„Dagbladet Information“ hat Akteneinsicht in eine ganze Reihe Lebensmittelkontrollberichte erhalten, die einen neuen Einblick geben, wie es den dänischen Schweinen geht und unter welchen Verhältnissen sie leben. 

240 Kontrollberichte legen hiernach Probleme in den Schweineställen des Landes offen. Die Tiere leiden etwa unter Hufabszessen, Schulterwunden, Gelenkentzündungen und einer ganzen Reihe weiterer Verletzungen oder Erkrankungen. 

Verletzungen durch falsche Bedingungen

„Viele dieser hier genannten Probleme sind Schäden oder Entzündungsprozesse, die primär durch die Art der Haltung der Schweine ausgelöst werden“, sagt Lene Juul Pedersen, die zu Schweinen forscht. 

Von den insgesamt 240 Kontrollberichten der Lebensmittelbehörde wurden die 44 schlimmsten Fälle von der Veröffentlichung ausgenommen. Dort erwies sich die Lage als so prekär, dass die betreffenden Betriebe bei der Polizei angezeigt wurden. Das wiederum befreit die Agentur von der Veröffentlichungspflicht.

Bei 90 Kontrollen gab es eines oder mehrere Tiere, die sich kaum auf ein Bein stützen und sich nicht allein erheben konnten oder stark hinkten.

„Schlimm und unakzeptabel“

In 20 Berichten ist außerdem von Schulterwunden die Rede. Eine Art von Verletzung, die mit Dekubitus beim Menschen vergleichbar ist und typischerweise dann entsteht, wenn den Tieren keine weiche Unterlage zur Verfügung steht, auf der sie sich ausruhen können. In 100 Berichten ist von Schweinen mit Knochenbrüchen die Rede. 

Aus den Schreiben geht nicht klar hervor, wie ausgeprägt die genannten Probleme in den aufgesuchten Ställen jeweils waren.

Der Direktor des Sektors für Schweine in der Branchenvereinigung Landwirtschaft und Lebensmittel (Sektor for Gris i brancheforeningen Landbrug & Fødevarer) nennt die Überschreitung der Regelungen schlimm. Insbesondere die Tatsache, dass es zu Anzeigen bei der Polizei komme, sei gänzlich unakzeptabel.