Der mit dunkelrot markierte Infektionsdruck der Kommune Tondern auf der Covid-19-Landkarte des Staatlichen Serums Instituts führt dazu, dass die mobilen Testeinheiten der Region Süddänemark nun die zweite Woche in Folge Kurs auf Tondern nehmen.

Bis Donnerstag, 29. Oktober, gibt es an verschiedenen Tagen jeweils zwischen 9.30 bis 16.30 Uhr Testmöglichkeiten in Lügumkloster (Løgumkloster), Toftlund, Scherrebek (Skærbæk) und Tondern. Dabei steht das Buchen von Terminen nicht auf der Tagesordnung, sondern Interessierte können einfach auftauchen.

Schlange stehen war am vergangenen Sonnabend beim Sport- und Freizeitcenter in Tondern angesagt. Dabei trieb die vielen Bürger kein sportliches Anliegen um, sondern sie reihten sich diszipliniert mit Abstand und Mund- und Nasenschutz in die Schlange für einen Covid-19-Test ein.

In einigen Fällen war Geduld angesagt. Wer zum Beispiel gegen 10.30 Uhr kam, konnte den Hallenbereich um 11 Uhr als getestete Person wieder verlassen. Ab 11 Uhr dauerte es rund eine Stunde, um schrittchenweise zum vierköpfigen Testteam vorzustoßen.

Hatte man erst das rotweiße Absperrband erreicht, war das Ziel – wenn auch um die Ecke – in Sichtweite.

Beim Betreten des Gebäudes war erst mal das Desinfizieren der Hände angesagt. Dann die Gesundheitskarte korrekt zücken, die von einem Mitarbeiter gescannt wird. Danach heißt es auf einem Stuhl Platz nehmen, während sich seine Kollegin die Handschuhe überstreift.

Dieser Prozess war eigentlich das zeitraubendste am Test-Vorgang, bevor man nach einem „Aaa“ und einem Abstrich durch Markierungsbänder über einen anderen Weg aus der Halle herausgeschleust wird.

Dass es in der Warteschleife und beim Verlassen des Testraums mit rechten Dingen zuging, darauf richtete Wachpersonal von Brand og Redning Sønderjylland ein waches Auge.

„Wir haben noch nicht die Zahlen erhalten, wie viele Menschen sich am Sonnabend in Tondern testen ließen. In Scherrebek waren es vergangenen Donnerstag 536“, berichtet der kommunale Chefberater Peter Michael Jørgensen.

Sieben Tage: 1.199 Getestete

Während der vergangenen sieben Tage haben sich in der Kommune Tondern insgesamt 1.199 Menschen einem Corona-Test unterzogen (Stand, Sonntag, 25. Oktober).

„Wir liegen in diesem Zeitraum unter allen dänischen Kommunen an der Spitze, was die Anzahl der Tests angeht“, sagt Jørgensen.

36 der während der vergangenen sieben Tage 2.894 Getesteten erhielten einen positiven Befund (Stand, Montag, 26. Oktober). Das sind zwei weniger als am Freitag. Damit liegt der Inzidenz-Wert – die Anzahl der Angesteckten umgerechnet auf 100.000 Einwohner in einer Woche wie am Freitag bei der bisherigen Höchstmarke von 96,6. Am Sonntag war sie mit zwei Infizierten weniger auf 91,1 gefallen.

122 Infizierte seit Januar

Seit dem 27.Januar haben sich in der Kommune Tondern laut den Angaben des staatlichen Serums Instituts 122 Einwohner mit dem Coronavirus infiziert.

Während der vergangenen vier Wochen ist die Zahl der Angesteckten hochgeschnellt, da sich während der ersten acht Monate bis zum 22. September nur 26 Personen infiziert hatten.

Schüler angesteckt

Sonntag war die kommunale „Tønder Grundskole“ zum Testcenter umfunktioniert. „Aktuell gibt es dort drei Kinder in drei verschiedenen Klassen, die sich angesteckt haben“, so Jørgensen.

Er berichtet, dass aus den dritten Klassen 29 Kinder nach Hause geschickt worden sind. Sie kehren mittlerweile wieder zurück. „Sie werden Mittwoch wieder alle da sein, wenn sie keine Symptome aufweisen“, so die Information.

Aus der ersten Klasse sind 20 Kinder zu Hause und das gleiche trifft für elf Mitarbeiter/innen zu. Darüber hinaus bleiben zwei weitere Schüler/innen der Einrichtung fern, da sie engen Kontakt mit den Angesteckten gehabt haben.

Fälle in Scherrebek und an der Handelsschule

Neuerdings gebe es auch Fälle an der privaten Unterrichtsstätte „Skærbæk Realskole“ in Scherrebek.

Am Handelsgymnasium in Tondern gibt es in der Schülerschaft drei Corona-Fälle. Daher sind zwei Klassen nach Hause geschickt worden wie „jv.dk“ meldet.

Die Bildungsstätte verschärft die Maßnahmen und die jungen Menschen müssen auf dem Gelände Mund- und Nasenschutz tragen und jede Abteilung hat ihren eigenen Eingang.

Den ersten Fall an der Handelsschule gab es Ende August.