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Gleise zum Fehmarnbelttunnel werden nicht rechtzeitig fertig

Gleise zum Fehmarnbelttunnel werden nicht rechtzeitig fertig

Gleise zum Fehmarnbelttunnel werden nicht rechtzeitig fertig

Henning Baethge/shz.de
Kiel/Berlin
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Fehmarn
Der Anschluss ans deutsche Bahnnetz wird voraussichtlich nicht bis 2029 fertig sein. Foto: Femern A/S

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Die ostholsteinische SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn hält es für unmöglich, dass die Neu- und Ausbaustrecke der Bahn zwischen Lübeck und Fehmarn bis zur geplanten Eröffnung des Belttunnels im Herbst 2029 fertig wird. Was passiert dann?

In Schleswig-Holstein wird die Schienenanbindung zum deutsch-dänischen Fehmarnbelt-Tunnel nicht bis zur geplanten Tunneleröffnung im Jahr 2029 fertig. Das räumt jetzt erstmals eine Politikerin der Ampelkoalition in Berlin ein. 

„Es ist offensichtlich, dass die Fertigstellung bis zum September 2029 nicht erfolgreich abgeschlossen werden kann“, sagt die ostholsteinische SPD-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Haushaltsausschuss-Vorsitzende Bettina Hagedorn.

Planung der Bahn hinter dem Zeitplan

Grund dafür ist die weit hinter dem Zeitplan herhinkende Planung der Deutschen Bahn für die 88 Kilometer lange Neu- und Ausbaustrecke zwischen Lübeck und Puttgarden. Erst am Freitag und damit rund ein Jahr später als ursprünglich geplant hat die Bahn vom Eisenbahnbundesamt die Baugenehmigung für den ersten Abschnitt der Trasse erhalten, nämlich für die auf Fehmarn liegende Strecke von rund 11,5 Kilometern.

Für die weiteren neun Abschnitte bis Lübeck will die Bahn bis Ende 2026 alle Genehmigungen bekommen – doch Hagedorn hält das für unmöglich. Sie nennt die Planung der Deutschen Bahn „vollkommen unrealistisch“.

Die konfliktreichsten Abschnitte kommen zum Schluss

„Angesichts der aktuell erlebten Verzögerungen von einem vollen Jahr muss man kein Pessimist sein, um hinter den Zeitplan der Bahn ein dickes Fragezeichen zu setzen“, sagt die SPD-Politikerin. Sie hält eine rechtzeitige Vollendung der Strecke zum Belt für umso unwahrscheinlicher, als ausgerechnet die beiden Abschnitte „mit dem höchsten technischen Aufwand und höchsten Konfliktpotenzial“ erst als letzte im dritten und vierten Quartal 2026 fertig geplant sein sollen – der neue Fehmarnsund-Tunnel und der umstrittene Ausbau der Gleise durch Bad Schwartau, gegen den Klagen hochwahrscheinlich sind.

Auch die Bahn hält den Bau des neuen Sundtunnels zwischen Fehmarn und dem ostholsteinischen Festland bis 2029 für ambitioniert und hat sich daher mit den jetzt abgesegneten Plänen für den ersten Bauabschnitt sicherheitshalber auch gleich eine Elektrifizierung der alten Sundbrücke samt neuen Zufahrten genehmigen lassen. Denn falls der geplante Sundtunnel bei Eröffnung des Belttunnels noch nicht fertig ist, sollen die Züge dann über die 61 Jahre alte Brücke fahren.

Die Deutsche Bahn hält an ihrem Zeitplan fest

Grundsätzlich hat die Bahn allerdings erst im Februar bekräftigt, die Strecke zum Belt bis 2029 vollenden zu wollen – und das, obwohl der Bund wegen seiner Haushaltsnot die staatlichen Investitionsmittel für die Bahn in den kommenden vier Jahren von 45 Milliarden Euro auf 27 Milliarden zusammengestrichen hat. „Wir bauen auf Fehmarn, wir planen weiter – und wir sind überzeugt, 2029 fertig zu sein“, sagte ein Bahnsprecher.

SPD-Politikerin Hagedorn bezweifelt das allerdings stark. Dennoch will sie eine Elektrifizierung der Sundbrücke auf jeden Fall verhindern. Denn dadurch käme es zu „zusätzlichen massiven Bauarbeiten, Landschaftseingriffen und vor allem Lärm auf Fehmarn und bei Großenbrode“, kritisiert Hagedorn. Auch die beiden Gemeinden prüfen daher jetzt rechtliche Schritte gegen die Elektrifizierung der Sundbrücke. 

Züge möglicherweise länger auf Jütland-Route

Hagedorn will außerdem erreichen, dass der Zugverkehr zwischen Deutschland und Dänemark auch nach Eröffnung des Belttunnels so lange weiter über die Jütlandroute via Schleswig läuft, bis auch die komplette Neu- und Ausbaustrecke samt Sundtunnel fertig ist.

Im Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestags hat die Haushälterin daher am Freitag einen Beschluss durchgesetzt, der FDP-Verkehrsminister Volker Wissing verpflichtet, mit seinem dänischen Kollegen Thomas Danielsen über eine Alternative zur Elektrifizierung der Sundbrücke zu reden und darüber bis Mitte Juni zu berichten. 

„Ich bin gespannt auf den – hoffentlich – detaillierten Bericht des Verkehrsministeriums über die Gespräche“, sagt Hagedorn.


 
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