darf nicht fehlen

Man finde den Namen an sich naheliegend. „Das Einzugsgebiet unseres Vereins umfasst die ehemalige Kommune Bau. Zu der gehören Ortschaften, die an der Förde liegen. Unsere Begegnungsstätte ist seit eh und je das Haus Quickborn in Kollund, das ebenfalls direkt an der Förde liegt.“

Man habe sich vom Namen „Fördekreis“ aus der Gravensteiner Ecke teilweise inspirieren lassen, es sei aber nicht die Absicht gewesen, für Verwechslungen zu sorgen, geschweige denn den Namen wegzunehmen, betont Christa Kath.

Sie hofft, dass künftig die Nennung des vollständigen Vereinsnamens für Klarheit sorgt. „Wenn nicht, müssen wir da wohl noch mal ran.“

Vorschlag aus Rinkenis: Förde-Treff

Aus Rinkenis kam bereits ein Vorschlag, wie sich der ehemalige Seniorenkreis Bau in Zukunft nennen könnte. „Der Name Sozialdienst Fördekreis existiert seit 1978. Selbst wenn immer Bau hinter Fördekreis steht, verwirrt das die Leute“, sagt Sozialdienst-Fördekreis-Mitglied Karin Baum. Ihre Idee für den Verein aus Bau: Förde-Treff. „Dann wissen alle, woran sie sind, und es gibt keine Verwirrung mehr.“

Vom Sozialdienst Fördekreis kommt die klare Ansage nach Bau: „Wir hoffen nicht nur, dass sie darüber nochmal nachdenken, sondern auch, dass sie handeln“, sagt Rainer Naujeck.

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