Energiewende
Dänemark will Fläche für Offshore-Windkraft verdoppeln
Dänemark will Fläche für Offshore-Windkraft verdoppeln
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30 Prozent der dänischen Meeresfläche sollen für die Offshore-Windenergie reserviert werden, bisher waren es 15 Prozent. Drei Minister stellen eine Reihe neuer Klimainitiativen vor. Die Fischerei-Industrie will konsultiert werden.
Die dänische Regierung will die Produktion von Offshore-Windenergie in Dänemark erheblich steigern und gleichzeitig die Installation von weit mehr Turbinen auf derselben Fläche als heute ermöglichen.
Bei einem Treffen auf Marienborg am Mittwochnachmittag und -abend haben Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (Sozialdemokratie), der amtierende Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen (Venstre) und Klimaminister Lars Aagaard (Moderate) den Plan vorgestellt.
Grüner Wasserstoff aus Dänemark
Die vielen weiteren Offshore-Windturbinen sollen dazu beitragen, Dänemark zu einem europäischen Zentrum für die Produktion von grünem Wasserstoff zu machen.
Wenn es nach ihm gehe, sagte Aagaard gegenüber „Berlingske“, sollen im dänischen Meeresplan künftig 30 Prozent der gesamten dänischen Meeresfläche für Offshore-Windturbinen reserviert sein. Heute liegt der Anteil bei 15 Prozent.
Und es sollen massiv mehr Windräder in dänischen Offshore-Windparks errichtet werden als bisher geplant.
Fischerei-Industrie will ins Boot geholt werden
Wenn 30 Prozent des Meeres um Dänemark für Offshore-Windkraftanlagen reserviert werden sollen, ist ein enger Dialog mit der Fischereiindustrie erforderlich, schreibt der dänische Fischereiverband in einer Presseerklärung.
Die Regierung muss die Fischerinnen und Fischer mit in die Beratungen nehmen, um sicherzustellen, dass in den Gebieten der Offshore-Windparks Platz für die Fischerei bleibt. Andernfalls könnte es für die Fischerei und die Umwelt sehr teuer werden, sagt der Vorsitzende Svend-Erik Andersen
„Es gibt Platz für die vielen Offshore-Windturbinen, wenn sie im Dialog mit der Fischerei-Industrie errichtet werden. Entscheidend ist, dass die Regierung ihr Versprechen der Koexistenz aus der Regierungsgrundlage erfüllt.“ Dies sei eine Voraussetzung dafür, dass die Fischer weiterhin mit gesunden und klimafreundlichen Lebensmitteln und wichtigen Arbeitsplätzen ihren Beitrag leisten können, so der Vorsitzende in der Pressemitteilung.
Dringender Handlungsbedarf
Welche Maßnahmen neben mehr Offshore-Windkraftanlagen bei dem Treffen im Amtssitz der Ministerpräsidentin vorgestellt werden, ist nicht klar. Der jüngste UN-Klimabericht sei jedoch alarmierend, so Mette Frederiksen in einer Pressemitteilung. „Es besteht dringender Handlungsbedarf, und Dänemark muss die Führung übernehmen. Die Regierung will einen deutlichen Ausbau der Offshore-Windenergie. Und wir werden dafür sorgen, dass wir unser CO₂-Reduktionsziel für 2025 erreichen“, sagt sie.
An dem Treffen werden neben Politikerinnen und Politikern auch Wirtschaftsführende, Expertinnen und Experten sowie Interessenverbände teilnehmen.
Gront Marienborgmode pic.twitter.com/UeNDjL8fPD
— Statsministeriet (@Statsmin) April 19, 2023
Power-to-X-Ausschreibung startet
Die Pläne der Regierung fallen mit der Eröffnung der Power-to-X-Ausschreibung zusammen, bei der 1,25 Milliarden Kronen für die Produktion von grünem Wasserstoff bereitgestellt werden. Die Produktion von grünem Wasserstoff basiert auf der Offshore-Windenergie.
Beim Power-to-X-Verfahren werden Strom und Wasser durch Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt. Der Wasserstoff kann etwa direkt in Lastkraftwagen, Fähren oder in der Industrie verwendet werden.
Erreichen der CO₂-Ziele
In seinem Jahresbericht, der Anfang des Jahres vorgelegt wurde, kommt der unabhängige dänische Klimarat (Klimaråd) zu dem Schluss, dass die Umsetzung des Plans zum Erreichen des Ziels für 2030 eine Herausforderung sein wird und „erhebliche Risikoelemente“ enthält. Dies gilt zum Beispiel für die Abscheidung und Speicherung von CO₂.
Das Ziel, das in dem 2020 vom dänischen Parlament mit breiter Mehrheit verabschiedeten Klimagesetz verankert ist, sieht vor, dass Dänemark die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 70 Prozent gegenüber dem Emissionsniveau von 1990 reduziert. In diesem Zusammenhang wurden auch Zwischenziele für das Jahr 2025 festgelegt.