Landwirtschaft
Neuer Tierschau-Chef: „Es bleibt, wie es war“
Neuer Tierschau-Chef: „Es bleibt, wie es war“
Neuer Tierschau-Chef: „Es bleibt, wie es war“
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Dirk Bucka Andresen ist der neue Vorsitzende der Tierschau. Für ihn ist die Gemeinschaftsveranstaltung von vier landwirtschaftlichen Organisationen unter anderem eine Möglichkeit, um Stadt und Land zu verbinden. Der Platz sorgte allerdings für einige Herausforderungen.
Wenn es im Herzen von Apenrade muht, mäht, gackert, wiehert und grunzt, dann ist es – fast – sicher, dass Tierschau ist. Dann sind auf dem Tierschauplatz neben vielen verschiedenen Bauernhoftieren auch Traktoren, alle mögliche Formen von Lebensmitteln und viele Menschen zu finden.
Über 60 Jahre Tierschau
Seit über 60 Jahren treffen sich bei der Schau Landwirte aus Nordschleswig, um die besten Kälber, Kühe, Stiere und auch Schafe zu prämieren. Seit Kurzem hat die Schau einen neuen Vorsitzenden: Dirk Bucka Andresen, Landwirt mit eigenem Hof am Saksborgvej, gelegen zwischen Saxburg (Saksborg) und Frestrup. Bucka Andresen hat die Nachfolge von Jørgen Popp Petersen angetreten, der sich mit der Abgabe des Postens mehr Zeit für sein Amt als neuer Tonderner Bürgermeister freigeschaufelt hat.
Doch was bedeutet die Tierschau für den neu gewählten Vorsitzenden?
„Da trifft Stadt auf Land“, sagt Dirk Bucka Andresen gegenüber dem „Nordschleswiger“ und erklärt: „Wir zeigen uns und präsentieren unsere Arbeit sowie das, was wir in der Landwirtschaft vorhaben. Und das ist wichtig, denn so können die Menschen, die sich nicht tagtäglich mit der Landwirtschaft beschäftigen, sehen, was wir so machen und wie sich unsere Arbeit verändert. Außerdem ist es wichtig, dass die Leute, die in der Stadt wohnen, den Kontakt zum Land behalten, dass Kinder sehen, woher ihre Milch oder ihr Joghurt kommen und wo und wie die Zutaten für ihr Brot hergestellt werden. Der Abstand von Stadt und Land ist groß geworden, und es wird immer schwieriger, den Kontakt herzustellen. Dabei hilft die Tierschau“, sagt der Vorsitzende.
Doch nicht nur der Kontakt der Bauern mit den Menschen aus der Stadt ist ein wichtiger Teil der Tierschau, wie der 48-Jährige findet. „Maschinenhändler zeigen, was es gibt, und das ist nicht nur für uns Landwirte interessant, denn dieser Wirtschaftsbereich verändert sich beständig und entwickelt sich weiter. Darüber wird informiert“, sagt er.
Berufszweig Landwirtschaft
Und es gibt noch einen weiteren Bereich, für den die Tierschau bekannt ist. Dort präsentieren sich nämlich auch die Landwirtschaftsschulen aus der Umgebung. „Die Landwirtschaft ist ein toller Arbeitsplatz, und ich habe nie bereut, die Entscheidung getroffen zu haben, Landwirt zu werden. Die Tierschau bietet jungen Leuten die Möglichkeit, sich über den Beruf zu informieren, und so kann möglicherweise neuer Nachwuchs geworben werden“, sagt der Nordschleswiger und verweist auf den Mangel an Landwirtsnachwuchs.
Er selbst bezeichnet den Beruf als abwechslungsreich. „Kein Tag ist wie der andere. Besonders im Sommer gibt es tagtäglich neue Aufgaben. Und besonders schön ist es, etwas wachsen zu sehen. Ob das Pflanzen sind, die vom Samenkorn zum Sprössling werden und sich dann zu einer Pflanze entwickeln, oder Tiere, die wir wachsen und gedeihen sehen“, erzählt er. „Wenn man das sieht, dann weiß man, dass man es richtig gemacht hat.“
Neu gewählt
Dirk Bucka Andresen ist seit 16 Jahren Teil des Vorstandes des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN), der einer der vier Tierschau-ausrichtenden Organisationen ist. Eigentlich wollte sich der LHN-Vorsitzende Christian Kock um die Tierschau kümmern, hat den Posten jedoch aus Zeitmangel wieder abgegeben. Als Vertreter des LHN kam dann sein Stellvertreter, Dirk Bucka Andresen, in den Tierschau-Vorstand, und der wurde bei der konstituierenden Sitzung nach kurzer Rücksprache zum neuen Vorsitzenden gewählt.
An der Tierschau verändern wolle er vorläufig nichts, so Bucka Andresen. „Wir sind froh, wenn die Schau nach den Corona-Jahren wieder stattfinden kann“, erklärt er.
Veränderungen
Und doch hat sich etwas verändert, denn der Tierschauplatz ist einer generalüberholt worden. Die Ställe, in denen die Tiere noch vor einigen Jahren untergebracht waren, sind verschwunden, genauso wie die kleinen Wälle, die den Platz markierten, auf dem die Tiere gezeigt wurden.
„Statt den Ställen hatten wir schon bei der jüngsten Schau 2019 Zelte gemietet. Das wird auch in diesem Jahr wieder so sein. Und der Schauplatz wird durch Abgrenzungen aufgeteilt“, berichtet der neue Vorsitzende.
Derzeit werde an dem neuen Haus für die Tierschau-Organisatoren gearbeitet, erzählt er weiter. Das wurde nämlich im Zuge der Platzerneuerung ebenfalls abgerissen. Die Kommune hat Gelder für den Neubau bereitgelegt. „Wir halten uns an das Gebäude der Ringreiter. Unseres wird im Stil ähnlich sein“, sagt Bucka Andresen.
Bäume falsch gepflanzt
Es gab allerdings einige Herausforderungen, weil die Kommune Bäume dort gepflanzt hatte, wo laut Planung der Tierschau-Veranstalter die Aussteller hätten stehen sollen. „Da gab es einige kleine Unstimmigkeiten“, erklärt Bucka Andresen. Doch nachdem die Kommune über den Fehler informiert worden war, „sind die Bäume schnell an eine andere Stelle verpflanzt worden“.
Dirk Bucka Andresen freut sich sehr auf die Tierschau, die am 3. und 4. Juni stattfindet. „Ich hoffe sehr, dass die Leute wieder Lust haben, bei uns vorbeizuschauen. Es ist doch schön, wieder herauszukommen und andere Menschen zu treffen“, findet der neue Tierschau-Chef.