Leitartikel
Es ist noch viel Luft nach oben
Es ist noch viel Luft nach oben
Es ist noch viel Luft nach oben
Die nordschleswigschen Kommune schneiden bei der diesjährigen Wirtschaftsklima-Untersuchung zwar besser als im vorherigen Jahr ab, doch es ist noch viel mehr drin, meint Gwyn Nissen. Er hofft, dass die vier Kommunen aus Nordschleswig in Zukunft wirtschaftlich enger Zusammenarbeiten werden.
Alle Jahre wieder misst der dänische Industrieverband, DI, das Wirtschaftsklima in den dänischen Kommunen. Für die nordschleswigschen Kommunen liest sich die Analyse fast schon wie eine Gruselgeschichte, denn keine der vier Gemeinden schafft es in das obere Drittel. In Sonderburg jubelt der Bürgermeister sogar über Platz 60 – die schlechteste Platzierung aller Kommunen in Nordschleswig. Da ist noch viel Luft nach oben.
Einzig und allein Hadersleben kann erhobenen Hauptes die DI-Lektüre studieren: Beim Wirtschaftsklima Platz 33 und bei der übergeordneten Wirtschaftsfreundlichkeit Platz 29 von 96 Kommunen. Das lässt sich sehen, zumal Hadersleben vor vier-fünf Jahren noch zu den schlechtesten Kommunen überhaupt gehörte.
Dort befand sich auch Sonderburg Seite an Seite mit Hadersleben. Die Alsen-Metropole war 2015 sogar Letzter. Auf der Grundlage ist der 60. Platz was das Wirtschaftsklima angeht und der 62. Platz in der Wirtschaftsfreundlichkeit natürlich ein wichtiger Schritt – für Sonderburg als nordschleswigsches Wirtschaftszentrum aber immer noch ein Armutszeugnis. Apenrade reiht sich kurz hinter Hadersleben ein und Tondern bewahrt recht konstant seinen Platz in der Mitte.
Auch wenn man die einzelnen Kategorien studiert, kommen die nordschleswigschen Kommunen schlecht weg. Stärken gibt es kaum: In zwölf Kategorien nur drei Top-10-Platzierungen: Hadersleben (5.) und Apenrade (9.) in Sachen kommunaler Sachbearbeitung und Apenrade bei der Lösung von Aufgaben durch private Unternehmen. Das kann es doch nicht gewesen sein?
Die einzelnen Kommunen werden sicherlich – wie in den Jahren zuvor – einen Blick auf die DI-Analyse werfen und daraus selbst Schlüsse ziehen. So richtig scheint das allerdings nicht geholfen zu haben.
Vielleicht ist aber Haderslebens verhältnismäßig gute Platzierung und Fortschritt ein Ausdruck dafür, dass die Kommune sich der Dreieck-Zusammenarbeit um Kolding-Vejle-Fredericia angeschlossen hat? Zumindest wäre es ein Versuch wert, dass die vier Kommunen im Wirtschaftsbereich wieder enger zusammenarbeiten. Schaden kann es nicht wie man aus dem DI-Bericht lesen kann.