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Sensationsfund: Unbekannte Schlupfwespen-Art in Schleswig-Holstein entdeckt

Sensationsfund: Unbekannte Schlupfwespen-Art in Schleswig-Holstein entdeckt

Unbekannte Schlupfwespen-Art in Schleswig-Holstein entdeckt

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Schleswig-Holstein
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Dürfen wir vorstellen: „Campodorus paradiesensis“ Foto: Lennart Bendixen

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Der Insektenkundler Lennart Bendixen aus Mohrkirch hat eine neue Schlupfwespen-Art in Schleswig-Holstein entdeckt. Ob die Wespenart gefährlich für Menschen ist und woher ihr Name „Campodorus paradiesensis“ stammt.

Eine gute Nachricht zu Beginn des neuen Jahres: Der „Insektenexperte“ Lennart Bendixen hat in Schleswig-Holstein eine neue Schlupfwespen-Art entdeckt und beschrieben. Das teilt die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit. „Diese Meldung ist wie ein Hoffnungsschimmer am sonst eher trüben Insekten-Himmel – häuften sich doch zuletzt eher die Berichte um das dramatische Sterben dieser ökologisch so wichtigen Lebewesen.“ Die neue Art trägt den Namen „Campodorus paradiesensis“.

Entdeckung in einem Garten mitten in Angeln

Bendixen war auf die neue Art bereits im Mai 2020 aufmerksam geworden. Damals war er in seinem wilden Garten in Mohrkirch in Angeln auf eine ihm unbekannte Spezies gestoßen. Das Exemplar saß auf einem Blatt des Feldahorns. „Es grenzt fast an ein Wunder, dass diese auffällig gefärbte Art nicht schon viel früher entdeckt wurde“, sagt Bendixen und vermutet, „dass sie stark spezialisiert ist, und einfach noch kein Schlupfwespenspezialist zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.“

Lennart Bendixen ist Insektenkundler und seit 2017 an der Europa-Universität Flensburg in der Abteilung für Sachunterricht tätig. Zusätzlich ist der 31-Jährige in der Faunistisch-Ökologischen Arbeitsgemeinschaft (FÖAG) und Partner im Verbundprojekt „Blütenbunt-Insektenreich“ der Stiftung Naturschutz. Die Schlupfwespenfauna Schleswig-Holsteins erforscht er in seiner Freizeit.

Neue Schlupfwespen-Art tarnt sich als Ahorn-Knospe

Im Gegensatz zu den meisten anderen Schlupfwespenarten, die überwiegend schwarz und rot gefärbt sind, ist diese bisher unbekannte Wespenart mit ihrer gelb-orangenen Färbung ungewöhnlich hell. Eine mögliche Erklärung für die helle Färbung ist laut Bendixen: „Wenn sich im Frühling die Knospen des Ahorns öffnen, fallen ihre Wintermäntel, die sogenannten Knospenschuppen, zu Boden. Diese fahlen Pflanzenteilchen liegen dann in großer Zahl unter dem Baum. Je ähnlicher ein Insekt den Pflanzenteilen ist, desto weniger wird es von einem Vogel gefressen.“ Dieses Prinzip nennt sich in der Insektenwelt Mimese und ist auch von anderen Arten bekannt. Einige Raupen zum Beispiel sehen aus wie Äste und entgehen dadurch ihren Fressfeinden.

Schlupfwespen ernähren sich parasitisch von anderen Insekten und sind somit wichtige Gegenspieler von Raupen, Käfern und anderen pflanzenfressenden Sechsbeinern im Ökosystem.

Darum heißt die neue Art Campodorus paradiesensis

Nach dem kleinen Sensationsfund im Frühjahr 2020 stand schnell fest, dass es sich um eine absolut unbekannte, noch nicht beschriebene Art handelt. Gute zweieinhalb Jahre hat der umfangreiche Prüfprozess gedauert, bis nun die Beschreibung der neuen Art veröffentlicht wurde: Campodorus paradiesensis, benannt nach der Straße „Paradies“, in der Bendixen die Wespe entdeckt hat. Schlupfwespen haben in der Regel keine deutschen Namen, wenn Bendixen ihr einen geben müsste, wäre es wohl „Feldahornblattwespenschlupfwespe“.

Wie die allermeisten Wespenarten ist das kleine Insekt für Menschen vollkommen harmlos. Die Weibchen besitzen zwar einen Legestachel, könnten mit diesem aber selbst bei ernsthafter Bedrohung nicht die menschliche Haut durchdringen.

Die Erstbeschreibung dieser für die Wissenschaft neuen Art ist in den Faunistisch-Ökologischen Mitteilungen erschienen, dem Fachblatt der in der FÖAG e.V. zusammengeschlossenen Tierexperten Schleswig-Holsteins.

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