Kommunalwahl 2021
SP-Chef: „Extra-Element“ statt „Überbleibsel der Geschichte“
SP-Chef: „Extra-Element“ statt „Überbleibsel der Geschichte“
SP-Chef: „Extra-Element“ statt „Überbleibsel der Geschichte“
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Die Schleswigsche Partei ist in der Mitte der Gesellschaft Nordschleswigs angekommen, meint ihr Vorsitzender Carsten Leth Schmidt. Er freut sich über Einfluss in allen Kommunen im Landesteil und vielversprechenden Nachwuchs.
Carsten Leth Schmidt, die erste Reaktion des Chefs der Schleswigschen Partei auf die Ergebnisse in den vier Kommunen Nordschleswigs?
„Dass wir diese Zuwächse hinbekommen haben, das ist fantastisch schön. Dass unsere Politik wieder gesehen wird und dass ein Jørgen Popp ins Spiel kommt in Tondern. Das sind Umstände, die wir nicht alle unter Kontrolle haben, aber Jørgen ist nun mal ein Politiker, der sowas kann, der einfach alle unter einen Hut bringen kann per Veranlagung. Es ist doch super, dass das jetzt gebraucht werden kann.“
Es entspannt sich mehr und mehr, und das kommt uns sehr entgegen und macht uns wählbar.
Carsten Leth Schmidt
Kommt die Minderheit in der Mitte der Gesellschaft an?
„Für die Minderheit insgesamt ist das ein laufender Prozess, dass man sich in der Gesellschaft mehr und mehr einbringt als natürlicher Bestandteil, der die Kontakte und Begegnungen über die Grenze hinweg unterstützt. Und dass man weniger und weniger als eine historische Hinterlassenschaft wahrgenommen wird. Da sind wir inzwischen fast ein Service-Provider, ein Extra-Element geworden, wo man früher eher eine etwas störende Parallelgesellschaft war, ein Überbleibsel der Geschichte. Dazu kommt, dass heute nicht mehr so viele Gefühle erregt werden, die früher zu Vorbehalten geführt haben. Es entspannt sich mehr und mehr, und das kommt uns sehr entgegen und macht uns wählbar.“
Haben sich die Erwartungen der SP vor diesem Hintergrund erfüllt?
„Was den Einfluss angeht, können wir nur sagen, dass das Soll mit einem Bürgermeister mehr als erfüllt ist. Das ist etwas ganz Besonderes. Und in Sonderburg sind wir zwar im Einfluss durch die Anzahl der Stadtratsvertreter gefallen, stellen aber letztendlich noch immer einen Vizebürgermeister und zwei Ausschussvorsitzende. Da ist also eine gewisse Normalisierung eingetreten, nachdem Venstre bei der letzten Wahl keine richtige politische Alternative war. Da hat Ellen Trane Nørby die Dinge wieder ins Lot gerückt. In Tondern gibt es jetzt ja durch die Spaltung von Venstre auch keinen Normalzustand. In Apenrade ist es eine sehr stabile Situation, Erwin Andresen macht im Hafenausschuss weiter, und wir haben einen neuen Mann im Stadtrat und konnten die Stimmenzahl erhöhen.“
Wir sind sehr glücklich, einen solchen Nachwuchs zu haben.
Carsten Leth Schmidt
Und in deiner Heimatkommune Hadersleben bist du erneut als einziger SP-Vertreter in den Stadtrat gewählt worden ...
„In Hadersleben sind wir einflussmäßig sehr gut weggekommen, im Vergleich dazu, dass wir letztes Mal nur zwei gewöhnliche Ausschussmitgliedschaften haben konnten und jetzt mit einem Ausschussvorsitz und einem Sitz im Finanzausschuss ganz anders mitarbeiten können.“
Die neuen Kandidatinnen und Kandidaten – was sagst du zu ihren Ergebnissen?
„Da ist eine Riesenarbeit geleistet worden. Und es war in allen Kommunen ein enormer Geist und Energie zu spüren, da war wirklich enormer Drive drin. In Hadersleben hatte ich mit Hans Fedder Kley einen ganz nah dran, der enorme Arbeit geleistet hat, auch Thore Naujeck und Katharina Kley in Apenrade, die haben losgelegt, das war unglaublich. Wir sind sehr glücklich, einen solchen Nachwuchs zu haben.“
Also steht einer Wiederholung der Erfolge bei kommenden Wahlen nichts im Wege?
„Einen Erfolg wie in Tondern können wir nicht jedes Mal wiederholen, weil das außerordentliche Umstände sind, genau wie letztes Mal in Sonderburg. Aber dass wir eine gute Wahl machen und mit markanten Kandidaten wesentliche Stimmenzahlen erreichen und unsere Position insgesamt weiter ausbauen können, da bin ich sehr zuversichtlich.“