Wort zum Sonntag

„Zeugnisse “

Zeugnisse

Zeugnisse

Carsten Pfeiffer
Carsten Pfeiffer
Buhrkall/Burkal
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Das Wort zum Sonntag, 30. Juni 2024, von Carsten Pfeiffer, Buhrkall.

Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und was des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Psalm 8, 5f.

Zeugnisse

In der letzten Woche begannen die Sommerferien. Doch bevor in den Urlaub gestartet wird, hat es noch Zeugnisse gegeben. Und nun ist es schwarz auf weiß zu lesen, wie die Schüler und Schülerinnen dabei abgeschnitten haben. 

Bei Schulkindern ist das ganz selbstverständlich: Zeugnisse. Aber wie ginge es uns Erwachsenen wohl, wenn auch unsere Leistungen regelmäßig zensiert würden? Sicher, die meisten von uns haben ohnehin eine Vorstellung davon, wie ihre Arbeit von anderen eingeschätzt wird. 

Doch wie sähe unser Leben aus, wenn alle Tätigkeiten genau wie in der Schule in fünfzehn oder mehr Fächer eingeordnet würden – und für jedes Fach gäbe es regelmäßig eine Note? Von einem „social scoring”, wie er im Internet begegnet, einmal ganz abgesehen.
Die Mühe, die ich mir gebe, die Freizeit, die oft mit draufgeht, der Frust, gegen den ich ankämpfen muss, das alles spielte dann keine Rolle. Benotet würden nur die Ergebnisse.

Und was meine Arbeit reizvoll macht: das Zusammenspiel mit den Kollegen, gegenseitige Hilfe und Ermutigung, das Gefühl, gebraucht zu werden, all das würde erdrückt von dem Zwang, den Notendurchschnitt zu halten oder gar noch zu verbessern. Zwischen den Zensuren von 1 bis 14 wäre nichts mehr zu erkennen davon, dass jeder von uns einmalig ist. Von Begabung wäre bestenfalls bei den höchsten Punktzahlen die Rede. Dabei hat jeder Mensch Gaben und Fähigkeiten, auch wenn sie von Noten nicht zu erfassen sind. Denn jeder und jede – so heißt es im Zeugnis der Bibel – ist ein Ebenbild Gottes.

Zensuren sind wohl unvermeidbar -nicht nur in der Schule. Umso wichtiger aber ist es, dass wir einander das Zeugnis Gottes nicht versagen: „Du bist unendlich wertvoll!“

Eine erholsame Urlaubszeit und einen guten Sommer wünsche ich allen.

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