Stromausfall

Gefahr möglicher Blackouts: Feuerwehr Schleswig bereitet sich vor

Gefahr möglicher Blackouts: Feuerwehr Schleswig bereitet sich vor

Gefahr möglicher Blackouts: Feuerwehr bereitet sich vor

Benjamin Nolte
Schleswig
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Die Feuerwehr Schleswig kann die Gerätehäuser autark mit Strom versorgen. Kay Buck und Sönke Schlossmacher testen die Notstromversorgung des Gerätehauses am Karpfenteich.  Foto: Benjamin Nolte/shz.de

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Sönke Schlossmacher von der Schleswiger Feuerwehr erklärt die Notfallpläne für den Fall eines langanhaltenden Stromausfalls.

Noch nie war die Gefahr möglicher flächendeckender Stromausfälle, sogenannter Blackouts, so hoch wie aktuell. Schleswigs Wehrführer Sönke Schlossmacher warnt in dem Zusammenhang zwar vor unnötiger Panikmache, dennoch ist dieses Thema auch innerhalb der Schleswiger Feuerwehr brandaktuell: „Wir als Feuerwehr machen uns natürlich Gedanken, beschäftigen uns schon seit Längerem mit der Erstellung konkreter Pläne und haben Vorbereitungen getroffen.“

Der Kreis Schleswig-Flensburg sieht für den Ernstfall vor, dass die Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren als Anlaufstellen für die Bürgerinnen und Bürger dienen. „Wir werden in den Gerätehäusern einen Lagestab bilden, und bei Ausfall der Mobilfunk- und Telefonnetze sollen die Bürger hier Notrufe absetzen.“ 

Notstromeinspeisung an Feuerwehrgerätehäusern

Die beiden modernen Feuerwehrgerätehäuser im Schleswiger Stadtgebiet verfügen über eine Notstromeinspeisung von außen. Somit lassen sich beide Gebäude binnen kurzer Zeit autark von bestehenden Stromnetzen versorgen und das auch über einen längeren Zeitraum. „Wir sehen uns gut aufgestellt, halten entsprechende Ersatzanlagen für die Stromversorgung vor“,  so Schlossmacher. „Dennoch haben auch wir noch Nachbesserungsbedarf, können zusätzliche Geräte gebrauchen.“ Auch der Krisenstab der Stadt zieht in dem angenommenen Ernstfall mit in die Räumlichkeiten der Feuerwehr am Karpfenteich ein. Man will alle Entscheidungsträger und Sicherheitsorgane an einem zentralen Ort wissen. 

Tritt eine solche Lage ein, fällt der Strom über einen längeren Zeitraum aus, sollen die Kameraden der Schleswiger Feuerwehr unverzüglich die Gerätehäuser anlaufen. „Wir planen auch die Unterbringung von Familienangehörigen unserer Feuerwehrkameraden“, so Schlossmacher. „Diese müssen dann nicht alleine im kalten Haus zurückgelassen werden, wenn der Mann oder die Frau hier im Einsatz ist.“ Doch wer kann in einem solchen Ernstfall überhaupt kommen?

Schichtsystem und Prioritäten

Ein Schichtsystem soll da die Lösung sein, mit all diesen Fragen beschäftigt man sich in Schleswig aktuell und versucht sich bestmöglich vorzubereiten. Im angenommenen Ernstfall werden die Feuerwehren alle Hände voll zu tun haben. „Es wird nicht möglich sein, alle Einsätze umgehend und zeitnah abarbeiten zu können, ein voll Wasser gelaufener Keller, der keine aktuelle Gefahr für Leib und Leben darstellt, wird dann auch warten müssen.“ 

Gefahr von Kohlenmonoxidvergiftungen

Sorgen bereiten Schlossmacher und seinen Kameraden auch mögliche Gefahren, die aus dem Ausfall herkömmlicher Wärmequellen entstehen. „Die Leute werden in solchen Fällen mitunter erfinderisch, lassen sich Alternativen einfallen, um ihre Wohnungen und Häuser zu heizen. Es gab bereits in der Vergangenheit Einsätze, bei denen sich Menschen durch Grills oder offene Feuer innerhalb geschlossener Räume Kohlenmonoxidvergiftungen zugezogen haben.“ 

Satellitentelefone, viel Papier und Kugelschreiber: Schleswigs Feuerwehr hat auch in diesen Bereichen aufgerüstet und bereitet sich auch auf den Ausfall sämtlicher Kommunikationssysteme vor. Schlossmacher: „Wir gehen auch hier davon aus, dass dieser Ernstfall nicht eintreten wird, aber wir wollen zumindest gut darauf vorbereitet sein.“ 

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