Straßenmaut
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister kritisiert dänische Maut-Pläne
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister kritisiert dänische Maut-Pläne
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister kritisiert dänische Maut-Pläne
Ein „Eigentor“, ein „völlig falsches Signal“ und Kritik an Bundesverkehrsminister Dobrindt – Schleswig-Holsteins Regierung und Wirtschaft reagiert heftig auf den dänischen Beschluss, eine Straßenmaut für Autos aus dem Ausland einzuführen.
Während Bundesverkehrsminister Dobrindt und der Automobilclub ADAC trotz Anfrage des SHZ nichts zu dem dänischen Beschluss sagen wollten, 2020 eine Straßenmaut für ausländische Autofahrer einzuführen, übte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz deutliche Kritik.
„Ich würde Dänemark raten, das offene skandinavische Land zu bleiben, das es bisher war – mit offenen Grenzen und ohne Maut“, sagte der FDP-Politiker dem SHZ. Gleichzeitig übte Buchholz Kritik an Dobrindt: „Jetzt sehen wir, was wir uns mit der unsinnigen Maut eingebrockt haben, die die CSU, aber auch die CDU über vier Jahre verfolgt haben – und bei der auch die SPD nicht gegengehalten hat“, schimpfte er.
Auch aus der Wirtschaft im Land kam Kritik an den Plänen der Dänen. „Das ist ein völlig falsches Signal“, wetterte der Präsident der Unternehmensverbände Nord, Uli Wachholtz. „Wir brauchen ein starkes Europa und keine Kleinstaaterei.“ Wachholtz nannte den Kopenhagener Mautbeschluss „ein Eigentor“, weil der dänische Tourismus darunter leiden werde.
„Es wird viele Urlauber geben, die sich überlegen, ob sie weiter nach Dänemark fahren“, sagte er. Davon könne womöglich Schleswig-Holstein profitieren. Allerdings schloss Wachholtz auch auf deutscher Seite „negative Folgen für den Grenzhandel im Raum Flensburg“ nicht aus.
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