Wort zum Sonntag
„Ein Blick durch drei Fenster in einen wunderschönen Garten“
Ein Blick durch drei Fenster in einen wunderschönen Garten
Ein Blick durch drei Fenster in einen wunderschönen Garten
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Pastor Jonathan von der Hardt aus Süderwilstrup erklärt zu Pfingsten, warum wir am Sonntag „Trinitatis“ feiern und was die Dreieinigkeit praktisch bedeutet.
Diesen Sonntag feiern wir den Sonntag „Trinitatis“. Und in den nächsten Wochen und Monaten werden wir die „Sonntage nach Trinitatis“ feiern, da wird nämlich einfach durchgezählt, dieses Jahr bis zum „23. Sonntag nach Trinitatis“ am 3. November.
Aber was heißt das, „Trinitatis“? „Trinitatis“ heißt „Dreieinigkeit“, und gemeint ist die Dreieinigkeit Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Drei in eins? Wie soll das gehen? Viele Menschen tun sich damit schwer, und zu der Frage, wie das zu verstehen sei, sind im Laufe der Kirchengeschichte viele Seiten theologischer Literatur gefüllt worden.
Ich maße mir nicht an, euch das Geheimnis der Trinität Gottes hier in wenigen Zeilen erklären zu wollen. „Es ist wie der Blick durch drei Fenster in den gleichen, wunderschönen Garten“, hat mein Pastor damals im Konfirmandenunterricht gesagt. Und damit bin ich genau bei der Frage, die mich umtreibt. Nicht, wie ich das theoretisch erklären kann, sondern, was die Dreieinigkeit Gottes praktisch für mich bedeutet.
Was bedeutet es, dass ich durch drei Fenster in den Garten schauen kann und nicht nur durch eins? Es bedeutet: Der Blick ist reicher, vielfältiger, kommt meinen Bedürfnissen und mir entgegen. Wer sich schwertut damit, Gott als Vater anzusprechen, der oder dem tut es vielleicht gut, dass Gott der Sohn zugleich unser Bruder Jesus Christus ist. Und wem diese Vorstellungen von Vater und Sohn ohnehin viel zu menschlich sind, kann vielleicht etwas anfangen mit dem Heiligen Geist, mit dieser Kraft Gottes, die uns tröstet und aufrichtet und beim Glauben hält.
Wir reden hier ohnehin in Bildern. Gott hat kein Geschlecht, und in der Bibel heißt es von Gott auch, er wolle uns trösten wie eine Mutter. Aber gerade, weil wir von Gott in Bildern reden, dürfen wir uns auch die Bilder wählen, die zu uns und unseren Erfahrungen passen. Diese Bilder können sich im Laufe eines Lebens verändern.
Mir bleibt nur, euch an dieser Stelle Gottes Segen für den Sonntag „Trinitatis“ zu wünschen.
Euer Pastor Jonathan von der Hardt aus Süderwilstrup