Klimawandel

Das umfasst die Absprache zur Landwirtschaft

Das umfasst die Absprache zur Landwirtschaft

Das umfasst die Absprache zur Landwirtschaft

Ritzau/wt
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Wirtschaftsministerin Stephanie Lose (Venstre) hat die Verhandlungen geleitet. Foto: Thomas Traasdahl/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Eine CO₂-Steuer auf relativ niedrigem Satz und eine umfassende Stilllegung von landwirtschaftlichen Flächen sind die zentralen Bausteine, mit denen eine klima- und umweltfreundlichere Landwirtschaft geschaffen werden soll.

Die Absprache, die bei den Drei-Parteien-Verhandlungen eingegangen worden ist, enthält folgende zentrale Elemente:

Der Ausstoß von Klimagasen aus der Landwirtschaft soll bis 2030 um 1,8 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente* reduziert werden. Die Reduktion soll auf 2,6 Millionen steigen.

Es wird eine CO₂-Abgabe auf den Ausstoß von landwirtschaftlichen Nutztieren eingeführt. Sie beträgt 2030 300 Kronen pro Tonne CO₂ und soll bis 2035 auf 750 Kronen steigen. Es wird jedoch ein steuerlicher Freibetrag von 60 Prozent des für die Tierart üblichen Ausstoßes eingeführt. Damit landet die eigentliche Abgabe 2030 bei 120 Kronen und steigt bis 2035 auf 300 Kronen.

Die Einnahmen durch die CO₂-Steuer werden an die Landwirtschaft zurückgeführt. 2030 und 2031 soll dies für die grüne Umstellung des Gewerbes eingesetzt werden. Danach wird die Verwendung überprüft.

Fläche so groß wie Nordschleswig wird stillgelegt

Ein „Grüner Arealfonds“ mit einem Volumen von ungefähr 40 Milliarden Kronen wird gestiftet.

250.000 Hektar Wald sollen gepflanzt werden.

140.000 Hektar kohlenstoffreiche Niederungen inklusive Randstreifen werden nicht mehr bewirtschaftet. Insgesamt wird eine Fläche von der Größe Nordschleswigs aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen.

Massive Aufforstung angestrebt

Es wird angestrebt, dass es mindestens 20 Prozent geschützte Natur gibt. Die Aufforstung von 80.000 Hektar privater unberührter Wälder und 20.000 Hektar staatlicher Wälder sowie die Stilllegung von Niedrigböden sollen dies gewährleisten.

Es wird Zuschüsse in Höhe von 10 Milliarden Kronen bis 2045 zur Lagerung von Biokohle durch Pyrolyse geben.

Stickstoffeintrag soll reduziert werden

Durch eine andere Nutzung der Flächen soll der Eintrag von Stickstoff in die Gewässer gemindert werden, sodass Dänemark die Wasserrahmenrichtlinie der EU erfüllen kann. 

Die Schlachtereien erhalten ab 2029 eine Steuererleichterung in Höhe von 45 Millionen Kronen jährlich sowie einen Topf von insgesamt 100 Millionen Kronen für die Fortbildung der Mitarbeitenden. 

*CO₂-Äquivalente bedeutet, dass der Ausstoß von anderen Klimagasen wie Methan auf CO₂ umgerechnet wird.

Quelle: Wirtschaftsministerium

Die Drei-Parteien-Verhandlungen (Den grønne trepart)

Die Regierung hat mit folgenden Parteien verhandelt: „Landbrug og Fødevarer“, „Danmarks Naturfredningsforening“, der Nahrungsmittelgewerkschaft „NNF“, der Metallgewerkschaft „Dansk Metal“, dem Industrieverband „Dansk Industri“ und dem Zusammenschluss der Kommunen „Kommunernes Landsforening“. Die Denkfabrik „Concito“ war externer Wissenspartner. 

Seitens der Regierung haben die Wirtschaftsministerin, der Steuerminister, der Umweltminister, der Klima- und Energieminister sowie der Landwirtschaftsminister an den Gesprächen teilgenommen. Wirtschaftsministerin Stephanie Lose (Venstre) hat die Verhandlungen gemeinsam mit dem ehemaligen Vorsitzenden des Folketings, Henrik Dam Kristensen (Soz.) geleitet.

Mehr lesen

Diese Woche in Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Was es mit dem schönen Begriff ‚lovsjusk‘ auf sich hat“