Natur und Umwelt

Zumindest die Brauderuper Störche wohlauf

Zumindest die Brauderuper Störche wohlauf

Zumindest die Brauderuper Störche wohlauf

Brauderup/Broderup
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Das Schicksal hat es mit so manchen Störchen aus Nordschleswig nicht gut gemeint. Foto: Storkene.dk

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Wechselbad der Gefühle: Nach einem weiteren Rückschlag in der dänischen Storchenszene durch den in der Türkei umgekommenen Jungstorch aus Renz sorgen zwei Störche aus dem Brauderuper Nest für einen Hoffnungsschimmer.

„Nach diesem schwarzen Tag sollten wir auch an die Lebenden denken“, so der Facebook-Kommentar von Jess Frederiksen, Vorsitzender des dänischen Storchenvereins „storkene.dk“.

Bei aller Trauer über den Jungstorch aus Renz, der in der Türkei allen Anschein nach durch einen Stromschlag umgekommen ist, können sich der Storchenverein und Storchenfans im In- und Ausland darüber freuen, dass zwei Störche aus Brauderup den Weg in südliche Gefilde unversehrt überstanden haben.

Laut storkene.dk haben die beiden Jungstörche aus Dänemark ihr Ziel Spanien erreicht. Sie halten sich dort auf zwei Müllhalden in der Nähe von Madrid auf. Müllhalden sind nicht nur bei Störchen als Nahrungsquelle beliebt.

In Brauderup wuchsen insgesamt vier Küken auf, von denen einige mit einem Sender ausgestattet wurden.

Gefährliche Richtung

Nach dem Schicksal des Storchs aus Renz (Rens) sieht sich der Verein in der Vermutung bestätigt, dass der Zug in östliche Richtung gefährlicher ist als in Richtung Westen.

„Davon sind wir bereits ausgegangen, nun wird es aber belegt“, so Frederiksen in Anspielung an die Sender, mit denen die Route und der Aufenthaltsort von Störchen ermittelt werden können.

„Zum Glück ziehen immer mehr westeuropäische Störche nach Spanien, und dadurch wächst der Bestand in Westeuropa kontinuierlich“, ergänzt der Vorsitzende.

Mit dem Tod des Renzer Storchs muss sich das Einzugsgebiet von Tingleff (Tinglev) wohl oder übel mit dem Makel „Pechzone“ abfinden.

Im Nest von Schmedagger (Smedager) waren bereits in der Brutsaison tote Küken zu beklagen, und als die beiden verbliebenen Jungstörche gerade flügge waren, gab es den nächsten Schock.

Die auf Astra und Zeneca getauften Störche kamen in einem Gülletank in unmittelbarer Nähe ihrer Geburtsstätte ums Leben.

Der Zwischenfall hat den Storchenverein veranlasst, Möglichkeiten auszuloten, wie man Gülletanks in der Nähe von Storchennestern sicherer machen kann. Man werde mit den Besitzern in Kontakt treten, so der Verein.

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