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Zimling sieht noch Luft nach oben

Zimling sieht noch Luft nach oben

Zimling sieht noch Luft nach oben

Hadersleben/Haderslev
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Niki Zimling jubelt gemeinsam mit William Kvist nach dem 1:0-Sieg gegen die Niederlande bei der EM 2012. Foto: dpa

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Der 24-fache dänische Fußball-Nationalspieler fühlt sich körperlich gut und ist mit seiner ersten Zeit bei SønderjyskE zufrieden.

Das erste Mal stand Niki Zimling am 16. August 2006 im Sydbank Park, als es noch schlicht und einfach Haderslev Fodboldstadion hieß und ein trockener, langhaariger Rasenplatz mit nur einer Tribüne war. 

„Das war gegen die Schweiz, oder?“, erinnert sich der 32-Jährige an das mit 2:3 verlorene U21-Länderspiel zurück, wo er die Kapitänsbinde trug. Zu den Mannschaftskameraden gehörten William Kvist, Morten „Duncan“ Rasmussen,  Martin Spelmann, Johan Absalonsen und auch sein langjähriger Weggefährte in der A-Nationalmannschaft sowie aktueller Teamkollege Simon Poulsen. Damals hatte sich der Kopenhagener Jung nur schwer vorstellen können, dass er mal hier landen würde.

„Wir haben mittlerweile einen fantastischen Rasenplatz im Sydbank Park, aber nein, damals hatte ich nicht gedacht, dass ich mal hier spielen würde. Bis vor kurzem hatte ich damit gerechnet, dass ich in Deutschland weiterspielen würde. Als entschieden wurde, dass der Vertrag nicht verlängert wird, hatte ich einen guten Dialog mit SønderjyskE, wo man großes Interesse zeigte, und für mich war es wichtig, dass ich an einen Ort komme, wo sich meine Qualitäten als Spieler sich mit den Tugenden decken, die der Klub und die Mannschaft haben. SønderjyskE hat sich in den vergangenen beiden Jahren gut geschlagen. Fortschritte und Ambitionen sind für mich deutlich zu spüren“, sagt Niki Zimling und sieht bei seinem neuen Arbeitgeber noch Luft nach oben: „Der Klub hat trotz der Erfolge in den vergangenen beiden Jahren die Bodenhaftung nicht verloren, kann aber weitere Schritte nach vorne machen und auf die Erfolge weiterbauen. Der Klub entwickelt sich ständig weiter, und ich höre von den Mannschaftskameraden, dass Dinge jetzt möglich sind, die früher nicht möglich waren. Es darf sich aber nicht ändern, wie wir die Dinge anpacken. Wir sind eine Mannschaft, die alle schlagen kann, aber auch gegen alle verlieren kann. Wir müssen die Aufgaben weiter voller Demut angehen. Fehlen nur zwei Prozent, tun wir uns schwer.“

Niki Zimling im Trikot von Mainz 05. Foto: dpa

Niki Zimling ist mit seiner beeindruckenden Vita mit 24 A-Länderspielen für Dänemark und acht Jahren als Auslands-Profi einer der spektakulärsten Neuverpflichtungen der SønderjyskE-Geschichte, doch vielerorts wurde in Frage gestellt, ob er nach zahlreichen Verletzungen und einem Jahr in der 3. Liga Deutschlands noch das Niveau früherer Tage auch nur annähernd erreichen kann oder ob er sein Leistungszenit  schon weit überschritten hat.

„Ich fühle mich wohl. Das ist bei anderen mehr ein Thema gewesen als bei mir. Nach einer langen Sommerpause hatte ich gegenüber den anderen schon einen merkbaren Trainingsrückstand und meine Einsätze mussten dosiert werden, aber dass ich bislang sieben von sieben Superliga-Spielen mitgemacht habe, zeigt mit aller Deutlichkeit, dass meine Fitness kein Thema sein  muss“, so der 32-Jährige, der nur schwer einschätzen kann, wie dicht er an dem Niveau früherer Tage ist: „Ich würde nicht sagen, dass ich bei 100 Prozent bin, aber umgekehrt bin ich auch nicht nur bei 70 oder 80 Prozent.“

Niki Zimling hat vor dem gestrigen Hobro-Spiel 600 von 630 Superliga-Minuten in dieser Saison absolviert. Von so vielen Einsatzminuten konnte er zuletzt in der Fußball-Bundesliga nur träumen. In den vier Jahren, in denen er bei Mainz 05 unter Vertrag stand, sprangen letztenendes nur 28 Bundesliga-Spiele heraus. Im Sommer 2013 war er vom FC Brügge verpflichtet worden, zu einem Zeitpunkt, als er im zentralen Mittelfeld der dänischen Nationalmannschaft als unverzichtbar galt. Bei der EM 2012 stand er in allen drei Vorrundenspielen in der Startelf.

„Es begann in Mainz sehr gut, und ich kann über Mainz 05 nur gutes sagen. Ich hoffe, dass der Klub wieder zurück in die Spur findet.  Das ist ein fantastischer Klub, aber leider bin ich dort immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen worden“, ärgert sich Zimling, der im Sommer 2014 für ein Jahr an Ajax Amsterdam und im Sommer 2015 für ein Jahr an den damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt ausgeliehen wurde. Im Februar 2016 zog er sich einen Kreuzbandriss zu, und danach kam er über 21 Einsätze für Mainz 05 II in der 3. Liga nicht hinaus. 

Vor seiner Zeit in Mainz kickte Zimling für Brøndby IF, Esbjerg fB, Udinese Calcio, NEC Nijmegen und FC Brügge.

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