Klimaveränderung
Das schützt Apenrade vor Überschwemmungen
Das schützt Apenrade vor Überschwemmungen
Das schützt Apenrade vor Überschwemmungen
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Apenrade gehört zu einem von 17 Orten in Dänemark, die in Zukunft Gefahr laufen, oft überschwemmt zu werden. Die Kommune hat Kurs aufgenommen, um das zu verhindern. Wie, das hat „Der Nordschleswiger“ zusammengefasst.
Der Feuerwehrmann rudert das Schlauchboot am Supermarkt an der H. P. Hanssens Gade vorbei. Das gesamte Gebiet um den Apenrader Hafen ist überflutet. Er steuert nach Norden in Richtung Haderslevvej, um dort Menschen ins Boot zu holen, die der Überschwemmung nicht entkommen konnten. Sie warten, untergekühlt und vollkommen durchnässt im hüfthohen Wasser auf die Hilfe.
Solche Szenen könnten sich in knapp 100 Jahren in Apenrade abspielen, wenn nicht eingegriffen wird. Die Klimavorhersagen gehen nämlich in den kommenden Jahrzehnten von einer weiteren Erderwärmung aus, und damit verbunden ist ein erhöhter Meeresspiegel.
Apenrade ist demnach besonders von wiederkehrenden Überschwemmungen betroffen. Die staatliche Risikobewertung hat das festgestellt.
Die Szenarien für die Zukunft gehen davon aus, dass sich im Zuge der Erderwärmung in den kommenden Jahrzehnten Sturmfluten und Starkregenfälle häufen werden. Auch die Stärke der Katastrophen werde zunehmen, sagen die meisten wissenschaftlichen Studien voraus.
Da Apenrade eine Hafenstadt ist, die direkt an der Förde liegt, haben wissenschaftlich gestützte Untersuchungen ergeben, dass Teile der Stadt immer öfter überschwemmt werden. Die Stadt ist deshalb eine von 14 sogenannten Risikogebieten in Dänemark, die besonderen Schutz brauchen, damit ihnen solche Überschwemmungen erspart bleiben.
Die Aufgabe ist dem Stadtrat übertragen worden. In den Jahren 2021 bis 2027 werden Maßnahmen in Gang gesetzt – und sind schon in Gang gesetzt worden –, die das Überschwemmungsrisiko minimieren sollen.
Eine der Maßnahmen ist schon sichtbar. Am Ringreiterplatz und am Schloss Brundlund sind die Wasserläufe so überarbeitet worden, dass sie mehr Wassermengen aufnehmen und abführen können. Besonders deutlich sichtbar ist das an der Flussführung entlang der sogenannten Liebesallee. Das Flussbett wird dort nun von zwei Deichen im Zaum gehalten, die um einiges höher sind als zuvor.
Die Abwasserrohre sind inzwischen vom kommunalen Entsorgungsunternehmen Arwos ebenfalls schon auf die Zukunft vorbereitet worden. Regen- und Abwasserführung wurden voneinander getrennt, sodass die Rohre mehr Wassermengen aufnehmen und ableiten können.
Auch die nächste Maßnahme ist schon geplant. Der Stadtrat hat im Dezember sein Okay für den Bau einer aufwändigen Pumpenstation an der Mündung der Mühlenau gegeben. Dabei haben sich die Mitglieder des Stadtrates für die teurere Lösung entschieden, die jedoch, mit zwei starken Pumpen ausgestattet, besser für den Überschwemmungsschutz der Stadt sorgt.
Die Pumpenstation ist dann dafür verantwortlich, das Wasser der Mühlenau in die Förde zu pumpen. Die Mühlenau sammelt nämlich das abfließende Regenwasser der umliegenden höher gelegenen Gebiete und führt sie in Richtung Förde. Da jedoch davon ausgegangen wird, dass künftig auch die Regenmengen zunehmen, kommt es ohne die Maßnahmen zu Überschwemmungen.
Zudem wird ein Bereitschaftsplan erarbeitet, der bei Überschwemmungen in Kraft treten soll.