Es ist knapp gewesen: Hauchzart ist Schleswig-Holstein am Oktober-Temperaturrekord vorbeigeschrammt. Laut Meteorologe Kent Heinemann von WetterWelt sei ein durchschnittlicher Thermometerwert von 12,62 Grad Celsius gemessen worden. In Schleswig-Holstein ist das der vierthöchste Wert aller für den Oktober erfassten Wetterdaten.

Vier Rekorde wurden in den letzten 20 Jahren aufgestellt

Den wärmsten Oktober gab es 2006 (12,79 Grad Celsius), dicht gefolgt von den Jahren 2014 (12,74) und 2001 (12,7). „Insgesamt sind wir aus dem Oktober in diesem Jahr deutlich zu warm rausgekommen“, berichtet Heinemann und verdeutlicht:

Während Schleswig-Holstein den Temperaturrekord verpasst hat, sieht es bundesweit anders aus. In Deutschland ist der wärmste Oktober seit Erfassung der Wetterdaten gemessen worden. 12,53 Grad sorgen für einen neuen Höchstwert. Die bisherige Bestmarke lag bei 12,5 Grad Celsius (2001).

Klima in Schleswig-Holstein: Warum war der Oktober 2022 so warm?

Laut Heinemann sei der Grund für den milden Oktober ein „blockierendes System“. Dieses Phänomen werde in der Klimaforschung zuletzt häufiger beobachtet. Tiefdruckgebiete werden von Hochdruckgebieten, die beispielsweise über Deutschland oder Skandinavien oder Großbritannien liegen. blockiert. Die Folge: Niederschläge bleiben aus, die Temperaturen sinken nicht. „Und die Sonne scheint viele Stunden.“

In den kommenden Tagen werde es weiterhin diese Blockade geben, sodass es weitestgehend mild bleibe. „Derzeit ist ein Hochdruckgebiet in Richtung des Balkan unterwegs. Ein Tiefdruckgebiet kommt derweil über Nordwesteuropa.“

Laut Heinemann werde es trotz milder Temperaturen windig und wechselhaft werden, teils mit gewittrigen Schauern. Mit Blick auf den gesamten Monat sei nicht mit einem rasanten Temperaturabsturz zu rechnen. „Werte um die 15 Grad Celsius werden sich in diesem November wohl etablieren.“

Keine weiße Weihnachten in Schleswig-Holstein?

Ob wir in diesem Jahr auf eine weiße Weihnachten verzichten müssen, ist indes noch unklar. „Momentan können wir uns nur statistische Zusammenhänge anschauen“, so Heinemann. Demnach gibt es alle zehn Jahre ein „weißes Ereignis“. „Ich glaube, dass wir vorige Weihnachten ein bisschen Schnee an den Weihnachtsfeiertagen hatten. Daher sind wir wohl vorerst raus.“