Weltspitze
Dänemark führt weiterhin Anti-Korruptions-Liste an
Dänemark führt weiterhin Anti-Korruptions-Liste an
Dänemark führt weiterhin Anti-Korruptions-Liste an
Es gibt kaum Korruption in der dänischen Gesellschaft. Dennoch wird Dänemarks Vorsprung an der Spitze der Transparencey-International-Liste immer kleiner. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Dänemark ist gemeinsam mit Neuseeland das Land in der Welt mit der geringsten Korruption. Das geht aus dem neuesten Jahresbericht der Anti-Korruptionsbewegung Transparency International hervor.
Natascha Linn Felix, Vorsitzende von Transparency International Danmark, freut sich über die Platzierung. Sie macht aber auch darauf aufmerksam, dass Dänemark in den vergangenen fünf Jahren Punkte verloren hat. 2018 erhielt Dänemark 88 Punkte, im vergangenen Jahr waren es 87. Das bedeutet unter anderem, dass sich Finnland, die Schweiz und Schweden Dänemark nun nähern.
Als Grund für die fallende Punktzahl nennt Felix unter anderem den Zusammenhang zwischen Lobbyismus und Parteispenden. Hier steht Dänemark wegen der Spendenregeln und der fehlenden Offenheit seit Jahren in der Kritik. Einzelfälle wie zum Beispiel der aktuelle Fall von Britta Nielsen, die als Mitarbeiterin in der Sozialbehörde über 110 Millionen Kronen aus öffentlichen Kassen ergaunert hat, hätten dagegen nur geringen Einfluss auf das Gesamtergebnis.
Vertrauenskultur im Norden
Da es aber derzeit mehrere Fälle von Veruntreuung öffentlicher Gelder in Dänemark gebe, könnte dies dennoch einen Effekt haben, meint Professor Christian Bjørnskov, ökonomischer Experte an der Universität Aarhus.
Die gute Platzierung Dänemarks hänge laut Bjørnskov mit der nordischen Kultur und dem gegenseitigen Vertrauen in der Gesellschaft zusammen.
Hanne Fugl Eskjær, bei der Gewerkschaft DJØF Vorsitzende für leitende Angestellte in der öffentlichen Administration, freut sich ebenfalls über den ersten Platz, will sich aber nicht damit zufriedengeben, „nur besser als die anderen zu sein". 87 von 100 Punkten seien für sie nicht ambitioniert genug.
„Wir sollten politisch und administrativ einen noch größeren Fokus darauf haben, das Risiko bei der Veruntreuung öffentlicher Mittel zu verringern", sagt Eskjær.