Neues Aushängeschild
Wertvolles Bauerbe bewahren und zu neuer Nutzung führen
Wertvolles Bauerbe bewahren und zu neuer Nutzung führen
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Die Stiftung Real Dania hat dem 1824 errichteten Hofgebäude und der Heimatschutzstil-Villa Baujahr 1906 in Hoyer zu neuer Blüte verholfen. Es ist ein neues Aushängeschild für den Marschenort.
Vor über einem Jahr haben die Restaurierungs- und Umbauarbeiten an den historischen Gebäuden Hoyergaard und Villa Sönnichsen im Herzen von Hoyer begonnen. Freitag stellte die Stiftung Real Dania, die nach dem Erwerb der Gebäude im Rahmen der Initiative Tonderner Marsch die Restaurierung und den Umbau hat durchführen lassen, die architektonischen Schmuckstücke im Rahmen eines Tages der offenen Tür vor.
Architektin Connie Hviid, die mit der Restaurierung betraut worden war, präsentiert Gebäude, die nicht nur entsprechend den Denkmalschutzvorschriften saniert werden mussten. Es galt, die Gebäude so zu gestalten, dass sie für ihre künftige Nutzung als Schullandheim mit Unterricht in gesunder Ernährung und Kochen brauchbar sind.
„Wir haben viel mit den Denkmalschutzbehörden verhandeln müssen“, berichtet die Architektin und weist auf Herausforderungen hin, beispielsweise eine historische Tür zu sanieren und dabei zugleich Auflagen der Feuerschutzvorschriften zu erfüllen.
Unter dem Reetdach des 1824 erbauten Hofgebäudes Hoyergaard sind ebenso wie in der Villa Sönnichsen aus dem Jahre 1906 die Schlaf- und Sanitärräume für den Schullandheimbetrieb untergebracht worden.
Connie Hviid berichtet, dass vor den Baumaßnahmen die Bausubstanz eingehend untersucht worden ist. „Wir haben im Gebäude von 1824 auch Balken gefunden, die aus dem 18. Jahrhundert von einem Vorgängerbau stammen können. Der auch Gut Hoyergaard oder Hoyer Hof genannte Komplex am Markt Hoyers ist bereits im Mittelalter urkundlich erwähnt worden.
Der einst vierflügelige Hof war um 1900 „modernisiert“ worden. Damals wurde der Stallbereich neben der Kirkegaardsgade mit Blech statt mit Reet gedeckt und erhöht. „Das Reetdach ist nicht wiederhergestellt worden“, so Connie Hviid und erläutert, dass dieser Bereich künftig als Küchen- und Vorratsraum dient. „Vieles ist ganz neu gebaut worden“, fügt sie hinzu, aber es wurden auch alte Balkenkonstruktionen weiterverwendet und sichtbar gemacht.
Die Architektin berichtet, dass das Schullandheim mit einer modernen Gasheizung ausgerüstet worden ist. Auffallend sind in der Villa von 1906, die vom bekannten Jürgen Bachmann (1872-1951) geplant worden ist, ebenso wie im Bauernhaus die Farbanstriche. „Es sind die Originalfarbtöne verwendet worden“, so Connie Hviid.
Ein Glücksfall war, dass sowohl im Gebäude von 1906 als auch in dem von 1824 relativ wenige Umbauten oder Veränderungen vorgenommen worden sind.
So konnten Deckenmalereien ebenso wie Tapeten und Wanddekorationen wiederhergestellt werden. „Es wurden Dekorationen mit einer Walze erneuert, wie sie vor über 100 Jahren verwendet wurde“, so Connie Hviid.
Sie erzählt, dass der Innenhof zwischen den Gebäuden den künftigen Nutzern zur Verfügung steht für Aktivitäten und Freizeit. Auch alte Obstbäume blieben stehen. Entlang der Torvegade wurde ein neuer Abstellraum gebaut, samt Toilettenräumen und Unterstand für auswärtige Gruppen, die in Regie der Kommune Tondern parallel zum Schullandheim die Ernährungs- und Kochschule nutzen können.
Das gesamte Gelände ist der Öffentlichkeit zugänglich, denn die historischen Bauten sollen ein Aushängeschild Hoyers sein.