Dänemark Kompakt
Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag
Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag
Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag
Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.
Regierung kündigt Hilfe für Unternehmen mit Corona-Einbußen an
Kopenhagen Die dänische Regierung hat angekündigt, Wirtschaftsunternehmen unter die Arme zu greifen, die Einbußen erleiden, weil nach Erkrankung von Mitarbeitern durch Coronaviren die Belegschaft in Quarantäne geschickt wird. Finanzminister Nicolai Wammen, Beschäftigungsminister Peter Hummelgaard und Erwerbsminister Simon Kollerup stellten am Donnerstag Initiativen vor, um Schaden von der dänischen Wirtschaft im Zuge der Corona-Krise abzuwenden. Generell wird Unternehmen die fällige Zahlung von Mehrwertsteuer und anderen Steuern gestundet. Veranstaltern von Konzerten werden Kompensationszahlungen gewährt, wenn ihre Veranstaltungen aufgrund der Anordnungen der Behörden abgesagt werden müssen. Der Finanzminister kündigte weitere Unterstützungsinitiativen an. hee
Ansturm auf Firmen mit Lebensmittelservice per Internetbestellung
Kopenhagen Trotz der Mahnungen der Regierung, wegen der Maßnahmen zur Abwehr einer Corona-Epidemie keine Lebensmittel und andere Waren zu hamstern, melden Läden laut Nachrichtenagentur Ritzau weiter verstärkte Einkäufe. Einen ungewöhnlichen Ansturm von Bestellungen erlebte auch ein Internetunternehmen, das Lebensmittel liefert. Dort lagen am Donnerstag bis zu 40.000 Kunden in einer Warteschleife. Anrufer erhielten Auskünfte wie „du bist Nummer 38.806 in der Warteschlange“. Die Lager der Supermärkte sind gut gefüllt, trotz zeitweilig leerer Regale in einigen Lebensmittelabteilungen. hee
Viele Tausend Anrufe bei Corona-Hotline
Kopenhagen Seit Einrichtung einer zentralen Corona-Hotline sind dort bis Donnerstagabend 11.000 Anrufe eingegangen. Der zuständige Beamte der dänischen Reichspolizei, John Jensen, sprach von einem sehr großen Informationsbedarf. Über 500 Mitarbeiter verschiedener Behörden werden für den telefonischen Informationsdienst eingesetzt, der über Telefon 70200233 zu erreichen ist. Auch können Anfragen unter der Adresse Coronasmitte.dk gestellt werden. Bei speziellen medizinischen Fragestellungen werden die Anrufer an die Akuttelefone der Regionen und die Hausärzte verwiesen. hee
Bestseller-Paar bekommt Zwillinge
Herning Der Eigentümer des Modekonzerns Bestseller Anders Holch Povlsen und seine Frau Anne haben Zwillinge bekommen. Die Neuigkeit ereignet sich ein Jahr, nachdem sie drei Kinder bei einem Bombenanschlag in Sri Lanka verloren haben. „Am Mittwoch, dem 11. März, wurden Anne und Anders Holch Povlsen nach einer Geburt ohne Komplikationen Eltern von zwei Mädchen“, berichtete „Jyllands-Posten“. Das Paar hatte am 21. April 2019 drei seiner vier Kinder verloren. Zusammen mit 255 anderen wurden sie getötet, als am Ostersonntag an mehreren Orten in Sri Lanka Bomben explodierten. Die drei Kinder wurden in der Domkirche von Aarhus beigesetzt. Sowohl die Familie des Kronprinzen als auch der damalige Staatsminister Lars Løkke Rasmussen (Venstre) nahmen an der Zeremonie teil. Ritzau/kj
Neuer Leiter für NATO-Mission
Kopenhagen Generalleutnant Per Pugholm Olsen wurde zum ersten dänischen Kommandeur der NATO-Ausbildungsmission im Irak ernannt, wenn Dänemark voraussichtlich am 1. Dezember die Mission von Kanada übernehmen wird. Dies wird von den Streitkräften angegeben. Im Dezember vergangenen Jahres wurde Per Pugholm Olsen als Gruppenleiter des Verteidigungsministeriums aus dem Dienst aufgrund von Unstimmigkeiten entlassen und in einen anderen Dienst versetzt. Die Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Sozialdemokraten) war zu einer Stellungnahme zur Ernennung von Per Pugholm Olsen als Leiter der Ausbildungsmission nicht bereit. Ritzau/kj
Humleekspressen: Direktor zu Haftstrafe verurteilt
Kopenhagen Der Direktor des Biervertriebs „Humleekspressen“ wurde am Mittwoch zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis und einer zusätzlichen Geldstrafe von 44 Millionen Kronen verurteilt. Das Gericht in Glostrup befand ihn für schuldig, das Finanzministerium wegen Steuern betrogen zu haben. Gleichzeitig wurde der Helfer des Direktors, ein Lieferant, zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Dem Lieferant wird außerdem eine Geldstrafe von 3,2 Millionen Kronen auferlegt, sagte das Gericht. Der Betrug geschah im Zusammenhang mit der Tatsache, dass „Humleekspressen“ in Glostrup Waren ohne Mehrwertsteuer für mehr als 100 Millionen Kronen an ein deutsches Unternehmen verkaufte. Daraufhin erstatte die Steuerbehörde Skat die Bier- und Sodasteuern. Der Export erfolgte jedoch nur auf dem Papier. Ritzau/kj