Stadtmuseum Schleswig

Bilder-Flut gegen Corona-Frust: Was Museumsleiterin Dörte Beier für 2022 plant

Bilder-Flut gegen Corona-Frust

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Schleswig
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Gemeinsam für ein opulentes Angebot: Dörte Beier und Rainer Raup im Roten Salon, rechts eine Foto-Transformation von Gisela Floto. Foto: Joachim Pohl / SHZ

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Museumsleiterin Dörte Beier plant ein dickes Bündel an Ausstellungen – und hofft, dass Corona ihr keinen Strich durch die Rechnung macht. Highlight ist eine Schau mit Exponaten aus der Hamburger Sammlung F.C. Gundlach.

Das Foto ging vor einigen Wochen um die Welt: Ein etwa zehn Jahre altes Mädchen steht am Ufersaum des tosendes Meeres. Im Hintergrund sind die Trümmer des Tee-Kiosks ihrer Familie zu sehen, ins Meer gerissen von einem verheerenden Zyklon. Das Mädchen schaut mit einer Mischung aus Verzweiflung und Entschlossenheit direkt in die Kamera. Das „Unicef-Foto des Jahres“ wird ab 22. September im Schleswiger Stadtmuseum zu sehen sein, zusammen mit den anderen Siegerfotos des jährlichen Wettbewerbs.


„Wir sind einer der ganz wenigen Standorte, an denen diese Fotos präsentiert werden“, sagt Dörte Beier, Leiterin des Museums nicht ohne Stolz. Auch sie ist fest entschlossen: „Wir planen in diesem Jahr richtig opulent!“, sagt sie bei der Vorstellung des Jahresprogramms. „Und unser Programm ist nicht von Corona geprägt.“

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Oder zumindest nur ein bisschen. Den beliebten Frühlingsmarkt hat sie schweren Herzens wegen der aktuellen Pandemie-Situation gestrichen – den Weihnachtsmarkt noch nicht. Alle Ausstellungsräume vom Roten Salon im Palais über den kleinen Stall bis hin zur großen Halle werden bespielt. Auf gute Resonanz stoße derzeit die sehr besondere, ja fast schon meditative Ausstellung „Mono no Aware“ des Fotografen Uwe Langmann, zu sehen noch bis 13. März.

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Ein Hauch von Deichtorhallen in Schleswig

Dörte Beiers persönliches Highlight ist die Ausstellung „A Day Off“ mit Fotografien aus der Sammlung F. C. Gundlach, die schon zweimal verschoben werden musste. Sie ist von Ende April bis Mitte August und damit in der Urlaubszeit zu sehen. Der im vergangenen Jahr verstorbene frühere Modefotograf F. C. Gundlach war 2003 Gründungsdirektor des Hauses der Fotografie in den Hamburger Deichtorhallen. Zu seiner Sammlung gehören Arbeiten von David Hockney, Joel Sternfeld, Martin Parr, Lisette Model und vielen weiteren bedeutenden Fotografen. Die Ausstellung wurde eigens für das Schleswiger Museum konzipiert.


Beim Publikum besonders beliebt ist seit Jahren die Ausstellung „Europäischer Naturfotograf des Jahres“. Die besten Naturfotos aus dem Jahr 2021 sind von Ende März bis Anfang Juni im Palais und in der Halle zu sehen. „In diesem Jahr wurden 19.000 Fotos aus 34 Ländern eingereicht“, weiß Dörte Beier zu berichten. Alle 85 Siegerbilder werden in Schleswig gezeigt. „Jahr für Jahr begeistern diese Bilder mit ihrer herausragenden Qualität und ihrer großen Vielfalt das Publikum“, schwärmt die Museumsleiterin.


Im März sind im Roten Salon Bilder von Abiturienten des Ästhetischen Profils der Domschule zu sehen. Bis dahin besteht noch die Chance, in diesem Raum die besonderen Fotoarbeiten der Hamburgerin Gisela Floto zu bewundern.

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Freier Eintritt für Besucher des Norden-Festivals

Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Kooperation des Museums mit dem Norden-Festival. Und so haben die Inhaber von Wochenendtickets des Festivals freien Eintritt unter anderem in das Stadtmuseum. Und so können die Festivalbesucher in diesem Jahr die Ausstellung „Rhythm of Nature“ der Fotografin Sandra Bartocha in der großen Halle besuchen. Mit feinem Gespür für die Magie des Alltäglichen zaubert sie phantastische Bilder und zieht den Betrachter so hinein in den Rhythmus der Natur.


Nicht zuletzt sind im Spätsommer Werke des erst im November verstorbenen Künstlers Bernhard Lehmann (Rendsburg, Berlin) zu sehen. „Es ist eine große Herausforderung für uns, diese Fülle an Ausstellungen zu realisieren“, sagt Dörte Beier. Unterstützung bekommt sie dabei vom Förderverein des Stadtmuseums, der immer wieder bei Ankäufen hilft. In diesem Jahr hat er dem Museum beim Ankauf einer Reihe zusätzlicher Stellwände unter die Arme gegriffen. „Wir verstehen uns als Scharnier zwischen Kunst- und Geschichtsinteressierten und dem Museum“, sagt Rainer Raup, Vorsitzender des Fördervereins.


Ein Highlight verrät Dörte Beier ganz zum Schluss: „Anfang März werden wir endlich die Kulturwerkstatt eröffnen!“ Dann atmet sie tief ein: „Wir werden hier viel Betrieb haben dieses Jahr. Ja, wir wollen ein Bürgermuseum sein!“

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