Mobilität

Autofahrende im Nebel aufgepasst: Licht an, aber richtig

Autofahrende im Nebel aufgepasst: Licht an, aber richtig

Autofahrende im Nebel aufgepasst: Licht an, aber richtig

Apenrade/Aabenraa
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Bei schlechten Sichtverhältnissen sollten die Rücklichter immer ordnungsgemäß eingeschaltet sein. Foto: Karin Riggelsen

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Der Nebel der vergangenen Tage hat die Polizei veranlasst, zahlreiche Bußgeldbescheide auszustellen, weil Autofahrerinnen und Autofahrer vergessen hatten, mit eingeschalteten Rücklichtern zu fahren. Diese schalten sich bei schlechter Sicht nämlich oftmals nicht automatisch ein. Aber auch die Nebelleuchten wollen richtig genutzt werden.

„Es kommt nicht oft vor, dass wir damit werben können, dass du Geld sparen kannst, wenn du das Licht anmachst. Aber das ist der Fall, wenn du hinter dem Steuer sitzt und bei Nebel fährst.“

So lautete ein Twitter-Beitrag der Polizei für Nordschleswig und Süddänemark am 15. Februar. An diesem Tag war die Sichtweite auf den Straßen aufgrund dichten Nebels stark beeinträchtigt.

Die Polizei nahm die Situation zum Anlass, bei den Autofahrenden zu überprüfen, ob deren Rücklichter ordnungsgemäß eingeschaltet waren. Sofern das nämlich nicht der Fall ist, wird ein Bußgeld in Höhe von 1.000 Kronen fällig.

Die stichprobenartigen Kontrollen führten zu 33 Bußgeldbescheiden in Nordschleswig und Süddänemark, während die Polizei auf Fünen innerhalb von zwei Stunden für das gleiche Versäumnis Strafzettel in Höhe von 76.000 Kronen ausstellte.

Rücklichter schalten sich nicht immer automatisch ein

Die Verkehrsregeln schreiben vor, dass man stets mit eingeschalteten Scheinwerfern fahren muss. Zudem müssen während der Dunkelheit die Rücklichter eingeschaltet sein, dies gilt auch tagsüber bei schlechter Sicht.

„Einige glauben irrtümlich, dass ihr Auto selbstständig die Lichter einschaltet, wenn der Lichtschalter auf automatisch gestellt ist, doch oftmals werden die Rücklichter bei dieser Einstellung nur dann eingeschaltet, wenn es dunkel wird“, schrieb die Polizei auf Twitter weiter.

Sie macht damit auf ein wichtiges Detail aufmerksam, dass vielen Autofahrenden offenkundig nicht bewusst ist.

Tagfahrlicht und Abblendlicht

Nach Angaben von Rådet for Sikker Trafik verfügen zahlreiche Autos über eine Funktion, bei der die Rücklichter automatisch eingeschaltet werden, sobald es dunkel wird. Allerdings erkennt diese Einstellung nicht zwangsläufig, dass starker Nebel die Sicht beeinträchtigt, und dann bleiben die Lichter aus.

In Dänemark müssen Autos stets mit eingeschaltetem Tagfahrlicht (kørelys) fahren. Das Tagfahrlicht ist jedoch nicht identisch mit dem Abblendlicht (nærlys), das in jedem Auto eingebaut ist. Sofern Tagfahrlicht in ein Auto integriert ist, was bei allen Neuwagen seit 2011 Pflicht ist, schaltet es sich automatisch ein, sobald der Motor gestartet wird. Das Abblendlicht muss hingegen manuell eingeschaltet werden, sofern das Auto nicht über einen Lichtsensor verfügt, der automatisch dafür sorgt. Ein solcher Sensor muss seit 2016 in allen Neuwagen obligatorisch eingebaut sein.

Um sicherzustellen, dass die Rücklichter leuchten, können Autofahrende das Abblendlicht einschalten. Dadurch gehen das vordere Abblendlicht sowie die Rückleuchten an. Foto: Rådet for Sikker Trafik

Das Tagfahrlicht dient der besseren Sichtbarkeit des Fahrzeugs für entgegenkommende Autofahrende. Es besteht in der Regel aus LED-Leuchten, die am unteren Rand des Scheinwerfers platziert sind. Im Unterschied zum Abblendlicht ist es auf den Gegenverkehr und nicht auf die Fahrbahn gerichtet.

Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte

Damit das Auto auch bei schlechten Sichtverhältnissen wie Nebel gut erkennbar ist, gibt es den Nebelscheinwerfer vorne (tågelygter foran) und die Nebelschlussleuchte an der Rückseite des Autos (tågelygter bag på bilen). Letztere leuchtet rot nach hinten und warnt somit den nachfolgenden Verkehr bei dichtem Nebel. Der Nebelscheinwerfer sorgt für bessere Sichtbarkeit, da er das Licht flach über die Straße streut und nicht in gleichem Maße die feinen Wassertropfen reflektiert, wie das beim Tagfahr- und Abblendlicht der Fall ist.

Bei Nebel und schlechter Sicht ist es wichtig, die richtige Beleuchtung zu wählen. Foto: ADAC

Beide müssen manuell eingeschaltet werden. Sie können entweder allein oder zusammen mit dem Abblendlicht verwendet werden, wie der deutsche Automobilclub ADAC mitteilt. Bei sehr dichtem Nebel kann es sogar von Vorteil sein, das Abblendlicht auszuschalten und nur mit dem Nebelscheinwerfer zu fahren.

50 Meter Sichtweite als Faustregel

Nebelscheinwerfer und -schlussleuchte sollten nur eingeschaltet werden, wenn es neblig oder die Sicht aufgrund kräftigen Regens oder Schneefalls stark eingeschränkt ist. Als Sichtweite gilt hier 50 Meter. Deshalb ist es wichtig, daran zu denken, sie wieder auszuschalten, wenn sich die Sichtverhältnisse gebessert haben. Andernfalls können sie die übrigen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer blenden. Das Gleiche gilt, wenn man im Stau steht.

Im Übrigen gilt, stets ausreichend Abstand zu halten und die Geschwindigkeit den Verkehrsverhältnissen entsprechend anzupassen. Deshalb runter vom Gas bei schlechten Sichtverhältnissen. Auf diese Weise kann man zudem ein weiteres Mal Geld sparen: Der Benzin- oder Stromverbrauch fällt bei niedrigeren Geschwindigkeiten bekanntermaßen geringer aus.

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