Wort zum Sonntag

„Das Wort zum Sonntag, 28. Januar 2024“

Das Wort zum Sonntag, 28. Januar 2024

Das Wort zum Sonntag, 28. Januar 2024

Pastor Axel Bargheer, Kopenhagen
Axel Bargheer
Nordschleswig
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Das Wort zum Sonntag für den 28. Januar 2024 von Pastorin Axel Bargheer, Pastor der Deutsch Reformierten Kirche in Kopenhagen

Geschichten vom Gelingen

In diesem Jahr kommen zwei wichtige Jubiläen auf uns zu: das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland wird am 23. Mai 75 Jahre alt, und etwas später am 5. Juni können wir auf sogar 175 Jahre dänisches „Grundlov“ zurückblicken.

Nicht erst seit der Königskrönung wissen wir, dass sich die beiden Verfassungen deutlich unterscheiden: Sie sind in völlig verschiedenen geschichtlichen Situationen entstanden, und auch die gesellschaftliche und politische Wirklichkeit sowie das Lebensgefühl in den beiden Ländern zeigen markante Unterschiede. Das wissen gerade die, die in beiden Kulturen ihre Erfahrungen machen.

Trotzdem sind beide Länder Erfolgsmodelle; sie gehören zu den am besten funktionierenden Demokratien. Es gibt große individuelle Freiheiten, und wir haben Möglichkeiten zur Teilhabe und zur Mitgestaltung. Es gibt verlässliche und vertrauenswürdige Institutionen, und wir sind weder von innen noch von außen ernsthaft gefährdet.

Natürlich gibt es sowohl in Dänemark als auch in Deutschland Dinge zu kritisieren und zu verbessern. Aber genau das kann und darf jede und jeder tun, ohne dafür verhaftet zu werden oder sich in Lebensgefahr zu bringen. Manches funktioniert nicht, oder es dauert zu lange, oder es werden Entscheidungen gefällt, die nicht in meinem Interesse sind. Ob das an der Verfassung und ihren Werten und an den Strukturen des Rechtsstaates liegt oder doch eher an den Menschen, die diese Regeln den eigenen Interessen unterordnen, mag jede und jeder selbst entscheiden.

Auf jeden Fall sind Sicherheit und Entfaltungsmöglichkeiten bei uns größer als an vielen anderen Orten und in anderen Ländern.

Doch wir entscheiden selbst, was wir in den Fokus nehmen und wovon wir unser Leben bestimmen lassen. Ich bin sicher, jede und jeder kann in Sekundenschnelle einiges benennen, weshalb er oder sie froh und glücklich ist, hier zu leben.

Es ist deshalb klüger, die Geschichten vom Gelingen zu erzählen – nicht nur für unsere eigene Gemütsverfassung, sondern auch, um die richtige Anknüpfung zu haben und Inspiration und Mut, Zuversicht und Freude fürs Leben zu gewinnen. Das gilt in der Gesellschaft, in der Kirche und in der Familie gleichermaßen. So können die Geschichten vom Gelingen fortgeschrieben und weitererzählt werden, und das Beste: Wir können selbst dazu beitragen.

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