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Zerwürfnis in Jündewatt: Rolf Pfeifer wirft hin

Zerwürfnis in Jündewatt: Rolf Pfeifer wirft hin

Zerwürfnis in Jündewatt: Rolf Pfeifer wirft hin

Jündewatt/Jyndevad
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Rolf Pfeifer gibt die Amtsgeschäfte als Vorsitzender des Trägervereins Deutsches Haus Jündewatt ab. Foto: Karin Riggelsen

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Meinungsverschiedenheiten und Kritik im Trägerverein Deutsches Haus Jündewatt haben Rolf Pfeifer veranlasst, den Posten des Vorsitzenden niederzulegen und auch die Leitung der Theatergruppe abzugeben. Jetzige Vorstandsmitglieder werden die Arbeit des Hausvereins fortsetzen.

Seinen Entschluss hat Rolf Pfeifer, seit Jahren Vorsitzender und treibende Kraft im Trägerverein Deutsches Haus Jündewatt, den Ortsvereinen und Verbänden unmissverständlich klargemacht: 

„Ich möchte Euch darüber informieren, dass ich per sofort den Posten des Vorstandsvorsitzenden sowie die Leitung der Theatergruppe Jündewatt niedergelegt habe. Diese Entscheidung ist mir bei Weitem nicht leichtgefallen, aber wachsende Uneinigkeiten und Vorwürfe bei der letzten Sitzung zeigten mir, dass diese Probleme unüberwindbar sind und mir keine andere Möglichkeit offenlassen.“

Ihm sei vorgeworfen worden, den Vorstand nicht einzubeziehen und Veranstaltungen eigenhändig zu vereinbaren. „Das geht oft nicht anders. Wenn man in Kontakt mit einer Referentin oder einem Referenten ist und nur wenige Termine frei sind, dann bietet es sich an, das Datum festzumachen und nicht erst wieder mit dem Vorstand Rücksprache zu halten“, so Pfeifer zum „Nordschleswiger“.

Immer zum Wohle des Hauses 

Er verhehle nicht, dass er vieles in die eigene Hand nimmt. Er verfolge dabei aber stets das Ziel, die Rahmenbedingungen für das Deutsche Haus und für die Gemeinschaft zu verbessern. Die Vorwürfe und die Kritik an seiner Vorgehensweise erachte er als heftig, sagt Pfeifer.

So sei ihm unter anderem zur Last gelegt worden, einen Teil eines Kulturzuschusses für die Theatergruppe für Inventar im Deutschen Haus abgezweigt zu haben. „Es wurden Scheinwerfer für die Bühne angeschafft. Zum Laienspiel gehört auch Technik. Das habe ich versucht, deutlich zu machen“, so Rolf Pfeifer.

Das Vertrauensverhältnis habe immer mehr gelitten. „Es schaukelte sich hoch, und ich sehe angesichts der Vorwürfe keine andere Wahl, als mich zurückzuziehen“, so Pfeifer.

Mit Teamwork für das Deutsche Haus

Die Amtsgeschäfte übernimmt die bisherige stellvertretende Vorsitzende Hella Hartung: „Wohl gemerkt im Verbund mit dem übrigen Vorstand – als Teamwork“.

Ihre Betonung liegt auf Teamwork, denn genau das habe man bei der Vorstandsarbeit vermisst.

Hella Hartung hofft, dass das Deutsche Haus Jündewatt nach dem Rücktritt des Vorsitzenden in der Spur bleibt. Foto: kjt

„Rolf hat unheimlich viel für das Deutsche Haus geleistet und viel erreicht. Dafür sind wir ihm alle dankbar.  Er hat aber vieles gemacht und geregelt, ohne es mit dem Vorstand abzusprechen. Wir haben ihn immer wieder darauf hingewiesen und gebeten, den gesamten Vorstand mit einzubeziehen und nicht allein vorzupreschen. Das hat nicht so richtig geklappt. Wir hätten das im Dialog nach wie vor gern gelöst. Rolf hat aber entschieden, einen Schlussstrich zu ziehen und das akzeptieren wir“, so Hella Hartung.

Ähnlich formuliert es Vorstandsmitglied Karin Hansen-Osmanoglu. Auch sie habe den Vorsitzenden immer wieder darauf angesprochen, er möge den Vorstand bei Entscheidungen informieren und einbeziehen.

„Rolf hat zweifelsohne immer das Beste für das Haus und die Gemeinschaft gewollt. Er hat aber zu viel allein gemacht und die Kommunikation zum Vorstand vermissen lassen“, so Hansen-Osmanoglu.

Mit weniger Bällen in der Luft

Man werde sich im Vorstand nun neu besinnen und hoffe, das Aktivitätsniveau im Deutschen Haus mit den Vereinen und für die Vereine aufrechterhalten zu können.

Karin Hansen-Osmanoglu lobt die Ergebnisse, die Rolf Pfeifer für das Deutsche Haus erzielt hat, sieht sich und die übrigen Vorstandsmitglieder aber nicht ausreichend einbezogen. Foto: Karin Riggelsen

„Wir werden sicherlich nicht so viele Bälle in der Luft haben, wie Rolf, aber wir möchten unseres dazu beitragen, dass es weitergeht“, sagt Karin Hansen. 

So verhält es sich auch in der Theatergruppe. Hier übernimmt Laienspiel-Urgestein Gudrun Asmussen das Ruder. „Es war ohnehin angedacht, dass ich die Leitung der Gruppe übernehme. Nach dem Rücktritt von Rolf ist es nun schon passiert“, so Asmussen.

Kontakt zur Dittchenbühne im Blick

Sie wolle unter anderem weiter den Kontakt zu den Laienspielfreunden der Dittchenbühne in der Patenstadt Elmshorn pflegen.

Gudrun Asmussen übernimmt zum wiederholten Mal die Leitung der Theatergruppe (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Pfeifers Doppelfunktion als Vereinsvorsitzender und Leiter der angeschlossenen Theatergruppe sei aus ihrer Sicht nicht unproblematisch gewesen. „Jetzt ist es getrennt“, so Asmussen, die nicht dem Vorstand des Deutschen Hauses angehört.

Neben Hella Hartung und Karin Hansen-Osmanoglu sind Lars Feddersen und Ralf Wagner im Vorstand des Trägervereins vertreten.

„Ehemalige Vorstandsmitglieder haben zugesagt, uns in der kommenden Zeit zu unterstützen. Wir sind zuversichtlich, das Haus gemeinsam gut weiterführen zu können“, ergänzt Hella Hartung.

 

 

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