Digitalisierung
NemID-Erneuerung mit deutschem Pass: Abwarten und Tee trinken
NemID-Erneuerung mit deutschem Pass: Abwarten und Tee trinken
NemID mit deutschem Pass: Abwarten und Tee trinken
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Das digitale Verschlüsselungssystem NemID wird auf das noch sicherere MitID umgestellt. Bislang kann man jedoch nur mit einem dänischen Pass zu MitID wechseln. Personen mit einem ausländischen Pass bekommen Anfang des kommenden Jahres Bescheid, wie sie sich verhalten sollen.
Anne Barten aus Apenrade (Aabenraa) bekam kürzlich eine Aufforderung von der Digitalisierungsbehörde (Digitaliseringsstyrelsen), von NemID zu MitID zu wechseln.
Dies können die meisten Bürgerinnen und Bürger relativ einfach über die App am Smartphone erledigen. Barten stieß jedoch schnell auf ein Problem.
„Man braucht einen dänischen Pass, um die Umstellung durchführen zu können“, musste sie feststellen.
500.000 Menschen betroffen
Anne Barten ist bei Weitem nicht die Einzige, die die Aufforderung erhalten hat, auf MitID umzustellen, dies aber nicht digital machen kann. Im August begann Digitaliseringsstyrelsen, Mails an die E-Boksen von Bürgern zu schicken.
Auch Eggert Mumberg aus Sonderburg (Sønderborg) versuchte daraufhin, die Umstellung durchzuführen, stieß jedoch ebenfalls auf das Problem mit dem Pass. Er schrieb dann die Behörde an, die ihm antwortete, er solle lediglich abwarten bis er Näheres hört.
Wer die neueste Version der NemId-App installiert hat, wird ebenfalls dazu aufgefordert, zu MitID zu wechseln, wenn er oder sie die App öffnet.
Doch das gilt eben nicht für die ungefähr 500.000 Menschen, die ausschließlich einen ausländischen Pass besitzen. Bei der Umstellung liest das Smartphone nämlich den Chip im dänischen Pass, um die Identität der Person eindeutig und sicher festzustellen.
Lösung wird im neuen Jahr mitgeteilt
Dennoch brauche man sich nicht um seinen Zugang zur Bank, zum Steuerbescheid oder zum Gesundheitssystem Sorgen zu machen, versichert Digitaliseringsstyrelsen dem „Nordschleswiger“.
„Wer keinen dänischen Pass besitzt, muss erst einmal nichts zu tun und kann von der Aufforderung absehen. NemID funktioniert bis kommenden Sommer wie immer“, sagt die Pressesprecherin der Behörde, Sara Ringgaard Price.
Indem man mit dem Smartphone den Chip im Pass scannt, kann man seine Identität eindeutig nachweisen. Dies gewährleistet eine möglichst hohe Datensicherheit. Doch dies geht eben nur mit dem dänischen Pass.
„Anfang des kommenden Jahres werden wir Menschen mit einem ausländischen Pass anschreiben, um ihnen zu erklären, wie sie zu ihren MitID kommen“, so Ringaard Price.
Dies gelte auch für Personen, die aus anderen Gründen, zum Beispiel weil sie kein Handy haben, die digitale Lösung nicht nutzen können.
„Wir haben die Lösungen, und bis kommenden Sommer werden wir alle mitnehmen“, versichert die Pressesprecherin.
Die Behörde würde die Umstellung in mehreren Etappen durchführen, damit sie möglichst reibungslos abläuft und der Support nicht überlastet wird.
Bessere Sicherheit
NemID wurde 2010 eingeführt, um Bürgerinnen und Bürgern eine sichere digitale Kommunikation mit dem gesamten öffentlichen Bereich, aber auch etwa mit Banken zu gewährleisten. So baut zum Beispiel auch der dänische Corona-Pass auf NemID auf. Auch eine digitale Unterschrift kann man auf diesem Weg leisten.
Zunächst gab es die bekannten kleinen Pappkärtchen mit den Zifferncodes, die man eingeben muss. Vor drei Jahren wurde dies dann um eine App ergänzt.
Das neue System, MitID, ist laut Digitalisierungsbehörde sicherer als NemID. Die technologische Entwicklung mache dies notwendig.
„Es wird schwerer, MitID zu missbrauchen, und es wird leichter, MitID für einen Alltag weiterzuentwickeln, in dem uns die Technologie immer mehr hilft“, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde.
MitID ist in erster Linie eine App für Smartphones und Tablets. Wer keine App nutzen kann oder möchte, kann als Alternative einen elektronischen Code-Anzeiger oder einen Chip erhalten.