Neue Forschungsergebnisse
Studie: Warum Rotwein das Corona-Risiko verringern soll – Bier aber nicht
Studie: Warum Rotwein das Corona-Risiko verringern soll – Bier aber nicht
Studie: Warum Rotwein das Corona-Risiko verringern soll – Bier aber nicht
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Wer mehrere Gläser Rotwein pro Woche trinkt, soll einer neuen Studie zufolge ein geringeres Risiko haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Bier- und Schnapstrinker hätten hingegen ein höheres Risiko. Was hinter den Forschungsergebnissen steckt.
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie wurden so einige Wundermittel aus dem Hut gezaubert, die angeblich gegen oder auch bei einer Corona-Infektion helfen sollen. Ob grüner Tee, Cannabis oder auch Entwurmungsmittel für Pferde: Die Liste vermeintlicher Wunderwaffen gegen Covid-19 ist mittlerweile lang. Nun kommt eine weitere hinzu: Rotwein.
Fünf Gläser Rotwein senken das Corona-Risiko deutlich?
Wer wöchentlich fünf Gläser Rotwein trinkt, habe ein geringeres Risiko, an Corona zu erkranken, wie nun chinesische und britische Forscher herausgefunden haben wollen. Ihren entsprechenden Bericht veröffentlichen sie im Fachblatt „Frontiers in Nutrition”. Für die Studie untersuchten die Wissenschaftler eigenen Angaben zufolge rund 474.000 Probanden aus einer britischen Datenbank mit einem Altersdurchschnitt von 69 Jahren. Etwas mehr als 16.500 von ihnen wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Die Probanden wurden in Trinker, ehemalige Trinker und Nichttrinker aufgeteilt.
Den Ergebnissen der Studie zufolge hätten Menschen, die viel Rotwein trinken, ein um 17 Prozent geringeres Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Weißwein- und Champagner-Trinker hätten demnach bei einem bis vier Gläsern pro Woche ein um acht Prozentpunkte geringeres Risiko. Ganz anders sehe es bei Biertrinkern aus: Im Vergleich zu der Gruppe der Nichttrinker hätten diese ein sieben bis 28 Prozent höheres Risiko einer Coronaerkrankung. Ähnliches gelte für Menschen, die gerne Schnaps trinken.
Mehrere mögliche Ursachen für die Ergebnisse
Gründe für den vermeintlichen Schutz durch einen übermäßigen Konsum von Rotwein sowie Weißwein und Champagner nennen die Wissenschaftler folgende: Zum einen würden diese Getränke eine besonders hohe Konzentration an Polyphenolen aufweisen, die wiederum Studien zufolge den Blutdruck senken und entzündungshemmend wirken sollen. Eine weitere Mutmaßung hat sozioökonomische Hintergründe: Wein- und Champagnertrinker seien in der Regel wohlhabender, hätten einen Alltag mit weniger belastenden Lebensumständen und könnten sich somit eventuell auch besser vor einer Ansteckung mit Covid-19 schützen.
Ein Freifahrtschein für übermäßigen Rotweinkonsum sind die Ergebnisse der Wissenschaftler dennoch nicht. Das Forschungsteam weist darauf hin, dass die Studie nur auf eine Altersgruppe begrenzt und auch nicht repräsentativ sei. Und auch aus anderen wissenschaftlichen Perspektiven sind fünf Gläser Rotwein pro Woche alles andere als ratsam. Wer mehrmals in der Woche Alkohol trinkt, hat bereits einen „riskanten Konsum” und somit erhöht sich das Risiko für zahlreiche Erkrankungen.
Wie häufig trinken Sie Alkohol?
Wer auf das gelegentliche Glas Rotwein dennoch nicht verzichten will, kann dieses mit Blick auf die Studienergebnisse eventuell mit einem etwas besseren Gewissen tun. Vor einer Coronainfektion schützen wissenschaftlich nachweisbar aber immer noch am besten die Covid-19-Impfungen, FFP2-Masken sowie die empfohlenen Sicherheitsabstände und weiteren Maßnahmen.